Konzert:

Pain Of Salvation, Cryptex - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 08.03.2012

Das alte, ehrwürdige Colos-Saal bittet zum Tanz. Geboten werden die schwedischen Prog-Rocker von PAIN OF SALVATION sowie als Vorband die deutschen CRYPTEX. CRYPTEX? Noch nie gehört? Das muss geändert werden, unbedingt! Aber der Reihe nach.

Der Einlass ist mit 19:00 h angegeben. Ich bin so gegen 19:30 h da und wundere mich, dass das Colos doch noch recht leer ist. Bei einer Band diesen Formates und deren ungemein gelungenen neuen Alben im Gepäck hätte ich mehr Andrang erwartet.

Gegen 20:00 h beginnt die Vorband CRYPTEX ihr Set. Überrascht sehe ich ein Trio aus Schlagzeug, Gitarre und singendem Keybord-Spieler, keinen permanenten Bass. Dieser Umstand fällt soundmäßig gar nicht so ins Gewicht. Die drei Musiker sprühen vor Spielfreude, allen voran der Sänger, aber auch die musikalische Darbietung überrascht ob der Qualität und Eigenständigkeit. CRYPTEX spielen eine stimmige Mischung aus LED ZEPPELIN und akkustischen STYX mit leichten Folkanleihen. Zwischen den Songs wechselt der Sänger mal zu Bass, mal kommt ein Digeridu zum Einsatz und mal stellt er uns in launigen Kommentaren sein Beinkleid vor (trägt einen Schottenrock). Kurzweilig füllt die Band die üppigen 40 Minuten und hinterlässt fröhliche und überraschte Gesichter.

[Zur späteren Stunde huschte Sänger Simon durchs Auditorium, nicht ohne von mir eingefangen zu werden. Ich werde in Kontakt zu dieser vielversprechenden Band bleiben und Euch in Kürze, so hoffe ich, mehr über CRYPTEX berichten.]

Nach kurzer Umbaupause eröffnet der Hauptact PAIN OF SALVATION ihren Gig mit "She Crys". Das mittlerweile doch recht gut gefüllte Colos-Saal steht sofort in Flammen, honoriert die Eröffnungsnummer mit frenetischem Applaus. Nach der zweiten Nummer "Ashes" haben die Schweden das Publikum gänzlich hinter sich, und Mastermind Daniel Gildelöw beginnt einen launigen Talk mit dem Publikum. Auch hier ist wie bei der Vorband eine ungemein gute Stimmung und Freude zu spüren, was sich in lächelnden Gesichtern im Publikum wieder findet. Mann und Frau fühlt sich heute Abend ungemein wohl im Colos-Saal.

Fixstern und Blickfang bei der Show ist natürlich Daniel Gildelöw, der nicht nur optisch eine gute Figur macht und manches Frauenauge zum Glänzen bringt, sondern auch Bühnenpräsenz und die gesangliche Darbietung sind Weltklasse. Seine kontrastreichen Vocals zeigen zu keiner Sekunde Schwächen, meist gitarrenspielend steuert er die Band durch den Abend mit Ausstrahlung und - ich wiederhole mich - ansteckend guter Laune.

Das Set wird dominiert von den Road Salt-Alben, insgesamt acht Nummern werden präsentiert. Aber auch Klassiker aus der reinen Prog-Ära wie "Ending theme" und "Stress" fehlen nicht. Bei der atmosphärischen Ballade "Iter impius" wird die Bühne in melancholisch blaues Licht getaucht, und Daniel Gildelöw intoniert zu Anfang allein sitzend die traurige Melodie. Bei "Healing now" zeigen sich die Musiker mit Occolele, und auch hier ist wie bei allen Nummern der Klang und Sound vergleichbar zur Konserve. Letzter Song vor der Zugabe ist "No Way", und der Road Salt-Kreis schließt sich.

Nach kurzen Zugaberufen kommt die Band zurück auf die Bühne. Allerdings sitzt diesmal Herr Gildelöw am Schlagzeug, und der neue Gitarrist der Band steht am Mikro. "Shock Me" von KISS wird gespielt und freut und überrascht das Zuschauerfeld. Nach einem weiteren Song, welcher sehr hart und proggig dahin walzt (*) und mir ein wenig die neue Energie des bluesigen "Shock Me" raubt, wird der überaus gelungene Gig mit "Sisters" beendet.

Heute wurde das Colos-Saal in Freude, blaues Licht und weltklasse Prog/Retro Rock getaucht. Ich fühle mich entspannt und super unterhalten und mache mich leicht alkoholisiert, mit pfeifenden Ohren und großer rockiger Befriedigung zurück auf meinen Road ohne Salt nach Hause.



Set:

Softly She Cries

Ashes

Linoleum

The Deeper Cut

1979

To The Shoreline

Chain Sling

Ending Theme

Stress

Healing Now

Kingdom Of Loss

Perfect Element

No Way

-------------

Shock Me (KISS-Cover)

(*)

Sisters


(*) Vielen Dank an meinen netten Konzert-Nachbarn Steffen aus OF, der mir bei älteren Nummern und deren Titeln weiterhelfen konnte. Doch hier konnten wir keinen Titel zuordnen - sorry.

 



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