Konzert:
Sunrise Avenue, Nick Howard - Köln, Essigfabrik

Mit von der Partie war diesmal der Singer/Songwriter Nick Howard, der das Publikum innerhalb weniger Songs positiv für sich einnahm. Im Alleingang mit einer Akustikgitarre bewaffnet präsentierte der Brite 35 Minuten melodiöser, mal flotterer, mal verträumterer Songs, unter denen sich neben viel Material von seinem aktuellen Album wie dem zauberhaften „Falling For You“ und „Tonight“ auch ein Cover von BRUNO MARS´ „Just The Way You Are“ befand. Köln samt eifrig mitwirkendem Publikum wurde über den grünen Klee gelobt, bevor die Bühne zugunsten der Headliner geräumt wurde.
Diese erschienen denn auch knappe 25 Minuten später- die Musik aus der Konserve verstummte, es ward dunkel und unter beträchtlicher Geräuschentwicklung von seitens des Publikums erschienen SUNRISE AVENUE. Los ging´s mit „Damn Silence“, das verglichen mit der schon fast Richtung Dance tendierenden Studioversion deutlich rockiger daherkam. Überhaupt war der Anteil des Materials vom neuen Album „Out Of Style“ an der Setlist überdurchschnittlich hoch- „Stormy End“, „Kiss Goodbye“, die aktuelle Single „Hollywood Hills“ : mit sage und schreibe einer einzigen Ausnahme waren nahezu alle Songs vertreten. Nebenbei gesagt sei hier erwähnt, dass allen Anwesenden, die das Album illegal heruntergeladen hatten, mehr oder minder offiziell Absolution für ihre diesbezüglichen Schandtaten erteilt wurde. Ungeachtet der Temperatur und des gegen Null tendierenden Sauerstoffgehalts in der Halle wurde der Menge mit „Sex & Cigarettes“ demonstrativ und mit entsprechender Ankündigung weiter eingeheizt, obwohl das Klima zu diesem Zeitpunkt bereits einem kleinen Treibhaus zur Ehre gereicht hätte- nicht zuletzt, weil sich die Menschenmenge noch bis in den letzten Quadratmeter unmittelbar vor der Tür erstreckte. Für großen Jubel sorgte „Angels On A Rampage“, das, so Sänger Samu, die Band ursprünglich aus der Setlist zu nehmen beabsichtigt hatte, von Fans jedoch überzeugt worden war, es im Programm zu behalten, denn der Wunsch der Fans sei ihnen schließlich Befehl. Beim in dieser Hinsicht fast schon traditionellen „Destiny“ sowie der einen oder anderen weiteren Stelle gab sich die Band unter großem Applaus einmal mehr dem allseits beliebten kreativen Durchnudeln bekannten Fremdmaterials hin: EUROPEs „The Final Countdown“ (als Auftakt zur letzten Zugabe), KATY PERRYs „I Kissed A Girl“, „Wind Of Change“ von den SCORPIONS, BEYONCÉ KNOWLES´ „If I Were A Boy“- alle dabei, selbst BEETHOVENs „Ode An Die Freude“ war vor den Finnen nicht sicher. Die Spielfreude war der Band dabei deutlich anzumerken und auch der Humor kam nicht zu kurz, bedankte man sich doch selbstironisch beim Publikum für die dauerhafte Unterstützung trotz der Tatsache, dass die Kritiker einen immer als One- nein, Two-Hit-Wonder bezeichnen würden. Keinesfalls fehlen durfte entsprechend natürlich das Lied, auf das dieser zweifelhafte Titel letztendlich zurückgeht: „Fairytale Gone Bad“ (trockener Kommentar Samus: „Some of you might know this song.“). Nach „Out Of Tune“ folgte der erste Abgang der Band, der jedoch nicht von langer Dauer war, es folgten „The Right One“ und „Chose To Be Me“, dann ein erneutes Verlassen der Bühne und erneute Zugaberufe des Publikums. Diese wurden erhört und mit „Nasty“ als „Oldie“ und Rausschmeißer verabschiedeten die Nordlichter sich schließlich unter zahlreichen Dankesbekundungen und tosendem Jubel. Man darf wohl davon ausgehen, dass sie uns bald wieder beehren.





