Konzert:
The 69 Eyes, Hardcore Superstar, Crashdiet - Köln, Essigfabrik

Um Punkt 20 Uhr fiel der Startschuss, als CRASHDIET den schillernden Abend einläuteten. Sowohl das Material vom aktuellen, dritten Album „Generation Wild“ als auch der mittlerweile dritte Sänger der Schweden (Vorgänger Olliver Twisted verließ die Band zu Gunsten von RECKLESS LOVE ) wurden vom Publikum wohlwollend aufgenommen und hinterließen nach 40 Minuten Spielzeit eine gut aufgewärmte Menge.
Eine halbe Stunde später folgten ihre Landsmänner von HARDCORE SUPERSTAR, deren rotziger Sleaze Rock nahtlos an CRASHDIET anschloss und auf mehr als offene Ohren stieß. Ein dankbareres Publikum hätte sich die Band kaum wünschen können, wurde sie doch zu Songs wie „Sadistic Girls“, „Moonshine“, „Wild Boys“ und „Last Call For Alcohol“ eine Stunde lang gefeiert wie die Headliner. Letztere zählen sich im Übrigen selbst in die Reihen der Fans und ließen sich mittels eines Gastauftritts in Gestalt einer Ansage durch Schlagzeuger Jussi 69 schon einmal vorab kurz blicken.
Um 22:45 Uhr schließlich wurde es dann musikalisch etwas dunkler, als der Abend auf THE 69 EYES und somit auf sein Finale zusteuerte. Ungewohnte Klänge bereiteten auf den Start vor, denn das ehemalige Bühnenintro „Little Sister“ war (in konsequenter Fortführung der Vampir-Thematik) durch „Bad Things“, den Titeltrack von „True Blood“, ersetzt worden. Die Helsinki Vampires gaben mit dem Gassenhauer „Devils“ von Anfang an Vollgas und arbeiteten sich von da an munter durch das Material der letzten Dekade, von den unsterblichen „Brandon Lee“ und „The Chair“ über „Velvet Touch“, „Crashing High“, „Rocker“, „Sister Of Charity“ , „Never Say Die“ und „Perfect Skin“ bis zu Songs des jüngsten Silberlings wie „Dead ´n Gone“, „Dead Girls Are Easy“ und „Lips Of Blood“. Und die Finnen hatten auch eine Überraschung im Gepäck: nach einer Dreiviertelstunde Spielzeit wurde plötzlich kurzzeitig die Bühne geräumt, um Platz für die Roadies zu machen, die mit Akustikgitarren und Hockern anrückten. Die E-Gitarren mussten weichen und weiter ging´s mit der halbakustischen Variante von „Feel Berlin“, bei dem das Publikum davon in Kenntnis gesetzt wurde, es gehe dabei nicht um die Stadt, sondern die Stimmung, und man möge es doch bitte auch auf sich respektive Köln beziehen. Im Anschluss folgte der Überraschungshit des Abends, nämlich- man höre und staune- ein Elvis-Cover. „Heartbreak Hotel“ feierte seine Premiere vor etwas über einem Jahr im akustischen Set beim finnischen Helldone-Festival und kam so gut an, dass der Song nun Eingang ins Tour-Set fand. Wer Mühe hat, sich Elvis und Goth´n Roll zusammen in einem Satz vorzustellen, möge sich die Stimme von Jyrki 69 in Erinnerung rufen und sämtliche Bedenken zerstreuen- eine passendere Besetzung wird sich kaum finden, und selbst optisch waren gewissen Parallelen an diesem Abend nicht von der Hand zu weisen (an der Jacke des Sängers hätte vermutlich auch der King seinen Gefallen gefunden). Klasse Idee, super Umsetzung- bitte im Programm behalten! Und zu guter Letzt kam zum Abschluss noch der inzwischen schon fast traditionelle Rausschmeißer „Lost Boys“, bevor der Spaß um Punkt Mitternacht schließlich sein Ende fand. Für die Helsinki Vampires allerdings, so hört man, ging die Party später dann wohl noch weiter, und zwar auf der anderen Rheinseite im Underground- Vampire sind ja schließlich bekanntlich nachtaktiv…





