Monster Magnet, Seventh Void - Bremen, Schlachthof

MONSTER MAGNET haben so einiges an Höhen und Tiefen mitgemacht (wann Dave Wyndorf wohl endlich mal ein Buch darüber schreibt?), befinden sich aber nach Daves überstandenem Entzug und dem Wechsel zum neuen Label Napalm Records wieder auf dem aufsteigenden Ast. Es wird fleißig getourt, das neue Album „Mastermind“ kommt gut an, auch wenn die ganz großen Zeiten noch in weiter Ferne zu sein scheinen.
An einem milden Herbstabend sind die New Yorker in Bremen zu Gast, mit dabei ihre Landsmänner von SEVENTH VOID, die pünktlich um 20 Uhr im gut gefüllten Schlachthof loslegen und mit ihrem sympathischen Auftreten gute Reaktionen einfahren. Der von ihnen gespielte schwere, erdige Stoner Rock trägt sein Übriges dazu bei, dass die bunte Mischung als Altrockern, Metalheads und Bürohelden die Band 30 Minuten lang feiert, auch wenn natürlich direkt vor der Bühne noch nicht allzu viel los ist, aber das war bei dem Publikum nicht anders zu erwarten.
Ed Mundell ist nach 18 Jahren bei MONSTER MAGNET ausgestiegen, aber scheinbar nicht im Bösen, wenn die Statements aller Beteiligten auch nur ein wenig der Wahrheit entsprechen. Garrett Sweeny (RIOTGOD) hat seine Stelle eingenommen und ist zumindest optisch und vom Coolness-Level ein würdiger Nachfolger. Das Zusammenspiel mit seinen Kollegen klappt auch bestens, wie überhaupt die Chemie innerhalb der Band stimmt. Aber natürlich liegt der Fokus der Aufmerksamkeit des Publikums bei Dave Wyndorf, dem charismatischen Kopf der Truppe. Nach überstandener Drogensucht ist er zwar vom Idealgewicht noch weit entfernt und präsentiert sich mit stattlicher Wampe, an der seine Arme klein und verloren hängen, aber schon besser als vor ein, zwei Jahren. Mittlerweile post er wie in guten alten Zeiten, die Gitarre dabei sogar eingestöpselt, und hat einfach verdammt viel Spaß. Das Publikum macht es ihm und seinen Kollegen leicht und ist spätestens nach „Crop Circle“ nicht mehr zu Halten – Zeigefinger in der Luft, Bier in der anderen Hand, wird jeder Song gefeiert, den MONSTER MAGNET zum Besten geben. „4-Way Diablo“ wurde komplett aus der Setlist gelassen, der Schwerpunkt derselben lag beim neuen Werk „Mastermind“ und natürlich einer Handvoll Klassiker, wobei „See You Hell“ schmerzlich vermisst wurde. Da auch der Sound erste Sahne war, verflog die Zeit wie im Flug und jedermann hatte mächtig Spaß, die lange Zugabe da keine Überraschung. In dieser Form können Dave Wyndorf und seine Kompagnons locker noch mal die Kurve kriegen, Live sind sie auf jeden Fall wieder ganz dick dabei!
Setlist:
Mastermind
Crop Circle
Bored With Sorcery
Supercruel
Dig That Hole
Medicine
Look To Your Orb
Radiation Day
The Right Stuff
Negasonic Teenage Warhead
Spacelord
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Hallucination Bomb
Gods And Punks
Nod Scene
Powertrip


Seventh Void