Konzert:
Konzert vom 09.08.2010Auf ihrer Farewell-Show machten RUINER im beschaulichen Münster Station, wo sich im Café Sputnik, dem kleinen Saal der Sputnikhalle, für einen Montag recht viele Leute einfanden. Nachdem die belanglosen ENDBRINGER und GOLDUST überstanden waren, standen Rob und Co. auf der kleinen Bühne. Mit „Part One“ wählten sie einen ungewöhnlichen Einstieg in den Set, doch beim Übergang zu „Part Two“ und dem damit verbundenen Einsetzen der beiden Gitarren machte es klick und ging die Party los. In der letzten Woche der Tour schonten sich RUINER nicht, auch wenn in den Ansagen durchschien, dass so langsam die Luft raus ist. Während der Songs war das nicht zu merken, ging doch nicht nur Rob ab wie das berühmte Zäpfchen (und zeigte recht schnell recht viel Haut, zur Freude der anwesenden Damen), auch die Saitenfront ging gut mit. Das Publikum ließ sich da nicht lumpen, hatte allerdings die schlechtesten Stagediver des Jahres zu verzeichnen – so viele misslungene Versuche gab es bisher nicht, also bundesweit gesehen. Dass für RUINER nicht nur bei der Tour, sondern auch insgesamt die Luft raus ist, wurden mit einigen Ansagen deutlich, so wurde „I’m Out“ dem eigenen Abwenden von der Hardcore-Szene gewidmet. Nach gut 40 Minuten war dann Schluss, um zwei Zugaben kamen RUINER aber nicht herum; „Bottom Line: Fuck You“ und das famose „Solitary“ gab es als Krönung auf einen guten Gig. Carpathian, Ruiner - Münster, Café Sputnik
CARPATHIAN hatten im Anschluss daran keine Mühe, das Publikum bei Laune zu halten. Im Gegenteil, es schien sogar noch etwas mehr Action vor der Bühne zu geben, auch wenn sich insgesamt der Saal einen Ticken geleert zu haben schien. Auf ihrer mittlerweile vierten Europa-Tour zeigten sich die Australier als technisch einwandfreie, gut aufeinander eingespielte Band, die auch untereinander Scherze machte (etwa, als es um das JOY DIVISION-Cover ging, das auf der neuen EP zu finden ist, der Drummer aber partout nicht live spielen will), anders als bei RUINER, die eher jeder für sich agierten. Die Songs der neuen „Wanderlust“-EP fügten sich in den ansonsten aus „Isolation“-Songs bestehende Set nahtlos ein, CARPATHIAN haben endlich ihren Stil gefunden und festigen können. Natürlich ging bei den eingängigen Nummern von „Isolation“ gut der Punk ab, es gab mehr Stagediver und mehr Pile Ons, nur einen Circle Pit bekamen die Münsteraner nicht auf die Kette. Aber irgendwas ist ja immer… Trotzdem können CARPATHIAN mit dieser Show zufrieden sein, präsentierten sie sich doch als sehr gute Live-Band, die sich zu Recht einen guten Ruf erspielt hat und mittlerweile eine Bank ist, wenn es um gute Shows geht.
