Konzert:
Konzert vom 05.05.2010MOUTH OF THE ARCHITECT waren zum Roadburn Festival Mitte April in Tilburg eingeladen und haben da gleich eine Europa-Tour angehängt. Die erste Europa-Tour, um genau zu sein. Anfang Mai machten die Amis (mit Querverweisen zu u.a. THESE ARMS ARE SNAKES, INTRONAUT) im Hannoveraner Stumpf Station, wo knapp hundert Zahlende die Amis sehen wollten. Mouth Of The Architect, Caleya - Hannover, Stumpf
CALEYA machten den local support und eröffneten gegen 22:10 vor bereits recht gut gefülltem Laden, in dem sich eine bunte Mischung aus Punks, Metallern und Corlern tummelte. Die Hamburger Band legte einen beeindruckenden 40minütigen Set hin, das in der zweiten Hälfte fast ausschließlich aus neuen Songs bestand, die Lust auf die im Herbst erscheinende neue Platte machen. CALEYA sind der Chaoscore-Ecke zuzuschreiben und leben stark vom Wechselspiel zwischen Brutalität und Entspannung, was sich immer wieder in Gestalt von Sänger Tobi zeigt, der auch an diesem Abend voller Hingabe war und immer dabei immer wieder in die ersten Reihen lief, während seine Kollegen einen beeindruckenden Klangteppich ausrollten (um mal bei Werner Handsch zu landen). In unzähligen Shows haben sich die Hamburger zu einer formidablen Live-Band gemacht, die auch an diesem Abend voll und ganz überzeugt hat. Jedenfalls jene, die auf Krach mit Anspruch stehen.
MOUTH OF THE ARCHITECT hatten vor dem Gig noch mächtig Spaß, verramschten ihr Merch und posten für Bilder mit dem italienischen Tourmanager. Beim Soundcheck war es damit aber vorbei, das für den Sound essentielle Keyboard zickte erst rum, um dann im Verlauf der ersten Songs ganz den Geist aufzugeben, wodurch dem komplexen Postcore eine wichtige Komponente genommen wurde. Zwar war der einstündige Set auch so noch eine wuchtig-brutale Angelegenheit (dezent brutaler als erwartet gezockt, verständlicherweise), bei der neben der Gitarrenarbeit der teilweise dreistimmige Gesang ordentlich Druck machte. Die Combo aus dem schönen Ohio bot einen Querschnitt durch ihre Werke, was sich zu einer homogenen Setlist erwuchs und 60 Minuten Demonstration erstklassigen Postcores wurden. Schade, dass ihre erste Show in Norddeutschland von technischen Problemen überschattet war, aber trotzdem war es eine gelungene Nummer. Den Anwesenden gefiel es auch, also alles halbwegs im grünen Bereich.
