Konzert:

Death Feast Open Air 2009 - Samstag

Konzert vom 13.06.2009Der dritte Tag brachte endlich gutes Wetter mit sich, vom wolkenlosen blauen Himmel strahlte die Sonne runter.
EMBEDDED hatten darunter etwas zu leiden, da die mittägliche Hitze doch enorm war und vor der Bühne naturgemäß keine Schattenspender sind – oder Palmwedel schwingende Sklaven. Ein unermüdlicher Haufen Osnabrücker feierte die Lokalmadatore aber trotzdem ab und trieb die Band zu einerengagierten Show, die zudem musikalisch das erste Ausrufzeichen setzte. Brutaler Death Metal, wie er Live bestens funktioniert wurde geboten, wobei die Tracks des neuen Albums einen sehr Eindruck hinterließen.


SPAWN hatten weniger Zuspruch als ihre Landsleute und verloren auch in Sachen Show das Duell, so dass Osnabrück die Hauptstadt nach Punkten schlug, passiert sonst ja auch nicht oft. SPAWN konnten zwar soliden gespielten Death Metal bieten und mühten sich nach Kräften, die wenigen Zuschauer zu animieren, die konnten sich aber in der Hitze zu wenig aufraffen.


GADGET, selten gesehener Gast in deutschen Landen, konnten mit Tompa-Double am Mikro und gnadenlos guter Laune eine beachtliche Menge raus in die Hitze vor die Bühne locken und schonten weder sich noch die Zuschauer, trotz Hitze wurden Kilometer abgerissen und ihr NASUM-beeinflusster Grind runtergerotzt, dass es eine Freude war. Die Schweden hatten sichtlich Spaß am Gig, grinsten permanent, machten Späße und waren in bester Redelaune, was zwar einen Kontrast zur Grindwand darstellte, die sie bauten, aber sie nur symphatischer machte. Bleibt zu hoffen, dass GADGET Blut geleckt haben und jetzt öfter den Weg raus aus Gavle finden werden.


DEVOURMENT wurden aus der Ferne gesehen, wie sie eine recht große und enthusiastische Menge vor die Bühne lockten und eine solide Death Metal-Show ablieferten, auch wenn die Ansagen des Sänger die unspektakulärsten des ganzen Festivals waren.


HAEMORRHAGE sind da ein anderes Kaliber, Mastermind Lugubrios (wie immer blutverschmiert) unterhielt mit drolligen Ansagen, wedelte mit einem Plastikbein und war mit seinen irren Bewegungen Hingucker der Show. Da Gitarristin Ana im Juli ein Baby bekommt, waren die Spanier nur zu viert angereist, was aber kaum zu merken war. Souverän grindeten sie sich durch ihre Historie, coverten CARCASS und waren so eine willkommene Abwechslung zum dominierenden Death Metal. Immer wieder ein Spaß, die Spanier in Aktion zu sehen.


ASPHYX haben mit Martin van Drunen ebenfalls einen exzellenten Entertainer in ihren Reihen, dessen Charme sich niemand entziehen kann. In akzentfreien Deutsch parlierte der gute Mann mit der großen Menge, die jeden ASPHYX-Song ordentlich abfeierte. In der Setlist tauchten einige Songs des neuen Albums auf, dass Anfang Juli in die Läden kommen wird und stilistisch an die alten Tage der Band anknüpft. Schöner Gig einer Band, die wieder Spaß an der Sache hat und sich untereinander sehr gut zu verstehen scheint.


Richtig Bock auf ihren Gig hatten MISERY INDEX, die mit perfektem Sound einen Lärmorgie erster Klasse ablieferten. Während Jason Netherton Gesang und Bass gewohnt routiniert erledigte, bangten sich seine Gitarristen die Seele aus dem Leib und scherzten in den Pausen untereinander. Das Publikum tickte schon beim ersten Song aus und nahm die Grind/ Death-Chose der Amis begierig auf, um einen großen Pit zu bilden. MISERY INDEX boten eine beinahe perfekte Show, die rundum zufrieden stellte und die Messlatte für NAPALM DEATH hoch anlegte.


NAPLAM DEATH kamen dank exzessivem Einsatz der Nebelmaschine leicht verwirrt auf die Bühne, legten aber gleich mal mit einem Doppelack an Songs los, bevor Barney das erste Mal das Wort an die Menge richtete und seinen Charme spielen ließ (es war der Abend der Charismatiker am Mikro, ganz klar). Überhaupt waren seine Ansagen gewohnt ehrlich und immer wieder politisch, ganz wie es zu erwarten war. Basser Shane zerpflückte derweil in seiner unnachahmlichen Art seinen Bass und grinste sich einen, nur um dann den nächsten Klassiker zu zocken. NAPALM DEATH hatten sich in ihrer Setlist ausgiebig in der Vergangenheit orientiert, „Suffer The Children“ kam schon ziemlich zu Beginn. Die Briten erwiesen sich ihres Headliner-Status mehr als würdig und brachten die Fans endgültig an den Rand der Erschöpfung, die ganz Unverwüstlichen feierten danach noch im Partyzelt einen gelungenen Abschluss eines gelungenen Festivals.




Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 1 Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 2 Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 3 Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 4 Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 5 Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 6 Death Feast Open Air 2009 - Samstag - 7