Konzert:

Hellsongs - Bremen, Towerbar

Konzert vom 29.04.2009Mit neuer Sängerin sind HELLSONGS ein weiteres Mal aufgebrochen, um ihren Lounge Metal Live zu präsentieren. Die Bremer Towerbar entpuppt sich als beinah zu klein für den Ansturm von Leuten, die „Seasons In The Abyss“ und „Warpigs“ hören möchten, aber immerhin ist die Atmosphäre so wenigstens… kuschelig. Bevor die drei sympathischen Schweden auf die Bühne kommen, gilt es noch einen Singer/ Songwriter zu überstehen. Der entpuppt sich als dermaßen unlustig und mit langweiligen Songs ausgestattet, dass selbst draußen vor der Tür (In der Kälte. Bei den Rauchern. Vor der Hool-Kneipe.) mehr Spaß gehabt wird. Der Typ war so mies, dass sich sein Name gleich wieder aus dem Gedächtnis löschte.



Wie sich Witz, Charisma und Rampensauskills dann wirklich darstellen, konnte gesehen werden, als die drei Schweden die Bühne enterten. Gitarrist Kalle, der mit Wuschelkopf und Dauergrinsen immer noch jungenhaft aussieht, stellte sich neben die im Paillettenkleid optisch Akzente setzende Siri, deren Schlafzimmerblick gepaart mit guter Laune und einer Tendenz zu ungelenken Bewegungen das ein oder andere Männerherz verzauberte. Und singen kann die Dame, das machte sie in der folgenden Stunde klar. Wie gehabt haben HELLSONGS Klassiker der Metal- und Rockgeschichte genommen, auf langsam gepolt und mit zauberhaftem Frauengesang versehen – da wird selbst besagtes „Seasons In The Abyss“ eine echte Schmachtnummer und „Thunderstruck“ der wahre Partyhit (auch wenn der Text wirklich peinlich ist, was einem sonst nicht so auffällt). Kalle hatte die Leute schnell auf seiner Seite, machte mit ihnen Mitgröhlspielchen, die mal nicht peinlich war, erzählte gelungene Anekdoten und hatte selbst den meisten Spaß dabei. Und wurde vom Publikum geliebt, egal ob Metaller, Chanson-Freundin oder Fußball-Fan. So muss ein gelungener Konzertabend aussehen, bei dem sich wildfremde Menschen in den Armen liegen und von „Run To The Hills“ schmettern. Schön, so schön.