Konzert:

AC/DC - Frankfurt, Festhalle

Konzert vom 25.03.2009Wie geil war denn das gestern bitte???? Nicht nur das wir 1a Plätze hatten - 10 Meter von der Bühne entfernt - 2 Meter höher - Beste Sicht - Bester Sound....Vielmehr war es die Wucht mit den unser der Rock `n`Roll Train im wahrsten Sinne überollt hat!


Die Anfahrt zur Festhalle in Frankfurt war bescheiden.... ewiger Stau, dann fast alle Parkhäuser dicht, also ab ins wohl teuerste Hotelparkhaus für schlappe 11,50 Euro für 3Std. 15 Min. !! Unfassbar!

Und los geht’s mit AC/DC! Auf der Leinwand wurde ein Comicfilm eingespielt - ein Zug der von Angus mit Kohle versorgt wird und immer schneller und schneller wird, bis irgendwann die Nieten des Heizkessels platzen. Nachdem die Handbremse den Geist auf gibt donnert der Rock `n`Roll Train volle Granate auf eine Stadt zu und während das Wummern aus den Boxen die komplette Festhalle zum vibrieren bringt, stößt ein ca. 10 auf 10 Meter großer Zug auf die Bühne und mit einer fetten Pyroeinlage beginnt das Konzert natürlich mit "Rock `n`Roll Train". Es folgen durchweg Klassiker der Marke "TNT" "Thunderstruck", "Back In Black" oder "The Jack" die lauthals von jedem Besucher mit gegröhlt wurden.


Angus rennt wie verrückt mit seiner Klampfe über die Bühne - ist nach drei Songs derbe durchnässt, was aber nichts macht, weil er gegen später eh ein Striptease hinlegt und nur noch in Schulhose und Turnschuhen spielt! Brian Johnson spielt mit dem Publikum, schüttelt immer wieder Fans die Hand und bringt musikalisch mit seiner Stimme einfach jeden Song genial rüber. Verschiedene Showeinlagen z.B. die überdimensionale aufgeblasene Rosie bei "Whole Lotta Rosie", die auf dem Zug reitet oder die Mammutglocke mit der "Hells Bells" eingeläutet wird, werden unter frenetischem Jubel abgefeiert. Selbst die aktuellen Songs "Big Jack", "War Machine" und "Black Ice" kommen so gut an wie alte Klassiker.
Nicht ganz zwei Stunden dauert der ganze Spass bevor mit "Highway To Hell" und "For Those About To Rock" und fetten Kanonenschüssen das Ende besiegelt wird.
Fest steht - es war nicht mein erstes AC/DC Konzert - aber dafür das Beste. Unfassbar was die Herren in ihrem Alter noch auf der Bühne abliefern, auch wenn es schade ist, das Malcolm Young (Gitarre) und Cliff Williams (Bass) mehr oder weniger als Statisten im Hintergrund agierten und lediglich hin und wieder bei den Backing Vocals in den Vordergrund traten (durften?).


Ansonsten steht fest - klasse Show - geile Stimmung - große Songs und noch viel größere Band! THEY SHOOKED ME ALL NIGHT LONG !! HELL YEAH!


Und der Kollege Maio sah das Konzert so:


Da sind der Ärger um die super exklusive Ticketvergabe via Eventim (is ja auch schon wieder eine Weile her) und auch die stattlichen Eintrittspreise schnell vergessen - die Tour war übrigens trotzdem schneller ausverkauft als der Soloteil von Angus während eines Konzertes (angeblich in 12 Minuten), letztlich gilt für alle Fans sowieso nur Hauptsache dabei und AC/DC sind es einfach wert. Vor der Halle wurden Preise so um die 200¤ aufwärts von Schwarzhändlern verlangt! Frankfurt mit der heiligen (Fest)Halle des Rock’n’Roll stand auch dieses mal auf der Reiseroute der mittlerweile auch schon „etwas“ älteren Herren.
Nach der "The Razors Edge Tour" (1991) und der "Ballbreaker-Tour“ (1996) war dies mein drittes AC/DC Konzert und wie immer war die Show und vor allem natürlich die Musik der schottischen Australier ein echtes Ereignis. Dies sahen wohl auch die rund 12.000 begeisterten größtenteils Enddreißiger (und einer ansonsten nach oben weitoffenen Altersgrenze) genauso, obwohl es waren erstaunlicherweise relativ viel Mädels da und sogar jünger als 30 wohl gemerkt. Neben mir ging vermutlich ein Banker im Anzug (die Krawatte hatte er nicht mehr um) ab wie der Börsenkurs der Lehman Brothers und auch die rausgeputzte Lady in den Stöckelschuhen am Bierstand schien es zu gefallen. Ansonsten waren natürlich Kutten, T-Shirts von allen 458 Touren von AC/DC seit 1973 bei den Fans zu sehen. Ebenfalls neu die etwas nervigen roten Blinkhörner (kannte ich bisher nur vom Wasen oder Oktoberfest) hoffentlich steht da keiner beim Konzert vor mir, sonst dreh ich durch, aber Glück gehabt es blinkt zwar reichlich aber weiter weg und auf den Tribünen glühen die Hörner sogar in rauen Mengen.


Doch bevor AC/DC ihren Rock’n’roll Zug reinrasen lassen, darf der neueste Hype der Szene seine musikalische Visitenkarte abgeben THE ANSWER aus Irland heißen diese Jungs. Man durfte gespannt sein, wie die als nur wenig toleranten AC/DC Fans dieser jungen Formation begegnen würden. Kann mich noch gut daran erinnern wie damals KINGS X von der Bühne gebuht wurden, da flogen die Klobürsten in Serie auf die Bühne. Doch heute weit gefehlt früh schon um 19:53 Uhr ging’s los für eine gute halbe Stunde gab es viel Retro Rock mit einem Sänger, der eine mächtige Röhre zu bieten hatte, ansonsten das Gesicht meist von der langen Mähne verdeckt hielt und irgendwie in seinen Gesang versunken durchaus mitreißende Rockvibes zu bieten hatte. Auch die anderen Musiker tauten mit der Zeit etwas auf, wirkten aber noch etwas zurückhaltend bzw. von der mächtigen Kulisse beeindruckt. Der Sound war zwar etwas verzerrt aber diese Band war so schlecht nicht, mit ihrem authentischen Blues-Hardrock und einem Mix aus LED ZEPPLIN, BAD COMPANY oder auch THE WHO sowie ein wenig heftigeren moderneren Alternative Riffs konnten sie schon überzeugen, wenn auch nicht begeistern. Es waren ein paar gute Songansätze dabei, müßte man sich wohl mal auf Platte anhören. Dieser insgesamt solide Auftritt wurde auch vom Publikum ebenfalls recht positiv honoriert.


Davor und danach interessierten natürlich nur noch AC/DC wie würden sich Angus und Malcolm Young, Brian Johnson, Cliff Williams und Phil Rudd livehaftig präsentieren, können die gewaltigen Ansprüche und hohen Erwartungen erfüllt werden?! Väter mit ihren Kindern waren da, jetzt mußte sich zeigen, was die begeisterten Erzählungen wert waren. Und die Jungs ließen natürlich wahrlich nichts anbrennen, wenn auf etwas heutzutage Verlass ist dann ein Livekonzert von AC/DC, das weiß man was man hat. Äußerlich zwar deutlich gealtert, wobei sich insbesondere Sangesröhre Brian Johnson (62) mit seinen gepflegten Muckies absolut spitze gehalten hat an seinen keifigen Vocals gibt’s nix zu krittlen, er gibt sich erstaunlich volksnah, gibt immer wieder Shakehands in Serie und auch seine leicht schwuchteligen Tänzelbewegungen sind die gleichen wie immer. Auch Angus (53) ist der gewohnte Mittelpunkt der Band, wie seit vierzig Jahren, nur kurz in kompletter Schuluniform spielend ist er schon nach 1,5 Liedern patschenass geschwitzt aber das war früher auch schon so. An diesem Energiebündel ist kein Gramm Fett zu erkennen, nimmermüde zockt er seine Solos aus einer Gitarre, seine diabolische Mimik mit Hörnergeste alles wie gehabt und eigentlich wollen wir ja auch nix anderes sehen. Nur der Bühneaufbau und das neue Motto diesmal halt die „Black-Ice Tour“ sind als Neuerungen zugelassen ansonsten ist die Restband mit Drummer Phil (wirkte etwas abwesend und ausgemergelt aber der Sound passte!) und Malcolm sowie Bassist Cliff, die während des ganzen Konzerts wie immer sehr beweglich auf einen ca. 1 qm großen „Bereich“ relativ zurückhaltend agierend anzutreffen. Macht ja nix paßt, war nei anders. Die bange Frage, die sich viele Fans dann nur noch stellten war, wie viele Songs vom aktuellen Album gespielt werden, hoffentlich nicht so viele waren viele Stimmen zu hören. Nicht weil die CD etwa schlecht wäre (an die beste Scheibe der Neuzeit „Razors Edge kommt sie allerdings nicht ganz ran) sondern nur deswegen damit noch genug Zeit für die zahllosen Klassiker übrig bliebe.
Alle Befürchtungen waren relativ unbegründet vom neuen Werk gab's 5 Titel (warum allerdings das relativ blutleere "Big Jack" gespielt wurde bleibt ein Rätsel dafür war "War Machine" live viel druckvoller als auf CD) denn ansonsten gab es die volle Greatest Hits Bedienung über 14 Songs mit viel Knalleffekten, Kanonen, Glocke ("Hells Bells") sowie die aufblasbare Strapsen "Rosie" auf dem Zug reitend - also das volle rundum Sorglospaket so wie man dies auch erhofft hatte. Und gerade bei den Klassikern war die Stimmung um Längen besser als bei den neuen Sachen ausgenommen vielleicht bei dem genialen Anfang mit Videosequenz und dem einfahren des "Rock'n'Roll Train" großes Kino, was für ne Show. Zwei große zusammenfahrbare Videoleinwände sorgten meistens dafür, dass jeder in der Halle bestens sehen konnte.


Einer der wenn nicht absolute Höhepunkt was die Stimmung betraf war ganz klar "Dirty Deets" da bebte die gesamte Halle und der Refrain wurde tausendfach herausgeschrieen. Klar auch "The Jack"’ war wie immer ein Hammerkracher, die schlappen 30 Jahre hört man diesem geilen Bluesrocker in keinster Sekunde an und Angus zeigte sich dabei irgendwann wie immer von hinten, allerdings fallen die Hüllen schon lange nicht mehr bis auf den blanken A.. dafür gibt's ne schicke Boxershort mit Bandslogo zu sehen.
Überhaupt Angus geht voll ab wie immer und so sprintet er auf ein Rondell am Ende des Laufstegs, das sich dann langsam gegen die Decke empor hebt und auf er darauf liegend und rollend innerhalb seines fast 14-minütigen Solo's bei "Let There Be Rock" wie immer das letzte aus sich herausholte. Tja und dann nach 106 Minuten und natürlich dem unvermeidlichen "Highway To Hell" sowie die obligatorischen Kanonenschüsse beim letzten Track "For Those About To Rock - We Salute You" war die Schose leider schon wieder zu Ende. Ein absolut geiles Konzert, AC/DC haben ihre Daseinsberechtigung wieder einmal nachhaltig bestätigt - jetzt freuen wir uns schon mal auf die kommenden Open Air's!


Setlist AC/DC:


Rock'n'Roll Train

Hell Ain't A Bad Place

Back In Black

Big Jack

Dirty Deeds

Shot Down In Flames

Thunderstruck

Black Ice

The Jack

Hells Bells

Shoot To Thrill

War Machine

Anything Goes

You Shook Me All Night Long

T.N.T.

Whole Lotta Rosie

Let There Be Rock

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Highway To Hell

For Those About To Rock