Konzert:

Hellsongs - Hamburg, Übel & Gefährlich

Konzert vom 19.11.2008HELLSONGS sind einer der ungewöhnlichsten Metal-Exporten Schwedens, die jemals das Land der Elche und IKEAs verlassen haben, um der Welt ihre Musik näherzubringen. Das Trio wagt sich an Klassiker der Metal- und Rockgesichte und verwurstet die erstaunlich soft klingenden Versionen, ohne die Songs dabei ins Lächerliche zu ziehen. An einem milden Novemberabend luden das Trio ins Übel & Gefährlich und konnte den Laden zu ungefähr zwei Drittel füllen, das Spektrum der Besucher reichte dabei von (wenigen) Metalheads bis (vielen) Leuten aus der links-alternativen Szene, was der Stand von Amnesty International unterstrich. Die Vorband, bestehend aus Dame am Mikro und Kontrabassist wurde nur kurz gesehen, dem Verkehr sei Dank.



So ging es quasi direkt mit dem Headliner weiter, den drei sympathischen Schweden, die blond und schüchtern lächelnd auf die Bühne kamen. Die ersten Klänge ertönen, zarte Gitarren, gehauchter Gesang und dezentes pianospiel - HELLSONGS nähern sich krachiger Nummern von der anderen Seite und machen sie so zu gänzlich neuen Songs. Das beweist gleich der Opener, "Paranoid" von BLACK SABBATH kann sich lange im Soundgewand der Schweden verstecken, bevor es erkannt wird. "Seek And Destroy" und "Seasons In The Abyss" sind durch den Refrain relativ leicht zu erkennen, während "We're Not Gonna Take It" (AI gewidmet) als einziger Song mit Titel angesagt wird. die songs klingen schicht grandios und gewinnen durch den wunderschönen Gesang und das Zurücknehmen des Tempos ein völlig neues Gesicht, das zu gefallen weiß. Zwischen den Songs gewinnen die Schweden mit putzig-charmanten Ansagen und kultigen Geschichten (wer hat "Run To The Hills" geschrieben, wenn nicht ein blonder schwedischer Junge?) alle Symphatiepunkte, die das aufgeschlossene Hamburger Publikum heute zu vergeben hat. Nach einer kurzen Pause gibt es die obligatorische Zusage, die Beteuerung, dass Hamburg so viel toller als Berlin sei, und endlich Finger in der Luft und mitgebrüllte Refrains. Coversongs können so schön sein...