Review:

Solar

(Windfaerer)

Durch ausnahmslos erstklassige Truppen wie ABSU, NACHTMYSTIUM, TWILIGHT oder WEAKLING ist inzwischen auch Black Metal made in USA hierzulande keine ganz große Unbekannte mehr, auch wenn sich die Schwarzfraktion jenseits des Großen Teiches in Sachen Quantität noch zurückhält. In Sachen Qualität wird dafür aus dem Vollen geschöpft; eine wirtschaftlich wie moralisch auf dem Zahnfleisch kriechende Gesellschaft bringt immerhin oftmals grandiose Künstler hervor. Nicht von Pappe sind auch WINDFAERER aus New Jersey, die mit der EP „Solar“ das Nachfolgewerk ihres Debütalbums „Tribus“ veröffentlichen. Sieben Songs bei gut 36 Minuten Spielzeit sind für eine EP reichlich Stoff, und musikalisch wird durchweg eine hohe Güteklasse geboten. Das Trio Micheal Goncalves, Benjamin Caras und JP Andrade (die sich live noch mit zwei weiteren Leuten verstärken) liefert keinen brachialen, räudigen Basis-Black Metal ab, sondern bewegt sich gekonnt in einer Mischung aus Anspruch, Melodie und heftigen Eruptionen, wie sie etwa erwähnte NACHTMYSTIUM oder meinetwegen auch SOLSTAFIR beherrschen. Der Einsatz von akustischen Parts und sogar einer elektrischen Violine bringt zusätzliche Abwechselung in das nicht sofort zündende, aber effektive und recht progressive Songwriting. Stücke wie das heftige „A Glimpse Of Light“, das verspielte „Words Of The Self“, der facettenreiche Wirbelsturm „Blackened Voids“ oder das überlange „In The Shadow Of Giants“ (sehr originelles Gitarrenspiel gegen Ende!) gefallen problemlos, solange man die Scheuklappen daheim lässt. Wer speziell angeschrägten, intelligenten Black Metal sucht, wird hier fündig!

Solar


Cover - Solar Band:

Windfaerer


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 36:7 (EP)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Noire Perpetua