Review:

Carpe Diem

(Heavenly)

„Carpe Diem“ – „Nutze den Tag“ – da fällt Mann bei dem Cover schon einiges ein. Über den pubertären Faktor des im typischen HEAVENLY Stil gehaltenen Artworks bereiten wir hier aber mal den Mantel des Schweigens. Musikalisch nimmt sich das fünfte Album der französischen Power Metal Band nicht viel im Vergleich zu den guten Vorgängern („Virus“ aus 2006). Wieder wird Stoff für Fans der alten RHAPSODY (vor „OF FIRE“) und für Freunde von Bands wie EDGUY, SONATA ARCTICA oder HELLOWEEN geboten. Gesanglich in hohen Regionen angesiedelt (Sänger und Bandgründer Ben Sotto wurde schon mit Mr. Kiske verglichen) bedienen HEAVENLY ganz klar die melodisch-epische Power Metal Ecke – mal ruhig, wie bei dem zwischen Ballade und orchestraler Hymne pendelnde „Farewell“ (das zu Beginn stark an QUEEN erinnert) oder mal mit kräftigem Tempo wie bei „Ashen Paradise“. Aber auch das flotte Opener Duo mit dem von einem fetten hymnischen Refrain getragenen Titeltrack „Carpe Diem“ und dem fast schon zu gut ins Ohre gehende „Lost In Your Eyes“ gefallen. Mit „Ode To Joy“ hat man sich gar an Beethovens 9. gewagt („Freude schöner Götterfunken“) – Kenner denken an RAINBOW - das Teil kommt hier allerdings in HELLOWEEN-Manier daher. „Carpe Diem“ ist eine gute Scheibe welche auch ohne neue Ansätze und mit wenig Eigenständigkeit Spaß macht - dabei darf es dann auch mal ruhig ein wenig südländisch schwülstig sein (sage Pop-Appeal). HEAVENLY sollten ihren Fans mit „Carpe Diem“ das richtige geliefert haben und Anhänger genannter Acts dürfen sie auch auf der Rechnung haben.

Carpe Diem


Cover - Carpe Diem Band:

Heavenly


Genre: Melodic Metal
Tracks: 9
Länge: 45:27 (CD)
Label: AFM
Vertrieb: Soulfood