Review:

Carnage Carnival

(Memory Garden)

Die Schweden MEMORY GARDEN fristeten trotz einer guten Handvoll starker Alben immer ein Schattendasein in der sowieso nicht allzu großen Doom Metal-Szene. Und wenn man sich seit etwa acht Jahren kein Album mehr aus dem umgedrehten Kreuz geleiert hat, dann läuft man Gefahr, völlig in Vergessenheit zu geraten. Doch nun legen die Jungs den Nachfolger zu „Mirage“ aus dem Jahr 2000 vor, der genau dort anknüpft, wo man seinerzeit aufgehört hat. Es dominiert kraftvoller Power Doom, der stilistisch in Richtung CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS schlägt und neben schleppenden Parts auch den einen oder anderen Ausflug in flotteres Midtempo einschlägt. Nur leider klingt „Carnage Carnival“ trotz einiger Qualitätskompositionen (allen voran das geniale, treibende „Dominion“) irgendwie müde und über ein paar Strecken nicht ganz inspiriert. Man hat stellenweise das Gefühl, dass die Stücke nicht völlig zu Ende gedacht wurden oder einfach in der Banalität versinken. Und nein, richtig schwach sind auch „Endless Fear“, „Beggars Anthem“, „The Beast Within“ oder „A Dark Embrace“ nicht und besitzen mitunter großes Ohrwurmpotential, aber so mitreißend wie die letzten Alben der oben genannten Mitbewerber ist „Carnage Carnival“ nicht ausgefallen, was wahrscheinlich auch eine Nebenwirkung des dumpfen Sounds ist, dem deutlich mehr Feuer gut getan hätte. Was bleibt, ist ein gutes Album, das man Freunden einer gepflegten Doom/Power-Mischung ruhig empfehlen kann, das aber sicher niemanden endgültig befriedigen wird. Jedenfalls werden es MEMORY GARDEN hiermit schwer haben, ihren Status in der Szene merklich zu verbessern.

Carnage Carnival


Cover - Carnage Carnival Band:

Memory Garden


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 51:36 (CD)
Label: Vic Records
Vertrieb: Plastic Head Music