Review:

Slaves For Life

(Amaseffer)

Die Vertonung des Auszuges der Israeliten aus Ägypten mutet an sich schon als Herkulesaufgabe an – das Ganze als Rock-Trilogie angelegt und durch eine israelische Band verwirklicht weckt dann auch Interesse. AMASEFFER nennt sich die Band und „Slaves For Life“ das erste Album. Dabei haben sich die Gitarristen Hanan Avramovich und Yuval Kramer sowie Drummer und Erzähler Erez Yohanan mit Mats Leven (u.a. MALMSTEEN, THERION, AT VANCE) einen ausgezeichneten Sänger an Bord geholt, der zusammen mit ORPHANED LAND Stimme Kobi Farhi für zusätzlich Dramatik in den bereits der Story entsprechend theatralisch ausgearbeiteten Kompositionen sorgt. Inszeniert hat man das Ganze als Mischung aus symphonischem Rock und Soundtrack, pendelnd zwischen leisen, atmosphärischen, oft orientalischen Klängen, semiakustischen Stellen und Passagen von Hard-Rock bis progressiven Metal, dazu folkige Instrumentalisierung und hebräische Gesangsparts. Um dann den soundtrackartigen Eindruck noch zu vervollständigen arbeiten AMASEFFER mit vielen Soundcollagen (u.a. Wind-, Menschen- und Pferdegeräusche) und eingeschobenen Erzählparts. Anzumerken ist noch, dass bei „Midian“ Angela Gossow (ARCH ENEMY) den Part der perfekten Bestie (natürlich nur gesangstechnisch) übernahm. Als Appetithappen kann man auf Grund der orientalischen anmutenden Vielfalt in den einzelnen Songs praktisch jeden Song anspielen – wirken tun sie, und das ist beabsichtigt, nur als Ganzes – den sofortigen Ohrwurm gibt es hier nicht. Allein vier Songs gehen an die zehn Minuten und länger. Und das ist zugleich auch einer der beiden hörfälligen Mankos: Die meist überlangen Songs glänzen des öfteren mit ähnlichen Passagen, voller Ideen aber auf die Dauer lässt der Aha-Effekt der ersten Songs nach und der Wiedererkennungswert bleibt auf der Strecke. Auch ist die Produktion für ein orchestrales Rockalbum nicht fett genug ausgefallen – da hätte es ruhig ein wenig voluminöser sein dürfen. Nichtsdestotrotz feiern AMASEFFER mit „Slaves For Live“ einen gelungenen Einstand und sollten von Fans von ORPHANED LAND ebenso wahrgenommen werden wie von Freunden symphonisch harter Klänge der Marke KAMELOT (an dessen letztes Werk mich „Slaves For Live“ zum Teil erinnert). Man braucht Zeit um Details zu erschließen. Wie bereits oben gesagt - Interessant.

Slaves For Life


Cover - Slaves For Life Band:

Amaseffer


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 77:44 (CD)
Label: InsideOut
Vertrieb: SPV