Review:

How The World Came To An End

(Manes)

Normalerweise sind Bands wie MANES (obwohl sie früher mal der Black Metal-Szene zugeschrieben wurden) in ihrer jetzigen Verfassung ein Fall für unsere Elektrotechniker Torben (der auch das letzte Album der Norweger für gut befand) und Steffi, doch ich muss zugeben, dass diese sehr ungewöhnliche Mischung aus Electro, Rock, Noise, Trip Hop und einem Schuss Gothic sehr gut funktioniert. Dabei habe ich bis jetzt keine Ahnung, was Trip Hop genau ist. Ist das Hip Hop für drei? Oder das "Hüpfen" von einem Drogenrausch zum nächsten? Aber auch ohne übertriebenes Schubladendenken kann ich "How The World Came To An End" nicht nur Strippenziehern empfehlen, sondern ganz allgemein allen Rockfans, die sich auch gerne mal an düsterer, unterkühlter Atmosphäre aus der Konserve erfreuen. Wer zum Bleistift die ruhigen Momente von OOMPH (wie etwa deren geiles "Foil") oder meinetwegen WOLFSHEIM schätzt, dürfte auch mit MANES zurechtkommen. Wer allerdings heftige Sounderuptionen im Stile von MINISTRY, RED HARVEST oder auch FEAR FACTORY erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Die Gitarren auf "How The World Came To An End" klingen dann doch über weite Strecken eher nach Rasierapparat meets Bienenschwarm, und das gesamte Album lebt für meine Begriffe von seinen stillen, emotionalen Momenten. Aber in diesem Bereich sind MANES echt gut, was Stücke wie das leicht orientalisch angehauchte "Come To Pass", "I Watch You Fall", das hypnotische "Last Lights" oder das an MONSTER MAGNET erinnernde "Nobody Wants The Truth" unter Beweis stellen. Reinen Metallern jeglicher Art kann ich das Album nur schwer empfehlen, aber Leute, die gerne mal über den Tellerrand blicken, Elektronik in der Musik nicht generell ablehnen und es auch mal ruhig angehen lassen können, könnten hier einen passablen Fund machen.

How The World Came To An End


Cover - How The World Came To An End Band:

Manes


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 44:43 (CD)
Label: Candlelight
Vertrieb: Soulfood