Review:

Flyleaf

(Flyleaf)

Sie werden als ein neues, als das nächste große Ding verkauft. Im Rooster von GUN überraschen FLYLEAF aber eigentlich wenig: Nicht nur mit EXILIA positioniert sich das Label im härteren Rock mit weiblichem Gesang, auch DIE HAPPY bringen die Frauenpower an den Start. Mit ihnen gemein haben die Texaner recht wenig: Sie sind deutlich härter als die Band um Marta und um einiges vielseitiger als der nicht aus dem Crossoverbrei hervorstechende italienische Dreadlockexport EXILIA. Der bereits zu Genüge rotierende Opener "I’m So Sick" macht schon mit den ersten Tönen klar, dass FLYLEAF nicht nur auf die zuckersüßesten Melodien setzen und den Hörer auch mit Wutausbrüchen nicht verschonen. Sicherlich, diese Ausbrüche sind wohlkontrolliert und es folgen auch einige Melodien die sich in wohlklingenden Harmonien verlaufen, aber FLYLEAF treffen mit ihrem selbstbetitelten Debut den oft zitierten Nerv der Zeit. Sängerin Lacey bringt eine sehr vielseitige Stimme in die Musik ein, die viel zerbrechlicher klingt als die harten Gitarren andeuten. Introvertierte Passagen ("Sorrow") werden unterbrochen von vereinzelten Shouts - die meiste Zeit dominiert aber das, was unter Nu Rock fällt. Und wenn man Vergleiche heranziehen möchte, so ist der Gesang gerade bei den etwas ruhigeren Tönen dem von Avril Lavigne fast zu ähnlich. Neben dem bereits erwähnten und gelungenen "I’m So Sick" hat schon vor einiger Zeit "Breathe Today" als Maxi ihren Zweck erfüllt. Aber wenn ihre Sängerin weniger hübsch wäre, würde mir diese Art von Musik nicht mehr auffallen. Traurig irgendwie.

Flyleaf


Cover - Flyleaf Band:

Flyleaf


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 36:22 (CD)
Label: GUN SuperSonic
Vertrieb: GUN