Review:

Songs About Decay

(Julia)

Nach zwei EPs und diversen Samplerbeiträgen kommt jetzt das erste volle Album der Wiener Band JULIA in die Läden. Und wer bei Wien nur an chilligen Drum ´n Bass und Caféhaus-Jazz denkt, wird hier eines Besseren belehrt. Denn die Jungs spielen harten Rock, irgendwo zwischen New Metal, New Rock und Stoner Rock, aber auch immer wieder durchsetzt von poppigen Melodien. Klingt vielleicht etwas zu vermischt, und das ist wohl auch das Problem der Band: Sie schafft es einfach nicht, diese verschiedenen Stile zusammenzubringen, sondern setzt die verschiedenen Parts einfach hintereinander. Und das ist insgesamt einfach nicht wirklich originell und wird schnell langweilig. Zu einfach kann man die Parts den musikalischen Vorbildern zuordnen ("Das ist ja Nickelback!" "Hey, und jetzt kommt Linkin Park!" "Und soll dieses Riff eventuell wie Kyuss klingen...?"). Dabei können sie wirklich gut rocken, wie der erste und wohl beste Track "Droogs" zeigt, der einfach nur dreckig nach vorne geht, oder z. B. das an KORN erinnernde "Distance". Z. T. wird´s dann aber auch allzu poppig, wie bei "Estelle", dem eigentlich nur die Beschreibung "Kommerz-Pop-Rock" gerecht wird (absolutes Todesurteil für jeden Musiker!), oder dem BEATLES-mäßigen "Perfect", die so klingen als seien sie bewusst fürs Radio geschrieben worden. Die Produktion ist hervorragend: klar, aber an den harten Stellen schön fett. Die Songs an sich sind auch gut gemacht, aber nach einem eigenen Stil sucht man eben vergebens, und stellenweise wirken die Teile dann doch zu zusammengeklatscht. Aber man hört, dass die Jungs gut spielen können, und das lässt hoffen, dass sie sich irgendwann von ihrem Pop-New-Metal-Sound lösen können und die Vorreiter der Neuen Wiener Rock-Schule werden...

Songs About Decay


Cover - Songs About Decay Band:

Julia


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 39:37 (CD)
Label: Monkey Music
Vertrieb: Sony