Review:

State Collapse

(Puissance)

Wenn professionelle Berufsmisanthropen auf Popmusik treffen, bleibt PUISSANCE übrig. Die beiden schwedischen, schwer beschäftigten Möller und Söderlund vertonen mit diesem Projekt alle paar Jahre ihr aktuellen Untergangsszenarien. Diese sind musikalisch jedoch weit von hörbarem Menschenhass entfernt. Vielmehr scheinen wie schon beim Vorgänger, auch bei "State Collapse" manchmal fast süße Melodien und klarer Gesang ("Resorting To ar") durch. In den Köpfen der Herren gehen ohnehin nur recht kompromissloser Durchfall oder radikale Endlösungen des humanoiden Problems vor - ganz nach persönlicher Weltanschauung. Meist recht pompös inszenierte Hymnen aus soundtrackartigen Klängen, bombastischen Höhepunkten und ansonsten geflüsterten Vocals lassen aber viel zu oft den musikalischen Anspruch missen, den etliche andere - inhaltlich ähnlich verquere - Bands ans Tageslicht bringen. Meist banale Harmonien und wenig große Ideen machen PUISSANCE symphonische Anwandlungen spätestens auf den zweiten Blick ziemlich ersetzbar. Aber wahrscheinlich gehört auch das zum großen Plan. Wem das egal ist und wer düsteren Ambient ohne Verfassungsschutz im Rücken braucht, kann zugreifen. Denn: "If you want real change then just bomb your own schools”. Alles klar.

State Collapse


Cover - State Collapse Band:

Puissance


Genre: Industrial
Tracks: 8
Länge: 53:47 (CD)
Label: Regain
Vertrieb: Sony