Review:

Metal Discharge

(DESTRUCTION)

TIPP
Hier ist es also, das dritte Post-Reunion-Album des "schmierigen” Thrash-Dreigestirns. Nach den Releases der letzten beiden Alben "All Hell Breaks Loose" und "The Antichrist" wurden allerdings Stimmen laut, die die Jungs wegen des allzu modernen Sounds kritisierten. Vielleicht hat man aus diesem Grund auch nicht mehr auf Peter Tägtgren zurückgegriffen, sondern auf V.O. Pulver von GURD, der den Zerstörern jetzt einen astreinen Old School-Sound zurechtgebogen hat. Der Sound von "Metal Discharge" erinnert viel mehr an die alten DESTRUCTION-Abrissbirnen "Infernal Overkill" und "Eternal Devastation" und sollte die Basis diesbezüglich mehr als zufriedenstellen. Die Songs jedenfalls lassen, wie zuletzt, durchweg keine Wünsche offen und präsentieren eine Band, die ihre Reunion mit jedem neuen Album mehr als rechtfertigt, seien es der ultrabrutale, aggressive Opener "The Ravenous Beast", der geile, bangwütig machende Titelsong, der Stampfer "Rippin’ The Flesh Apart", die Mitgrölnummer "Savage Symphony Of Terror" oder der alles niederschmetternde Abschlusstrack "Vendetta". Einziger Kritikpunkt ist vielleicht, dass sich einige Songs doch sehr ähneln und refraintechnisch nicht wirklich brilliert wird. Eine grandiose Hymne der Marke "The Butcher Strikes Back" sucht man auf "Metal Discharge" leider vergebens, aber trotzdem kann man dieses rundum gelungene Album jedem Knüppel-Thrasher - und dem, der es werden will - nur wärmstens an Herz legen. Denn, obwohl man anno 2003 im instrumentalen Bereich viel mehr auf der Pfanne hat als noch etwa 1986, versprüht "Metal Discharge" noch den schön dreckigen, speckigen, rotzigen und ungehobelten Charme von damals. Erwachsenwerden muss kein Rückschritt sein!

Metal Discharge


Cover - Metal Discharge Band:

DESTRUCTION


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 39:13 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Eastwest