Konzert:

Zeromancer, Undergod in Heidelberg - Schwimmbad Musik Club

Konzert vom 27.02.2002Vor kurzer Zeit trotz SEIGMEN Vergangenheit noch als kleiner Support für The Kovenant unterwegs, haben sich die Norweger ZEROMANCER zu einer ziemlich erfolgreichen Band gemausert die nunmehr auf eigener Headlinertour durch diese Lande unterwegs ist.



Vor einem nicht wirklich vollen Club machte jedoch eine Zweimann-Combo den Anfang an diesem Abend, deren Namen ich euch leider vorenthalten muss. Ihre Musik gefiel genau ein Lied lang, denn schnell merkte man dass das kreative Potential eher unterentwickelt war und die simplen Beats und vorhersehbaren Melodien irgendwie jeder schon kannte. Den dominantesten Part hatte definitiv ein nicht wirklich geforderter Laptop inne, der von einem ziemlich ausdruckslosen Sänger begleitet wurde... jeder fängt mal klein an, aber das war ziemlich öder EBM/Electro mit BummBummBass, wie man ihn viel zu oft schon gehört hat. Und ganz sicher kein standesgemäßer Auftakt für die beiden folgenden Bands.



UNDERGOD aus der Schweiz waren ein deutlich anderes Kaliber, auch wenn das Publikum auf die oft ziemlich vertrackten Songs nicht wirklich abging. Eher in die Ecke von amerikanischem Industrial beeinflussten Metal tendierend und so die Klientel von NIN etc. ansprechend, die jedoch nicht wirklich stark vertreten war, hatten sie es nicht ganz einfach. Oftmals hatte man das Gefühl dass die Band völlig unharmonische Songs produziert, aber irgendwann entwirrten sich die einzelnen Soundstränge und gaben dann ein sehr interessantes Bild ab. Eine Stärke der Band ist ihre Rhythmussektion, die durch ein live wirklich selten gehörtes gutes Zusammenspiel von "richtigem" Drummer und Samples zustanden kam und die der ansonsten ziemlich kalt wirkenden Musik eine interessante organische Note verlieh. Sehr interessante Band die aber in diesem Package etwas unglücklich aufgehoben war, unbedingt im Auge behalten!



"Ihr seid so geil..." Jaja, jede Band eignet sich ein paar Wortfetzen der jeweiligen Landessprache an, dem Bassist von ZEROMANCER schien die deutsche Sprache jedoch am besten zu liegen und immer wieder gab er sinnentstellte Phrasen zum Besten. Hat aber keinen sonderlich interessiert, die weibliche Zuhörerschaft hing mit ihren Augen eh an den Lippen (oder wo anders) des halbnackten Sängers und die männliche Zuhörerschaft hing an der weiblichen Zuhörerschaft. Die Band hat sich wirklich seit dem letzten Mal dass ich sie gesehen hatte enorm verändert, sie spielten sehr routiniert und hatten das Publikum nach einem Song für sich vereinnahmt. Sehr tanzbare Songs zwischen Electro und Metal mit starkem Gesang und druckvollem Sound sowie genug Ecken und Kanten, das war so ziemlich das was an diesem Abend gewünscht und auch bedient wurde. Dementsprechend wurden sowohl Songs ihres alten Albums "Clone Your Lover" als auch die von ihrem neuer Scheibe "Eurotrash" entsprechend gefeiert - besonders cool waren die zahlreichen Coversongs von denen "Send Me An Angel" sicherlich am besten ankam. Und auch erst nach 3 Zugaben entließ man die gutaussehenden Jungs wieder in ihren Nightliner in Richtung Ostdeutschland wie sie selber mehrfach betonten, muss wohl irgendeine Art von Phobie gewesen sein. Guckt euch die Band auf jeden Fall noch an, wenn sie in eure Nähe kommt!