Konzert:

X-Mas Rockt - Bad Rappenau, Mühltalhalle

Konzert vom 20.12.2003Das erste X-Mas Rockt Festival stand also vor der Tür - und das Konzept war einfach: 12 lokale Bands unterschiedlicher Stil Richtungen , jedoch alle mit dem Überbegriff "ROCK", sollten auf zwei Bühnen die Leute ziehen. Und das taten sie auch. Bereits im Vorverkauf gingen 400 Karten weg und an der Abendkasse werden es auch noch mal 150 - 200 gewesen sein. Zu bemängeln gab es finde ich die Happy Hour - 50 Cent Ermäßigung pro Getränk sind zwar immerhin eine alte D-Mark, aber der Begriff "Happy Hour" hat eigentlich eine andere Definition. Musikalisch hieß es dann von 15 - 24 Uhr volles Programm.


Die erste Band die ich sah war MARLA SINGER - die neue Band von Ex LOST DIVINITY Klampfer und Bassisten Tobias und Nico. Musikalisch ist ihre Musik recht schwer ein zu ordnen. Aber irgendwo zwischen alternativer Rock Musik gepaart mit etwas klassisch angehauchter Piano Mucke und einem mal sehr gefühlvoll und dann wieder aggressiv singendem Frontmann. Stellenweise wirkte die Musik theatralisch und sehr gefühlsbetont. War leider noch viel zu früh für die Jungs und zum Party machen animiert die Musik eben auch nicht besonders, daher eher zurück haltende Publikumsreaktionen.



Da hatte es die Heilbronner Cover Band CROCO schon einfacher. Diese donnerten einfach einen Klassiker nach dem anderen durch die PA und spätestens bei "Run To The Hills" versammelten sich die ersten Banger vor der großen Bühne. Insgesamt schon eine tolle Idee zu dieser frühen Stunde eine Cover Band spielen zu lassen, da die Leute so gleich mal wach gerüttelt werden, aber irgendwie konnte ich mich stellenweise mit dem femininen Gesang der Frontfrau nicht anfreunden. Singen kann sie - aber an vielen Stellen wirkt es einfach sehr unpassend. Und dennoch wurden Songs wie "Paranoid", "Everything About You", "I Was Made For Loving You", "Here I Go Again" oder einer härteren Version des CCR Klassikers "Rollin´On The River" kräftig abgefeiert. Teilweise wechselte sich die Sängerin ja auch mit dem Gitarristen der Band ab, so dass das Gesamtbild des Gigs wieder stimmte.



Dann ging es rüber zu THE PAST ALIVE. Schon vor dem Gig versammelten sich Fans vor der Bühne. Immerhin haben sich die vier Jungs aus Heilbronn in den vielen Gigs in Bad Rappenau schon eine erhebliche Fanschar erspielen können. Los ging dann auch gleich das volle Brett mit "Lies" und "Mindsqeezing". Mittlerweile gab es schon die ersten Moshpits vor der Bühne und TPA wurden von richtig vielen Headbangern abgefeiert. Ob "Coma" oder "The Final Bow" - die Jungs um Sänger Nik Gledic waren wieder klasse drauf und rockten auf der Bühne was das zeug hält. Bei ihrem 15 minütigem Metallica Medley gab es dann noch mehr fliegende Haare und die ersten Mitsingchöre des Abends. Den Abschluss lieferte dann die finale Nummer "On And On" . Geiler Gig. Geile Fans - Bad Rappenau eben !!



Auf der Main Stage durften nun die Deutsch Rocker von EIGENSINN ran. Mit Frontröhre Biggi Käfer am Gesang eigentlich immer gute Chancen auf geile Resonanzen, hatte es die Band heute leider erheblich schwerer. Vielleicht lag es daran das viele Anhänger der härteren Gangart da waren. Wobei natürlich Songs wie "Macht" schon kräftig abrocken! Vor der Bühne war halt nicht so viel los und dennoch gaben die Vier alles und es machte Spaß ihnen zu zu sehen. Biggi lies es sich nicht nehmen hier und da mit dem Publikum zu reden. "Irgendwann" und "Tränen Aus Blut" waren dann die emotionalsten Nummer des Sets und haben von allen Songs den höchsten Widererkennungswert. Ich fand den Auftritt klasse und freu mich schon aufs nächste mal!



Heimvorteil für THE PROPHECY 23 – eine noch sehr junge Band aus Bad Rappenau brachte die Halle dann richtig zum Kochen. Mit einigen eigenen Songs - die man irgendwo zwischen Power Metal und vom Gesang her fast im Melodic Death Metal Bereich ansiedeln kann, hatten sie die Leute voll im Griff. Einige Coverversionen von Metal Klassikern gab es auch: "Fear Of The Dark", "The Trooper" oder einer etwas zu langsam gespielten Version von "Angel Of Death". Auf jeden Fall ging es vor der Bühne kräftig ab - egal wo man hin sah, wirklich jeder machte mit, Gesangschöre zu den Maiden Songs und und und. Bad Rappenau rockt - und es kommen auch noch andere Bands von dort nämlich VULTURION. Diese haben in diesem Jahr keine Spielposition für sich bekommen und durften dann ganz spontan für einen Song in Komplettbesetzung auf die Bühne und zockten "Roots" von Sepultura. Hier und da konnte man noch erkennen das es sich bei THE PROPHECY 23 um eine recht junge Band handelt und natürlich haben wir auch schon bessere Coverversionen der oben genannten Songs gehört. Aber grundsätzlich steckt in diesen Musikern noch ´ne Menge Potential und ihre eigenen Songs sollten sie unbedingt weiter ausbauen und sich nicht all zu stark auf das Covern konzentrieren.



Dann SITE:BURN – die Jungs brachten gleich mal lockere Stimmung mit - ein paar coole Sprüche und melodischer Punk Rock der stellenweise etwas in die Pop Rock Ecke abdriftet. Mit Songs wie "Day After Day", Now Is Still Over" oder "My Friend Loneliness" hatten die Jungs ihre Fans auf jeden Fall zufrieden gestellt. Und den Anfang von dem Scorpions Klassiker "Rock You Like A Hurricane" wurde auch angespielt.



Die LOST PREACHERS hatten ebenfalls ein Heimspiel. Da einige der vier Jungs noch irgendwo auf ne Schule gehen, haben sie von dort auch eine Menge Fans mitgebracht, die vor allem Coverversionen wie "Smells Like Teen Spirit" kräftig mitsangen und dazu dicke abgingen. Der Opener "Lost Preachers" - eine schnelle und druckvolle Metal / Punk Nummer mit eingängigem Refrain lies anfangs auf ein Konzert eben auf diesem Tempo hoffen. Doch die weiteren Songs wie die Nirvana Cover Version "School" oder "Past Again" zeigten das hier eher die Anhänger von mehr oder weniger melancholischen / depressiven Klängen auf ihre Kosten kommen. Einflüsse aus dem Grunge Bereich waren fast bei jedem eigenen Song klar zu erkennen. Den Leuten hat es gefallen -nur das Metallica Cover von "Fade To Black" bitte bitte nicht mehr spielen. Ansonsten wars ok.




Aus Bad Wimpfen kommt DIE SPASSFRAKTION – dreckigen Punk Rock ´n´ Roll machen sie und wie der Bandname schon richtig vermuten lässt oftmals mit frechen Texten. Die Musik kam saugut an - das wollen die Leute hören - Party ohne Ende mit eigenen Sachen wie dem Opener "Frankreich" oder "Mädchen für die Ewigkeit". Fast schon episch bzw. hymnisch die Halbballaden "Merkwürdig" und "Es ist wie es ist" die spätestens beim zweiten Refrain den Zuhörer zum mitsingen zwingen. Die Musik erinnert durch die Eingängigkeit und den kommerziellen Hitcharakter an deutsche Szene Größen wie die Hosen oder die Ärzte. Von letzteren wurde übrigens "Schrei nach Liebe" und "Westerland" zum Besten gegeben. Und sogar den Publikumsresonanzen nach zu urteilen steht DIE SPASSFRAKTION o.g. Größen in fast nichts nach. Sauber!



Dann die Headliner - TAKE THE CAKE. Aus der Heilbronner Rock Szene sind die Durchstarter der letzten zwei Jahre kaum noch weg zu denken. Auch an diesem Abend überzeugte die Combo und die Geschwister Julia (Vocals) und Steffen (Gitarre) Kiederer.
Mit härterer Pop / Rock Musik könnte man ihren Stil wohl am Besten umschreiben, wobei der Schwerpunkt als Melodic Rock bezeichnet werden könnte. Die zahlreichen Fans vor der Bühne rockten und tanzen bei "Why" oder "Take The Cake" ordentlich mit und auch die Halb Ballade "July in England" kam gut an. Und zu Beginn freute sich Sängerin Julia über ein kleines Weihnachtsgesteck eines Fans. Daumen hoch!


Weitere Bilder unter "Fotos"!!


X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 1 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 2 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 3 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 4 Lost Preachers X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 5 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 6 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 7 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 8 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 9 X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 10 Croco X-Mas Rockt -  Bad Rappenau, Mühltalhalle - 11