Konzert:

X-Mas Festival 2002 mit u.a. Six Feet Under, Marduk - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 18.12.2002Neun Bands an einem Abend. Der totale Metal-Overkill. Neun Stunden Konzert. Da stellte sich mir nur eine Frage: "Sind die alle bescheuert???" Es ist doch klar, daß die ersten zwei Bands vor fünf Leuten spielen müssen, während die letzten zwei vor verdammt müden Leuten ihr Bestes geben müssen. Weniger ist manchmal mehr. Dazu das Ganze noch auf einem Mittwoch. Schön.


ANTAEUS verpaßte ich auch mal, da ich während ihres Auftritts noch im Auto saß. Naja, soviel werd’ ich nicht verpaßt haben, 0815-Black Metal halt. Sie haben aber wohl vor fünf Leuten gespielt.


RAGNARÖK sah’ ich so ungefähr zur Hälfte. Und die waren ok. Vor Ewigkeiten haben die mal eine richtig coole Scheibe rausgebracht, "Arising Realm". Davon war aber an diesem Abend nichts zu hören. Gesichtsloser High Speed-Black, ganz klasse. Tausendmal gehört. Die Jungs gaben sich ja Mühe und posten ganz gut, aber das reichte nicht, um mich länger zu interessieren. (lh)


So, mein Herr. Ich habe nämlich alles gesehen. Jaja. Früher Vogel fängt den Wurm. Kam ich also rein, ziemlich leer noch in der Halle, dafür aber eine extrem leicht bekleidete Bängerin erspäht, aber wo ist der Sänger. Im übrigen spielten RAGNARÖK zuerst, wenn ich jetzt nicht völlig durcheinander bin. Den Sänger - übrigens soll das Host von TAAKE gewesen sein - aber hab ich immer noch nicht gefunden. Da saß er doch auf einem Plastik-Gartenstuhl und ragte nur um Haaresbreite über die vor ihm stehenden Zuschauer.. Weil er sich nämlich bei einem kleinen Unfall verletzt hatte und jetzt mit nem Gipsbein rumlief. Oder eben nicht. Er saß sowas von gelangweilt mit riesigem umgedrehtem Kreuz um den Hals auf seinem Stühlchen, zickte ins Mikro, wie’s eviler nicht ging und schaffte es natürlich nicht, die böse Atmosphäre rüberzubringen. Sah eher lächerlich aus. Immerhin spielten sie "Beast Of Madness" und den Titelsong ihrer aktuellen Scheibe "In Nomine Satanas" und wirkten wesenbtlich gefestigter als auf dem PartySan. Man konnte also durchaus Songstrukturen erkennen und hatten die Eindruck, die Herren spielen durchaus zusammen.


ANTAEUS posten besser, konnten mich aber genauso wenig auf ihre Seite ziehen wie meinen Kollegen. War auch Black-Metal nordischer Prägung aus französischen Landen. Durchschnitt. (memme)


MACABRE waren da schon eine ganz andere Liga. Wie immer spielte Sänger/Gitarrist mit Funkmikro, was bei vielen Zuschauern immer noch für Befremden sorgt, und sah mit seiner blauen Latzhose und dem perfektionierten VokuHila-Schnitt wie ein typischer Redneck aus. Der Mann ist aber auch ein perfekter Entertainer, der jeden Massenmördersong Macabre’s mit einer kleinen Anekdote einleitete. Und dann gab’s voll auf die zwölf, Grind so wie er sein sollte. Schön. Am gelungensten war der Fritz Haarman-Song, auf deutsch gesungen. Die drei Chicagoer muß man einfach gesehen haben, Kult!

Noch ein bißchen kultiger als MACABRE sind IMPALED NAZARENE, Helden meiner Jugend. "Abscence Of War" ist zwar schon ein wenig länger auf dem Markt, aber egal. Mikke war diesmal nicht voll wie ein Eimer, tanzte und poste also entsprechend weniger. Schade eigentlich, die kleine Tanzeinlage am Anfang hatte mir Mut gemacht. Aber man kann eben nicht alles haben. Die Finnen spielten sich durch ihre mittlerweile zehnjährige Geschichte und präsentierten sich in guter Verfassung. Eine Menge Fans dankte es ihnen mit frenetischen Reaktionen und waren genauso glücklich wie ich, eine ihrer alten Ikonen noch einmal so gut aufgelegt live gesehen zu haben. Daumen hoch.


HATE ETERNAL schaute ich mir nur kurz an. Irgendwann braucht man ja auch mal eine Pause. "King Of All Kings" ist ein cooles Album, aber live ist es recht anstrengend, dem technischen Metal der Amis zu folgen. Da passierte mir auf der Bühne zu wenig und die Songs klingen live recht ähnlich. Nach kurzer also raus und jede Menge Leute getroffen, die es wohl ähnlich sahen.


Bei IMMOLATIONwar’s ähnlich, nur daß ich sie mir komplett schenkte.(lh)


Recht so. Vertechnikter Todes-Metall für Mucker-Kollegen. Scheckt live-Atmo-mäßig keine Normalo-Sau. Daran ändern auch die langen, längeren, am längstenenen Haare nüscht. Perfekt gemacht, aber wenig mitreißend. (memme)


KATAKLYSM bringen in letzter Zeit nur noch geniale Alben raus und sind irgendwie auch andauernd auf Tour. Die Vader Kanadas, sozusagen. Auch an diesem Abend waren die Sympathikusse in bester Spiellaune, bangten, posten, moshten wie die Teufel und ließen die Stagediver in Massen von der Bühne fliegen. So muß eine Metal-Show sein. Dazu noch Death Metal der Extraklasse. Nur schade, daß sie die ganz alten Sachen nicht mehr spielen. Die bisher beste Band des Abends!


Warum will jede Sau MARDUK sehen? Die Typen ziehen echt Leute. Und vor allem Frauen. So viel Weiblichkeit versammelt sich bei kaum einer anderen Black- oder Deathmetalband vor der Bühne. Dabei haben MARDUK weder tolle Songs, noch unterscheiden sich die, die sie live spielen. ICE-Tempo und das war’s. Na super. Und Sänger Morgan wird von Mal zu Mal fetter hehe. (lh)
Also, ich wollte MARDUK ja auch gerne sehen, weil ich nämlich bisher immer drumrum kam. Nun also hin. Sänger Legion (!) leidet tatsächlich ein wenig unter Gewichtszunahme, die Black-Metal-Rüstung klebt doch verdächtig eng am nassen Körper, aber erstens kommt das in den besten Familien vor und zweitens ist er wirklich ein akkurater Frontmann. Die Songs? Naja. Viel ist nicht hängengeblieben. Wird beim "Geheimgig" im Ballroom bestimmt besser. (memme)


SIX FEET UNDER ließen dann ein wenig auf sich warten, aber das war’s wert! Chris Barnes wirkte diesmal weniger zugekifft als sonst und war in glänzender Laune. Ähnlich viele Stagediver wie bei Kataklysm enterten die Bühne und der Rest der Publikums klinkte aus. SIX FEET UNDER taten uns allen einen Gefallen und spielten fast nur Songs ihrer ersten beiden Alben. "Maximum Violence" wurde mit einem Song kurz gesteift, während das neue, "True Carnage" immerhin auf zwei kam. Aber das war gut, sind die ersten beiden Alben der Amis doch um Längen besser als alles, was sie danach machten. Die Band präsentierte sich spielfreudig, tight und dazu noch diese Songs! Geil! Eine Zugabe gab’s dann auch noch, nochmal drei Songs, um Glückshormone durch den Körper schießen zu lassen. Der letzte Song ging dann in einen Cannibal Corpse-Song über, was Barnes mit einem breiten Grinsen zum Beten gab. Nach diesem Gig waren alle Anwesenden glücklich, zufrieden und völlig fertig. So soll’s sein. Trotzdem sind neun Bands mindestens drei zu viel. (lh)

Amtliche Kapelle, nur, dass ich Bolt Thrower extrem viel geiler finde und die ganze Zeit an deren fabelhaften Auftritt in der Markthalle denken musste. Persönliches Pech meinerseits. Auf jeden Fall benahmen sich die Floridianer wie die Rockstars und brauchten eini halbes Jahe, ehe sie nach Mitternacht die Bühne betraten. That’s not fuckin‘ Death Metal. Ist diese ganze Mega-Veranstaltung im übrigen auch nicht. Am Ende voll am Ende. Und nicht mal richtig voll....