Konzert:

Winter Metal 1 - Bad Rappenau, Jugendhaus

Konzert vom 01.02.2003Die äußeren Umstände ließen nicht viel Hoffnung auf einen großen Erfolg des 1. Winter Metal Festival im Jugendhaus in Bad Rappenau. Immerhin hatte es die Tage zuvor jeden Tag geschneit und auch an diesem Abend gab es zu späterer Stunde vereinzelt wieder Schneefälle. Dennoch fanden tatsächlich knapp 100 Leute den Weg in die Kurstadt Bad Rappenau, in der mal wieder eine Portion Hartwurst Mucke fällig war.


Los ging es um ca. 20.40 Uhr mit DARQUE. Diese feierten heute ihr "Jubiläum", denn es sollte der erste Auftritt unter diesem Bandnamen und in dieser Besetzung sein. Den meisten ist die Truppe um Frontfrau Bibi noch unter dem Namen Millennium Of Twilight ein Begriff. Nachdem Sänger Mike die Band vergangenes Jahr verlassen hatte, haben sich die sechs Musiker in den letzten Monaten ordentlich um das Schreiben neuer Songs bemüht. Auch die neue CD "Millennium Of Twilight" (mit der Sie das Kapitel MOT musikalisch schließen möchten) gab es an diesem Abend käuflich zu erwerben. Doch zum Auftritt - der Sound war von Beginn an angenehm gut. Der Opener "Fields Of Black" und "Too Close to the Flame" waren richtungsweisend für das was im Anschluss kam: düster angehauchter und emotionaler Metal im Midtempo Bereich mit einer harmonischen klaren Stimme von Sängerin Bibi. Ab und zu ergänzte Gitarrist Chris Fischer das ganze gekonnt mit seinen kräftigen und rauen Vocals. Teilweise bombastische Keyboardklänge und melodische Gitarrenelemente ließen düstere Stimmung aufkommen und versetzten die Zuhörer in eine eigene Welt, die Darque um sich herum aufbauten. Natürlich gab es neben neuen Songs auch noch altes MOT Material um die Ohren und mit Songs wie "Poisen Lips", "To Live Is To Die" oder "I´m My Only Enemy" durfte dann für jeden etwas dabei gewesen sein. Schade eigentlich, daß der Gig nur knapp 30 Minuten andauerte. denn er machte Hunger auf mehr.


Weiter ging es dann nach knapp 20 Minuten Umbaupause mit DESTINATION´S CALLING, der Band aus Bad Mergentheim die zum ersten mal Gast in Kraichgau Gefilden war.
Nach dem knapp zwei minütigem Intro ging es auch gleich mit dem neuen Opener "Never Surrender" los, gefolgt mit einem ebenfalls brandneuen Song "Walls Of Babylon". Leider hatte die Truppe um Sänger Chris Gräter von Beginn an mit großen Soundproblemen zu kämpfen: die Vocals klangen verzerrt und die Lead Guitar war stellenweise nur zu erahnen. Beim Soundcheck hat das alles irgendwie besser gepasst. Trotzdem ließ sich das Publikum, wovon einige auch mitgereiste Anhänger von DC waren, nicht lumpen, bangten und klatschten ordentlich mit. Im hinteren Bereich entstand zeitweise sogar ein kleiner Moshpit!

Neubassist Steffen, erst seit wenigen Wochen mit im Boot, machte seine Sache recht gut, was nach einer so kurzen Lernphase bestimmt nicht selbstverständlich ist. Nach "Rescuer From Darkness" und "Bleeding Again" folgte der dritte neue Song aus den Schicksalsfedern von Shouter Chris - "Saviour". Destination´s Calling konnten mit ihrem eigenständigen melodischen Power bis Speed Metal also das Publikum überzeugen. Nach "Destination´s Calling", dem meiner Meinung nach musikalischen Höhepunkt des Sets, gab es als Zugabe noch den Titeltrack ihres Debütalbums, nämlich "Mastery Of The Light". Im großen und ganzen also ein sehr ordentlicher Auftritt, der auf baldige größere Erfolge der Band hoffen lässt.


Dann durften die Heilbronner THE PAST ALIVE an den Start. Sicherheitshalber die zweite Klampfe gleich griffbereit, (Gitarrist Micha ist immerhin bei jedem Auftritt bisher eine Saite gerissen) ging es dann gleich mit einem nagelneuen Song los: "Lies" welcher brutal nach vorne geht und vom Riffing her mega an Iced Earth erinnert. Direkt danach gab es "The Past Alive".
Wieder bildete sich ein Moshpit vor der Bühne der sogar einige Zeit länger anhielt. Der Sound bei TPA war erstaunlich gut, vergleichbar mit dem zuvor bei Darque. Die Vocals von Sänger Nik kamen glasklar aus der PA und auch die einzelnen Gitarrensoli von Micha konnten deutlich wahrgenommen werden. Etwas düsterer wurde dann die Atmosphäre bei "Mindsqueezing", der Song der schon mit superverzerrten Bassklängen begann. Schöner Effekt ! Wieder an alte Iced Earth Zeiten erinnerte dann "The Final Bow" und TPA schafften es, den einen oder anderen Banger zum mitmachen zu animieren. Sänger Nik kündigte nun eines der Highlights aus dem TPA Repertoire an: "On And On", welcher durch seine emotionalen Soli und den tollen Refrain Part zu überzeugen weiß.

Anschließend luden The Past Alive zum Headbangen und es folgte ihr Metallica Medley. Bei "For Whom The Bell Told" zeigten sich auch gleich die ersten Fans einer der damals größten Bands überhaupt und gingen schön mit. Freude stand in deren Augen, als es dann mit "Master Of Puppets" und "Harvester Of Sorrow" weiter ging. Inzwischen hatte sich eine komplette bangende erste Reihe gebildet, was es im Jugendhaus so auch noch nicht all zu oft gegeben hatte. Das Medley war noch lange nicht zu Ende und TPA verlangen den Kopfschüttlern wirklich ALLES ab.
Weiter ging es mit "Seek And Destroy" und "Creeping Death". Das gnadenlose Finale gab es dann mit "Whiplash" und nach insgesamt knapp 15 Minuten war ein schöner Genickmuskelkater am Tage darauf sicher. Auch wenn nun "Slayer, Slayer" Rufe laut wurden, gaben sich die Fans bei der Zugabe mit "Two" zufrieden. Toller Auftritt der Combo und jetzt freuen wir uns auf das nächste mal wenn es wieder heisst: Keep The Past Alive!

Jürgen Nik und Micha Nik Bibi Chris Bötti