Konzert:

WE, Tribe After Tribe - Hamburg, Uebel & Gefährlich

Konzert vom 28.05.2006Die Cosmic-Biker WE gehen auf Nummer sich, rocken im ehemaligen Luftschutzbunker hinter meterdicken Mauern, hoch über Hamburg. "Uebel & Gefährlich" heißt der Laden im Betonklotz am Heiligengeistfeld - der Name macht dem Schuppen keineswegs alle Ehre. Denn von der noblen Eingangshalle führt ein Lift (mit Boy, im Metallica-Shirt) in den vierten Stock. Der trennbare 400-800 Besucher fassende Laden ist prima, bietet feist Platz zum Rumrockern, Chillen - was auch immer. Und der Blick vom Urinal über die Hansestadt sucht seinesgleichen. Womit wir wieder bei den dicken Mauern wären: Schweinelaut sind die Norweger unterwegs, der Sound ist dennoch glockenklar - wenn dieser Vergleich im Zusammenhang mit räudigem Rock erlaubt ist.


Es gibt also fast nix zu meckern, abgesehen vom späten Beginn am Sonntag abend und vom Erscheinen gleich zweier (überflüssiger) Support-Bands. Erstens: DIVE INT. - zum Glück verpasst, aber im Weg zum groovigen Glück stehen noch TRIBE AFTER TRIBE. Der erfahrene Haufen braucht nach längerer Pause wieder Geld, äh, das Bühnenerlebnis, sieht aus wie eine multikulturelle Pädagogen-Interessen-Vertretung, die Percussionistin hat einen knackigen Po, und die Jungens trommeln ordentlich dazu. Will keiner hören, zu viel Schlagwerk, zu wenig Stromgitarren-Alarm.


Was sich aber alsbald änderte - geradezu ohrenbetäubend rollt der Rock aus den "Woofers". Die Osloer starten mit einer kleinen Song-Überraschung und lassen von Beginn an keine Zweifel, dass sie sich für den Kurz-Showcase im Logo rehabilitieren wollen. "Wir spielen, bis wir rausgeworfen werden" kündigte Strass-König Thomas an - und hielt (fast) Wort. Zudem waren WE-Fans, die sich im Gästebuch über den Logo-Auftritt mokiert hatten, nicht nur auf der Gästeliste für diesen Gig gelandet, sondern durften ein "Geheimkonzert" am folgenden Tag besuchen und erhielten sogar eine Audienz in der Backstube. WE baten herein, es fließt Bier, kein Hong, dafür raucht der Tabak. Das ist mal praktizierte Fan-Nähe anstelle geposten Rockstar-Gehabes. Musikalisch sind die Jungs ehedem über jeden Zweifel erhaben, rocken zwei Stunden in bester kosmisch-steiniger Manier, stören sich auch nicht daran, dass nach ein Uhr plötzliche mehr und mehr Leute aufbrechen, um Nahverkehrs-Bahnen zu bekommen oder die nötige Nachtruhe für den gefürchteten Montag danach. Sie spielen und spielen und spielen, die echten Fans feiern dazu. Tolle Band in tollem Laden - das macht Appetit auf mehr. Ob am Montag wieder alle dabei waren?

Setlist WE

Intro

Wooferwheels

Livin’ The Lore

Wroom

Red Morning

Catch Electrique

Crawling Out Of The Wreckage

Sulphur Roast Stomp

On The Verge

Smugglers

Freau Capital Of The Universe

Cherry Red

Cosmic Biker Rock’n’Roll

Lightyears Ahead

Care Free


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