Konzert:

War From A Harlots Mouth, Arsonists Get All The Girls, Salt The Wound, A Plea For Purging - Bremen, Tower

Konzert vom 05.03.2010Beginn 20 Uhr ist doch eigentlich eine eindeutige Aussage, oder? Wenn die dann sowohl auf dem Showflyer wie auf der Homepage des Clubs zu finden ist, sollte da doch was Wahres dran sein. Aber nix da, A PLEA FOR PURGING mussten schon um 19:45 auf die Bühne, als der Tower noch recht leer war. Die Amis um ihren Sänger, dessen voluminöser Oberkörper auf erschreckend dünnen Beinchen steckte, verkauten nicht nur das coolste Shirt (Portrait des Sängers auf weißem Grund), sondern hatten auch viel Spaß auf der Bühne. Da störte es sie nicht, dass das Publikum ziemlich geschlossen vergessen hatte, dass es englische Ansagen verstehen kann… Immerhin machten die ersten Turner Gymnastik vor der Bühne und bekamen A PLEA FOR PURGING für ihren schweren, groovenden Metalcore viel Applaus.
Auf Platte ist die Band nicht so der Brüller, Live konnte sie aber mit ordentlich Groove und viel Charme überzeugen.



SALT THE WOUND wirkten vom Erscheinungsbild harmloser, entpuppten sich aber musikalisch als och wütender und schneller spielend als der Opener. Das stellten sie zum Ende des Sets hin, den sie „way faster“ als erwartet gespielt hatten, so dass nach einer guten halben Stunde und einer Zugabe, bei der der ARSONISTS GET ALL THE GIRLS-Gitarrist an der Gitarre mitwirkte, Schluss war. In der halben Stunde gab es technisch anspruchsvollen und mit Wiedererkennungswert ausgestatteten Metalcore, in dem sich die Beatdown-Parts zum Glück in Grenzen hielt, der aber trotzdem bei den Kids gut ankam.



Schon nach zwei Minuten war klar, dass die ARSONISTS GET ALL THE GIRLS-Crew nicht ganz dicht ist. Wer so abgefahrene Musik zockt, dass Kollege Otto im Review nicht mehr durchblickt, und auf der Bühne wie eine Bande kalifornischer Surfer auf Speed und LSD wirkt, der kann nicht ganz dicht sein. Vom Sonnyboy-Image des Sängers dabei bitte nicht täuschen lassen, der hat es faustdick hinter den Ohren und intonierte die Metalcore-Attacken des Sextetts mit Hingabe. Hingucker war neben ihm der brüllende, bangende, Schnurrbart tragende und fies tätowierte Keyboarder, der zudem immer wieder wahnwitzige Parts in den Sound-Orkan einbrachte. Großes Kino, sowohl akustisch wie optisch! Witzig war der letzte Song, bei dem wild Instrumente getauscht wurden und der dadurch etwas weniger Druck als in regulärer Besetzung hatte, aber trotzdem Laune machte.



WAR FROM A HARLOTS MOUTH zogen dann alle Anwesenden vor die Bühne, vom ersten Song hatten die sympathischen Kerle die Menge in der Hand. Dann noch ein Kompliment ans Publikum gebracht und Hamburg gedisst, schon läuft das und die Party geht richtig ab. Eine Stunde lang gab es Headliner-würdig auf die Ohren, sauber gespielt und mit Leidenschaft bei der Sache. Egal ob Sachen der neuen „In Shoals“-Scheibe oder älteres Material, alles kam gut an und lud zu Stagedives und High Fives ein. Sehr schön! Die optisch wild zusammengewürfelte Band harmonierte dabei und ließ jeden Musiker mal mit sinnigen Ansagen zu Wort kommen. Ein gelungener Abschluss einen sehr guten Konzertabends – das Tourpackage passte perfekt zusammen und war für einen fairen Preis zu sehen. Bitte mehr davon!


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