Walls Of Jericho, World Negation, Out For Change - Hannover, Faust

Nach acht Jahren Pause melden sich WALLS OF JERICHO endlich mit einem neuen Album zurück. Das Langeisen hört auf den Namen „No One Can Save You From Yourself“ und zur gleichnamigen Tour lässt man sich mal wieder im Kulturzentrum Faust in Hannover blicken. Die Hardcore-Fans haben Bock, weshalb die Show nur wenige Stunden vor Beginn vom Mephisto in die größere 60er Jahrehalle verlegt wird. Den Support geben heute WORLD NEGATION und OUT FOR CHANGE, welche den schon Anwesenden quasi langweiligen Hardcore-Metalcore im Doppelpack präsentieren. Man könnte fast sagen, wer zu spät kommt, den belohnt heute mal das Leben. Diese Vorbands (?) braucht man nämlich wirklich nicht gesehen zu haben. Zu klischeehaft und zu abgedroschen wird hier zu Werke gegangen. Im Grunde ist hier jeder Satz zu viel.

Also, schnell vergessen! Vorspulen!  … WALLS OF JERICHO entern die Bühne. Angeführt von Powerfrau Candace Kucsulain(v.) legt der Fünfer los, als wenn es kein Morgen gäbe. Im übertragenden Sinne stimmt das sogar, da heute die letzte Show der Tour ist. Die Band ist von Beginn an voll da, hat einen perfekten Sound und wirkt hoch motiviert. Spätestens beim überragenden „ A Trigger Full of Promises“ kocht die Halle. Die Pause scheint der Band gut getan zu haben. Candace hat sich über die Jahre nicht nur stimmlich stark verbessert, auch ihre zweite Leidenschaft, das Gewichtheben, zeigt Wirkung. Die Gute ist derart durchtrainiert, dass man Angst bekommen könnte. Aber weit gefehlt, die sympathischen Ansagen und ihre explosive Energie sind einfach nur positiv ansteckend.

Wir erleben hier definitiv einen Anwärter auf das Konzert des Jahres.
Das Jahr ist noch jung, schon klar, da muss aber wirklich noch einiges kommen, um diese Energieleistung zu toppen. Als einziger Wermutstropfen bleibt, dass nach nur knapp einer Stunde Schluss ist. Andererseits, von 'All Hail the Dead' bis hin zu 'The American Dream' waren alle Hits im Set. Was will man also mehr!?