Konzert:

Wacken Open Air 2011 - Freitag

Konzert vom 05.08.2011So wünscht man sich auf einem Festival geweckt zu werden. 12 Uhr, Sonne und Metal. Und mehr True Metal als die Schwaben-Connection PRIMAL FEAR geht gar nicht. Als sich 1997 die beiden Haudegen Mat Sinner und Ralf Scheepers zusammen taten, war klar, dass da etwas Großes entsteht. Und das dürfen etliche Tausend vor der Party Stage heute erfahren. Denn PRIMAL FEAR brennen in einer Stunde ein wahres Feuerwerk ab. Getragen wird das ganze von Ralf Scheepers unvergleichlicher Stimme, die bereits bei TYRAN PACE, GAMMA RAY überzeugte und auch beinahe Judas Priest bereichert hätte. Und erneut liefern PRIMAL FEAR die wahre Hymne des Festivals: “Metal Is Forever”!!! (Jeckyll)



Setlist PRIMAL FEAR



Sign of Fear

Chainbreaker

Battalions of Hate

Nuclear Fire

Running in the Dust

16.6

Seven Seals

Final Embrace

Metal is Forever






Heavy Metal a capella? Das klingt wie Hansi Hinterseher und Metallica auf einer Bühne. Aber ja, das geht! VAN CANTO sind der lebende, ja rockende Beweis. Und tonneweise begeisterte Fans ein weiterer. Interpretationen von Nightwish („Wishmaster“), Sabaton („Promo Victoria“) und Manowar („Kings Of Metal“) werden ebenso abgefeiert wie die eigene Komposition der Band „To Sing A Metal Song“. Ein ganz besonderer Auftritt, der vielen Metallern ihre Musik auf ganz neue Weise eröffnete. (Jeckyll)


Setlist Van Canto:


Lost Forever

Wishmaster

One to Ten

Rebellion (The Clans are Marching)

Primo Victoria

To Sing a Metal Song

The Bard's Song - In the Forest

Water. Fire. Heaven. Earth.

The Mission / Master of Puppets

Kings of Metal

Fear of the Dark




Unglücklicher hätte eigentlich der Spielslot der süddeutschen Death / Thrash Combo THE PROPHECY23 gar nicht sein können. Doch obwohl fast zeitgleich auf der True Metal Stage SODOM am abthrashen war, fand eine erstaunlich große Fanschar ins gut gefüllte Zelt der W:E:T: Stage. Noch während dem Aufbau ertönten die ersten "Prophecy, Prophecy" Rufe, die während des Sets weiter verstärkt wurden. Mit Einsatz der ersten Takte ging der Stimmungspegel drastisch nach oben und blieb dort auch. Die cleanen Vocals von Gitarrist Hannes agieren im Wechselspiel mit den Growls von Bassist Tobias und geben den modern und groovig angehauchten Thrash Songs des aktuellen Langeisens "…To The Pit" die nötige Würze. Angestachelt durch die moshendenden Fans drehen auch THE PROHECY23 richtig auf und hauen Songs wie " From The Basement To The Pit“ und "23 Thrash BC" in die Menge. Bei "A Backpack Full Of Fleshsnacks" werden kleine Minisalamis von der Bühne geworfen und beim abschließenden "Surf Nazis Must Die" geht sogar ein Surfboard inklusive Besatzung auf Crowdsurfexkursion. Bleiben TP23 auf diesem Niveau, dürfen wir uns in Zukunft häufiger auf solch energiegeladene Auftritte freuen. (xhb)



Nach TP23 geht es dann noch kurz rüber zu SODOM, dem German Thrash Metal Urgestein um (Onkel) Tom Angelripper. Und natürlich ist es vor der True Metal Stage proppe voll und die Fans feiern vor allem ältere Songs wie das großartige „Agent Orange“ und „Remember The Fallen“ ab. Das Roberto Blanco hier NICHT auf die Bühne kommt, sollte auch niemanden groß gestört haben. Lediglich der matschige Sound ließ zu wünschen übrig, vor allem wenn man gerade von einem Thrash Gig mit astreinem Tonkaliber kommt. Zum Abschluss haut „Bombenhagel“ ordentlich durch, leider auf Kosten von „Ausgebombt“. Dennoch eine ordentliche Leistung (xhb)


Wenn es am W:O:A 2011 etwas zu bemängeln gibt, dann dass diese Band im Schwitz-Zelt auftreten muss. BULLET gehören definitiv auf die True Stage! Also: Macht das nie wieder! Den fünf Jungs aus Växjö in Schweden scheint das alles wurscht zu sein. Die kommen auf die Bühne, stöpseln die Gitarren ein hauen einen um. Krachende Riffs, eingängige Hymnen und eine Art gute Laune, die fast schon weh tut. Ein gelungener Mix aus AC/DC und Accept, den Hampus Klang (gr), Erik Almström (gr), Gustav Hjortsjö (dr) und Adam Hector (bs) als perfekte Basis für die unvergleichliche Reibeisenstimme von Hel Hofer bereiten. Die Fans im scheinbar platzenden „Wacken Evolution Tent“ danken es den Fünf mit extatischem Kopfgeschüttel und frenetischem Applaus. (Jeckyll)



The Priest is back! Unbestritten eine der wichtigsten Metal Bands aller Zeiten: JUDAS PRIEST! Die in 42 Jahren ihres Bestehens Wegbereiter waren, Trends gesetzt und unzählige Musiker inspiriert haben. Die zuletzt aber auch durch ein wenig überzeugendes Album, den Ausstieg des Gründungsmitglieds K.K. Downing und einige weniger rühmliche Performances von sich reden machten. Man durfte also gespannt sein, wie sich die Band um Mastermind Rob Halford präsentieren würde. Martialisch wie die mit Ketten behängte Bühne im Industrie-Design erscheint auch der Oberpriester auf der Bühne. Wie ein Metal Igel, fast vollständig in Nieten gehüllt bläst er mit „Rapid Fire“ zum zweistündigen Halali des British Steel. Als nächster Song folgt schon die intonierte Eigenwerbung, denn nichts weniger als „Metal Gods“ sind die Priester für ihre Fans. Zugegeben, viel Bewegung gibt es auf der Bühne nicht. Halt, eine Ausnahme: der neue Gitarrist Richie Faulkner, gibt Vollgas, rennt, post, bangt als gäbe es kein Morgen. Und gibt so der Band neuen Schwung. Aber auch die älteren Herren haben Spaß. Ian Hill bangt mit seinem Bass um die Wette, Scott Travis prügellt wie entfesselt auf seine Drum Batterie ein, Glenn Tipton grinst verschmitzt wie ein Schuljunge und Rob Halford genießt seine Präsenz auf diesem größten Metal Festival. Priest ist zu Hause angekommen. Und so wird aus diesem 5. August ein denkwürdiger Tag. Die Stimmung der Band springt über und die Fans feiern einen Klassiker nach dem anderen. „Victim Of Changes“, „Turbo Lover“, Green Manalishi“ jagen ebenso Schauer über den Rücken wie Halfords Schreie zum großartigen Sound. Den nächsten Song übernimmt das Publikum: Breaking The Law lässt Halford die Meute allein singen. Danach rollt Halford mit der Harley auf die Bühne, um „Hell Bent For Leather“ zu intonieren, bevor 80.000 bei „Another Thing Coming“ hüpfen wie kleine Kinder. Das abschließende „Living After Midnight“ könnte das Motto für die künftigen Priest sein. Auch nach der laufenden Abschiedstournee werden die Briten weiterleben. Und mit diesem Abend haben sie sich ein weiteres Denkmal gesetzt. (Jeckyll)


Setlist JUDAS PRIEST



Rapid Fire

Metal Gods

Heading Out to the Highway

Judas Rising

Starbreaker

Victim of Changes

Never Satisfied

Diamonds & Rust

Dawn of Creation

Prophecy

Night Crawler

Turbo Lover

Beyond the Realms of Death

The Sentinel

Blood Red Skies

The Green Manalishi

Breaking the Law

Painkiller

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The Hellion

Electric Eye

Hell Bent for Leather

You've Got Another Thing Comin'

Living After Midnight




„Raise The Flag“! So beginnt ein magischer Gig unter Sternen. Einen AIRBOURNE Auftritt neutral zu beschreiben ist wirklich nicht einfach. Was soll man tun, wenn das eigene Bein ab dem ersten Ton zuckt, der Kopf wild hin und her wippt und man einfach nur mitgrölen will. Der einzige Schutz vor der totalen Selbstaufgabe ist das Bier in der Hand, das so gut zu dieser Musik passt… Kurz gesagt: AIRBOURNE machen die Nacht (es ist inzwischen 00:45…) zum Tag, rocken den Laden mit allem was sie haben in Grund und Boden. Fachlich formuliert heißt das Australian Pub Rock, auf Deutsch: pure energy! Joel O’Keeffe lässt sich auch von der Dunkelheit nicht abhalten, die Bühnenaufbauten empor zu klettern, um dort sein Solo zu spielen. Und schlägt sich –zur Freude des begeisterten Publikums- mehrere Bierdosen am Kopf auf. Wahrscheinlich kann man nur so den Wahnsinn dieser Band ertragen. Rock on Boyzzzzz! (Jeckyll)



Setlist AIRBOURNE


Raise The Flag

Born To Kill

Diamond In The Rough

Blonde, Bad And Beautiful

Chewin' The Fat

Blackjack

Bottom Of The Well

Cheap Wine & Cheaper Women

Girls In Black

No Way But The Hard Way

Too Much, Too Young, Too Fast

Stand Up for Rock 'N' Roll

Runnin' Wild





Während auf der Hauptbühne halbnackte Australier auf den Bühnengerüsten spielten gibt’s im Zelt mal was ganz anderes. Das Deutschpunk-Urgestein SLIME aus Hamburg spielte - quasi als Gegenpol zum Kindergarten auf der Hauptbühne - ein paar ernsthafte Lieder über Polizisten("ACAB"), Nazis ("Schweineherbst") und natürlich Piraten ("Störtebecker"). Dass man sich selbst dabei nicht so ernst nimmt sorgt für den notwendigen Unterhaltungsfaktor um auch hartgesottene Metaller zu begeistern. Insgesamt eine lustige Angelegenheit. Und so deutliche Ansagen gegen den braunen Dreck würde ich mir auch mal hin und wieder von Nicht-Punk Bands in Wacken wünschen. (je-si)




Der feuchte Traum eines jeden Stoner Fans ist wohl die Rückkehr von KYUSS in Originalbesetzung. Dazu ist es leider nicht gekommen, aber unter dem Namen KYUSS LIVES! waren immerhin 3/4 Originalmitglieder zur besten Sendezeit Freitagnacht in Wacken angekündigt. Das wurde leider auch nichts... Bassist Nick Oliveri musste kurzfristig wegen Problemen mit der Polizei absagen und wurde durch seinen Nachfolger bei KYUSS, Scott Reeder, vertreten. Dann halt nur 2,5/4. Es sollte sich schnell herausstellen dass das mehr als genug sind. Die Setlist war so perfekt wie sie für eine kurze Stunde nur sein kann, die Band spielfreudig und der Sound hat ordentlich gedrückt. Wer KYUSS LIVES! auf ihrer diesjährigen Tour, oder Frontmann John Garcia letztes Jahr sehen konnte weiss dass da soundtechnisch noch einiges mehr geht, aber für Festivalverhältnisse war es absolut zufrieden stellend. Dass Garcia bei der kurzen Spielzeit kein Bock auf viel Gelaber (sprich: gar keins) hat wird ihm im nachhinein wohl keiner übel nehmen.
Highlights hervorzuheben fällt bei dem Best-of Programm schwer. "El Rodeo" und das abschließende "Green Machine" blieben auf jeden Fall als live noch mal geilere Nummern in Erinnerung. Ausfälle gibt’s auf jeden Fall keine.
Schade dass es trotzdem so leer vor der Party Stage geblieben ist. Wer gern mal über den Metal-Tellerrand schaut sollte sich den nächsten Auftritt der Jungs um John Garcia (unter welchem Namen auch immer) nicht entgehen lassen.(je-si)


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