Konzert:

Wacken Open Air 2009 - Samstag

Konzert vom 01.08.2009Mit Viking Metal hörte der Freitag Abend auf, mit Viking Metal geht der Samstag weiter. Allerdings in einer ganz anderen Form wie Amon Amarth kommen die Norweger von EINHERJER daher. Hymnisch und melodisch dazu cleane Vocals und eine riesen Menschenmasse wenn man bedenkt, dass es gerade einmal High Noon ist. Das das letzte Album bereits vor sechs Jahren erschienen ist scheint hier niemanden zu stören. Als am Ende das Markenzeichen der Band „Far Far North“ ertönt regt es mich schon ein wenig auf, den Grossteil des Sets nur vom Campingplatz aus wahrgenommen zu haben. (xhb)




RAGE sind Stammgäste auf so ziemlich jedem Metal Open Air in Deutschland und auch sonst alles andere als tourfaul. So kommt es, dass ich RAGE nun schon weit über 20 Mal in den letzten 15 Jahren sehen durfte. Was gibt es also Neues bei RAGE? Wie schon auf der letzten Tour wurde diesmal die standartmäßige Songreihenfolge sehr durcheinander gewirbelt. So gab' es „Higher Than The Sky“ schon als zweiten Song zu bewundern. Außerdem fehlten gesetzte Stücke wie „StraightTo Hell“ oder „Don't Fear The Winter“. Dafür tauchten aber so Perlen wie „Invisible Horizons“ wieder im Set auf. Sehr erfrischend. Was diesen Auftritt aber speziell machte waren die vielen Gastauftritte: So war bei „Set This World On Fire“, „All I Want“ und eben „Invisible Horizons“ Hansi Kürsch mit von der Partie (wirkte engagierter, als beim Bang Your Head Auftritt seiner eigenen Combo). Bei „Lord Of The Flies“ und „From The Cradle To The Grave“ war Jen Majura dabei. Während bei den ganz ollen Kamellen „Prayers Of Steel“, „Suicide“ (geil!!) und dem neueren „Down“ Schmier von DESTRUCTION mitgröhlte. Schlussendlich gab sich beim deutschen „Gib dich nie auf“ Eric Fish die Ehre. RAGE selber hatten sichtlich Spaß an diesem etwas anderen Auftritt. Immer wieder gerne. (fz)




Die wieder erstarkten Bay Area Thrash Veteranen TESTAMENT boten in Wacken das volle Brett. Wundergitarrist Alex Skolnik hat mittlerweile endgültig ins Line-Up zurückgefunden. Wirkte er auf den ersten Reunion Shows noch wie ein Fremdkörper, macht sich nun das exzessive Touring bemerkbar und TESTAMENT sind wieder eine machtvolle Einheit. Egal ob uraltes wie „The Preacher“, Over The Wall“ „The Haunting“ und mein Favorit „Desciples Of The Watch“ oder neuers à la „D.N.R.“, Formation of Damnation“ und „3 Days In Darkness“, TESTAMENT killten. Die Soundwand welche da von der Bühne auf die Metalheads herein brach war schon mehr als gewaltig. In dieser Form gibt es nicht viele Thrash Acts welche TESTAMENT das Wasser reichen können. Beeindruckend waren auch die riesigen Circle Pits welche TESTAMENT entfachten. Real good friendly violent fun eben. (fz)



Die Wattenscheider Melodic Metal Institution um AXEL RUDI PELL mit amerikanischen Gastarbeitern war mit ihrem Rainbow beeinflussten Heavy Rock sowas wie der Exot auf dem diesjährigen Wacken Open Air. Mit „Tear Down The Walls“ und „Strong As A Rock“ legten die Herren auch gleich amtlich los. Allen voran Spring-ins-Feld und Wundersänger Johnny Gioelli...was eine Stimme. Danach wurde es im Rahmen eines Medleys ( „Masquerade Ball/Casbah/Tales Of The Crown/Casbah/Drum Solo“) ziemlich episch. „Rock The Nation“ zog das Tempo wieder etwas an, bevor zu „Mysticia“ wieder geträumt werden durfte. Eine weiteres Medley („Fool Fool/Eternal Prisoner“) beendete einen zwar guten, aber an Überraschungen sehr armen Auftritt AXEL RUDI PELLS. Ich hoffe, dass Axel zukünftig ein paar andere Songs aus dem Ärmel schüttelt um die Sache etwas spannender zu gestalten. Musikalisch hingegen gab' es nichts zu meckern. (fz)


Mittelalterliches Spektakel ist nun angesagt. Während die „kleinen“ IN EXTREMOs in Form von Feuerschwanz noch am selben Abend auf der kleinen Medieval Stage ran durften, gibt’s die echte KULT Band auf der Black Stage zu erleben. Viel hat sich seit dem ersten Wacken Auftritt von IN EXTREMO 1998 verändert. Zum Einen der kommerzielle Erfolg den man u.a. Songs wie „Vollmond“ oder „Küss mich“ zu verdanken hat, zum Anderen die mittlerweile noch aufwendigere Bühnenshow, die Verkleidungen und die Feuereffekte. Das Publikum ist jetzt außerdem noch bunt gemischter. Dennoch werden Songs wie „Frei zu sein“, „Ai Vis Lo Lop“ oder „Mein rasend Herz“ gemeinsam abgefeiert. Irgendwie zünden jedoch die Ansagen von Micha Rhein heute nicht so sehr was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich seit einiger Zeit nicht mehr so ganz mit der Combo warm werden kann. Mit „Villeman og Magnhild“ gibt es dennoch ein schönes Ende welches zumindest mich dazu bewegt hat, doch mal wieder ein paar alte Scheiben aus dem Regal zu kramen. (xhb)



Wenn es -neben AIRBOURNE- ein Band der Stunde gibt, dann sind es VOLBEAT. Erst 2001 gegründet gehören die Dänen aktuell sicher zum eigenständigsten und erfolgreichsten was die Branche zu bieten hat. Eine Ahnung woher der Bandname stammt? Von Voll...? NO! Von dem Album Vol.Beat der Band Dominus, in der Sänger Michael Poulsen vor der Bandgründung von Volbeat gespielt hat. Dabei steht „Vol“ für Lautstärke und „Beat“ für den Rhythmus. Und es ist genau diese Kombination, die VOLBEAT so perfekt zelebrieren. Wie ihr Stil heißt? ElvisMetal – weil Michael so klingt wie der King? Sch....egal, die Jungs rocken wie nichts gutes. Immer und überall. Und heute erst recht. Schon das Intro der neuen Scheibe wird frenetisch bejubelt. Und Michaels Barkeeper-Outfit mit Weißem Hemd, Krawatte, Weste ist spätestens nach drei Song zerlegt, die Gel-Frisur ein einziges Desaster. Kein Wunder: Die Songauswahl wurde dem Publikum angepasst, ist rockig-hart. Die Band gibt nach einer gefühlten Phase der Nervosität definitiv Vol(l)gas. Und zeigen ihre musikalische Qualität. Jeder Ton sitzt. Jede Geste passt. Und das ganz wirkt doch nicht einstudiert. Das hebt die Stimmung und den ein oder anderen Crowdsurfer über die Menge. Darunter viele Mädels, die darüber hinweg sehen, dass bedröhnte Idioten sie angrapschen. Manche verlieren etliche Teile ihrer Kleidung bei ihrem Ritt auf der Welle der Begeisterung... Zurück zum Wesentlichen: Mit dem MISFITS-Cover „Angelfuck“ und “I Only Want To Be With You” von Dusty Springfield werden zwei Fremdsongs grandios integriert. Der Band ist offensichtlich gewahr, dass sie heute eine weitere Sternstunde erlebt. Denn sie huldigt den Fans zum Abschluss und man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, Michael habe sich ein Tränchen verdrückt. (JECKYLL)


Seltlist



1. Guitar Gangsters & Cadillac Blood

2. Hallelujah Goat

3. Radio Girl

4. Sad Man's Tongue

5. Mr. & Mrs. Ness

6. Pool of Booze, Booze, Booza

7. The Human Instrument

8. Angelfuck (Misfits cover)

9. Still Counting

10. The Garden's Tale

11. I Only Want To Be With You (Dusty Springfield cover)

12. We




20 Jahre W:O:A ohne SAXON – undenkbar! Schließlich waren die Sachsen 1992 der erste internationale Top-Act, der den heiligen Acker bei Itzehoe betrat. Seitdem sind die Wacken-Macher der Band freundschaftlich verbunden. Uns so ließ Holger Hübner auf meine Anfrage schon früh die Katze aus dem Sack: „Ja, SAXON sind dabei. Sie spielen ein Best of Set, mit dem beliebtesten Song von jedem der 19 Studio-Alben – gewählt von den Fans.“ Nun ja, so ganz klappte das nicht. Denn Biff & Co. schossen zwar 22 Salven von der Bühne, aber zumindest mir als SAXON Fans seit 1991 fehlt da ein Track vom -zugegeben amerika-orientierten- „Destiny“ (1988). Schade, hatte mich auf „Ride Like The Wind“ gefreut. Das war es aber auch mit den negativen Momenten. Denn SAXON spielen auf dem W:O:A 2009 eine grandiose Headliner Show. Mit gewaltiger Lightshow, Feuer, Pyros unter den gleißenden Strahlern des triumphalen Adlers. Mit einer Setlist, die alles abdeckt - vom aktuellen „Battalions of Steal“ bis zu „Stallions Of The Highway“ aus 1999. Von den umjubelten Klassikern wie „747 – Stranger Of The Night“ oder „Strong Arm Of The Law“ mit Thomas Jensen auf der Bühne bis zum lang nicht gehörten „Rock’n Roll Gypsies“. Dabei rockt Bassist Nibbs wie ein Derwisch, performt Allzeit-Gitarrist Paul Quinn als stünde er unter Tranquillizer und „überrascht“ Biff mit den bekannt-sympathischen Ansagen („Slow song or fast song?“). Nichts wirklich Neues also, aber etwas das das Genre seit den seligen Zeiten der NWoBHM geprägt hat. Und so ist es mehr als verdient, dass Biff Byford bei den Metal Hammer Awards 2009 die Trophäe als Living Legend abräumt. Möge es noch viele so unvergessliche Momente im Zeichen des Adlers geben! (JECKYLL)

Seltlist



1. Battalions Of Steel

2. Let Me Feel Your Power

3. Lionheart

4. Strong Arm Of The Law

5. Killing Ground

6. Metalhead

7. Wheels Of Steel

8. Unleash the Beast

9. Dogs Of War

10. Rock N' Roll Gypsy

11. Rock The Nations

12. Motorcycle Man

13. Forever Free

14. Solid Ball Of Rock

15. Crusader

16. Power And The Glory

17. Princess Of The Night

18. Heavy Metal Thunder

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19. Live To Rock

20. 747 (Strangers In The Night)

21. Stallions Of The Highway

22. Denim And Leather





GWAR sind KULT. Und dennoch sind sie abartig. Um ganz ehrlich zu sein – musikalisch hat mich die Show der US Thrasher mal sowas von gar nicht aus den Latschen gehauen. Recht stupider Thrash / Punk Rock (eher Thrash als Punk) mit Vocals die so unverständlich herkamen, so dass man meinen könnte GWAR spielen die ganze Zeit den selben Song. Aber dann die Show – die fiesen Horrorkostüme, abgetrennte Köpfe, zerrissene Demönenbabys die anschliessend auf den Schulterhörnern aufgespießt werden, Riesenpimmel und weiss der Geier was noch alles für Körperteile zerstückelt wurden. Dazu Literweise Kunstblut und andere Farbstoffe und sehr fragwürdige Kommentare und Aktionen zur Weltpolitik (Obama wird mal eben gekillt). OK – GWAR schocken. Nichts anderes wurde im Vorfeld behauptet und somit großen Respekt für dieses einmalige Spektakel. Wenn es musikalisch richtig prickeln würde und wenn man den nötigen Sinn für dunklen bzw. vor allem kranken Humor besitzt, sind die Amies auf jeden Fall einen Konzertbesuch wert…. Im Regenmantel …. (xhb)


Ganz hartes Kontrastprogramm zu GWAR gibt es parallel noch auf der Party Stage. KORPIKLAANI verzaubern mit ihrem Folk Party Metal. Ein letztes mal also wird heute getanzt und gerockt. Die Stimmung hier ist prächtig, auf jeden Fall besser als drüben auf der Black Stage. Aber wen wundert es - finnisches Humpa Humpa und "Beer Beer" zum Ende ist einfach besser als "Kopf ab, tot" (xhb)


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