Konzert:

Wacken Open Air 2009 - Donnerstag

Konzert vom 30.07.2009WACKEN 2009 ist rum. Doch zum Glück ist ja bekanntlich nach WACKEN vor WACKEN. Denn auch wenn es wieder mal fünf anstrengende Tage mit wenig Schlaf und dafür umso mehr Bier und Verabredungen mit einem Herren Namens JACK DANIELS waren, die Vorfreude auf 2010 ist jetzt schon wieder da. Aber wen wundert es, denn immerhin hat auch in diesem Jahr das Festival gehalten, was es im Vorfeld versprochen hat.


Bereits bei der Ankunft in Wacken gab es keine nennenswerten Verkehrsstaus. Das 2008 eingeführte „Leitsystem“ funktioniert also und alle Camper werden auf direktem Weg zu ihrem Platz gelotst. Erst hier werden Eintrittskarte und Campingticket vor gezeigt.

Die sanitären Anlagen – insgesamt 1.000 Dixies und 800 Spültoiletten wurden regelmäßig gereinigt und entleert. Bei den Duschen haben wir nie große Schlangen gesehen, dafür musste man trotz der großen Anzahl an Klos, zu Stosszeiten 20 Minuten für seine große Notdurft warten.


Durch eine teilweise neue Standaufteilung im Gelände, kam es im Einlassbereich auch nicht mehr zu den chaotischen Zuständen des letzten Jahres.

Neue Innovationen 2009: ein „Bullhead City“ Wrestlingzelt außerhalb des Geländes – hier gab es zu verschiedenen Zeiten Wrestlingshows von Männlein und Weiblein zu bestaunen. Direkt daneben haben sich „Die Wackinger“ breit gemacht. Rollenspieler und Mittelalterheere haben sich auf einem separaten Gelände angesiedelt und boten den Gästen Ritterkämpfe, schottische Highlandgames aber auch musikalische Darbietungen auf der Medieval Stage.


Die Gemeinde Wacken selber, hat sich auch in diesem Jahr bestens für die 75.000 Fans gerüstet. In nahezu jeder zweiten Hof-oder Garageneinfahrt wurden Getränkeausschänke, Bars, BBQ - Grills oder kleine Verkaufsstände (von Muffins bis Bierdosen) aufgestellt. Die örtlichen Supermärkte quollen wie gehabt über und das Wackener Freibad glich einem verrückten Haufen nasser Metalheads, die es wohl auch NUR ihm Rahmen des WOA´s zu sehen gibt.


Das es keinerlei Ausschreitungen oder Gewalttaten gab braucht man an dieser Stelle eigentlich nicht mehr zu erwähnen. WACKEN = METAL = FRIEDLICH !!! Das war so und das bleibt so. Lediglich eine rumänische Abziehbande hat es sich auf dem Gelände gemütlich gemacht und über 500 Geldbörsen stibitzt. Dank der aufmerksamen Security und der Geländeüberwachung konnten jedoch mehrere Täter noch während des Festivals gestellt und der Polizei übergeben werden. Ein Schnellverfahren beim Gericht in Itzehoe verdonnerte einen Täter zu einer 6 Monatigen Freiheitsstrafe, die anderen Täter wurden abgeschoben.


Das Wetter 2009 war den Besuchern und Veranstaltern gut gesonnen. Abgesehen von stärkeren Windböen und kurzen Schauern am Donnerstag, war das Motto 2009: SHINE, SHINE, SHINE.


Das Rahmenprogramm legte bereits am Mittwoch los. Die ersten Wrestlingkämpfe standen an, der Biergarten wurde von der Wackener Feuerwehrkapelle eröffnet und auf der W.E.T. Stage eröffneten u.a. die AC/DC Tribute Band BON SCOTT, die Ü-Gäste sowie Deutschrocker von FREI.WILD und die WOA Legende ONKEL TOM das Spektakel. Spätestens bei der Alleinunterhaltungsshow von Orgelgott MAMBO KURT und der anschließenden Metal Karaoke war der Grundstein für ein feuchtfröhliches Festival gelegt. (xhb)


2009 waren METAL-INSIDE.de aus Zeitgründen leider nur mit einer kleinen Mannschaft vor Ort. Für Euch schreiben: Jens H. (JECKYLL), Fabian Z. (fz) und Nico M. (xhb). Unser Knüppelteam war also leider verhindert, was zur Folge hat, dass einige der „bösen“ Bands leider in unserem 2009 Bericht fehlen werden. Sorry! Für die Fotos sorgten Sabrina B. (sb) und Tanja W. (tennessee). Und nun viel Spaß….





DONNERSTAG



Als Starting Gag haben sich die Wacken-Macher etwas ganz besonderes einfallen lassen. W:O:A-Veranstalter Thomas Jensen reaktivierte seine alte Band SKYLINE und eröffnet das Jubiläumsfestival höchstpersönlich. Von der 1987 gegründeten, ehemals sechsköpfigen Coverband-Mannschaft, sind allerdings nur noch Basser Jensen und Drummer Gösi (heute bei der Top-40-Truppe ROCKFORD aktiv) übrig. Aber hey, wozu hat man Connections... Und so würfeln die beiden Rock-Dinos einen bunten Haufen zusammen, der auf der Black Stage kräftig mit Coversongs um sich feuert. Darunter der alte Wacken Schlager „Harder, Faster, Louder“ und die neue von Gaströhre DORO performte Jubiläumshymne „We Are The Metalheads“ – zwar kein angehender Klassiker, aber als Mitgröhlsong durchaus geeignet. Und damit auch noch ein bisschen Niveau in die Bude kommt, legt Wacken-Urgestein Tom Angelripper mit „Auf Nach Wacken, Kopp in Nacken“ nach. (JECKYLL)


Seltlist


1. Harder, Faster, Louder

2. W O A

3. We Are The Metalheads (mit DORO)

4. Fear Of The Dark

5. It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock 'n' Roll)

6. Whiskey In The Jar (Thin Lizzy cover)

7. Auf Nach Wacken (mit Onkel Tom)

8. Es gibt kein Bier auf Hawaii (mit Onkel Tom)



Auf die Dänen von D.A:D. war ich seit meiner ersten Konfrontation auf dem diesjährigen ROCK HARD FESTIVAL richtig heiß. So freute es mich mit anzuschauen, dass die Truppe um Sänger Jesper Binzer eine genauso aufwendige Bühnenshow abfährt wie in Gelsenkirchen. Absolut unmetallische aber dafür locker wirkende Outfits, ständig wechselnde obskure Bassgitarren von Stig Pedersen und hier und da ein paar Pyroeffekte lockern das ganze gekonnt auf. Das die Truppe Bock hat merkt man dran wie sie ihre Hits wie "Sleepin' My Day Away" ins Publikum hauen. Probleme machen nur der Sound, etwas leise, etwas matschig, verschlimmert immer wieder durch kräftige Windböen. Das alles wird kompensiert durch die prächtige Stimmung, das nette und sympathische Auftreten der Band aber vor allem durch die geilen Heavy Rock Songs aus der gesamten Schaffensperiode von D.A.D. (xhb)


Nun steht die „Secret Show“ an. Das es vor der Bühne nur so von rosafarbenen T-Shirts wimmelt braucht einen nicht zu wundern, so stehen doch JBO auf dem Festival Shirt 2009 mit drauf, und das obwohl sie gar nicht für das Billing bestätigt wurden…. Macht aber nix, so dürften auch die Wenigsten Fans die Franken verpasst haben, die mit einem grützigen Sound, noch leiser, noch matschiger wie zuvor D.A.D. begannen. Mit „Im Verkehr“ zu beginnen ist mutig doch schon mit „Kuschelmetal“ werden die Weichen für eine – wenn auch leise – Party gestellt. Von der neuen CD gibt’s „Geh`mer halt zu Slayer“ einer JBO Interpretation des Klassikers „Vamos A La Playa“ , die unheimlich gut funktioniert. Alt und gut das Motto von „Gimme Doop Joana“ (Mit Showeinlage eines Kiffers mit eine XXL Tüte in der Hand) und „Bolle“. Die Ansagen von Hannes und Vito klappen gut und langsam fragt man sich, wieso JBO doch schon so früh auf der Party Stage zocken müssen. Die Franken packen jetzt ihre ganz großen Hits aus und bei „Verteidiger des Blödsinns“ und „Ein Guter Tag zm Sterben“ werden die Kehlen der anwesenden Fans hörbar strapaziert. Die rosa Aufblasbälle verweilen nur kurz vor der Party Stage und treiben Wind bedingt langsam aber sicher zur True Metal Stage rüber. Die „Der W“ Fans werden sich gefreut haben. „Raining Blood“ und „Ein Fest“ besiegeln dann das Kapitel JBO/Wacken 2009. Fazit: Anfangs ein wenig lahm und dünn, am Ende – quadratisch, praktisch gut. (xhb)


Seltlist


1. Im Verkehr

2. Kuschelmetal

3. Rock Music

4. Gimmi Dope Joanna

5. Bolle

6. Head Bang Boing

7. Ein Guter Tag Zum Sterben

8. Verteidiger des Blödsinns

9. Raining Blood

10. Ein Fest






Italiener können: Pasta machen, Pizza backen, schöne, aber sinnlose Autos bauen, NICHT Fußball spielen, Frauen mit Ölaugen anbaggern und am Strand verführen… aber… Metal???. Doch doch, zumindest LACUNA COIL: Zugegeben, 80% der Jungs stehen wegen Christina Scabbia vor der Bühne und denken nicht unbedingt in ersten Linie an Musik. Manche haben gar Stöpsel im Ohr – um sich besser auf andere Sinne konzentrieren zu können? Aber das Hinhören lohnt sich durchaus. Denn das Quintett aus der Modestadt Mailand überzeugt durch atmosphärische dichte Arrangements (perfekt inszeniert durch stetigen Nebel auf der Bühne), aber auch südländisches Temperament und Power. Besonders charakteristisch ist der ungewöhnliche Wechselgesang, den sich die zierliche Sängerin mit Ihrem kongenialen Gegenpart Andrea Ferro liefert. Und das Songrepertoire ist inzwischen umfangreich genug für einen facettenreichen Gig. Und so fliegen der Fan-Meute Klassiker wie „Fragile“ und „Enjoy The Silence“ (besser als das unwürdige DM-Pop-Original...) ebenso um die Ohren wie „Spellbound“ von aktuellen Album „Shallow Life“. Und die Italiener feiern zwei Jahre nach ihrem ersten Auftritt in Wacken eine würdige Headliner-Show auf der Party Stage. (JECKYLL)


Seltlist


11. Fragile

12. Fragments Of Faith

13. Closer

14. I'm Not Afraid

15. Swamped

16. I Like It

17. I Won't Tell You

18. Heaven's A Lie

19. Enjoy The Silence (Depeche Mode cover)

20. Not Enough

21. Spellbound

22. Our Truth

23. To The Edge

24. Survive




Nach über 30 Jahren sollte die Piratenfregatte von RUNNING WILD ein letztes Mal in See stechen, bevor sie von Käpt'n Rolf endgültig aufs Trockendock gelegt wird.

Leider stand der Auftritt unter keinem guten Stern: So wurde im Vorfeld im Internet heiß und mit Recht diskutiert in wie fern es eine fanfreundliche Aktion ist, eine Abschiedsshow zu einem Zeitpunkt bekannt zu geben, wo das entsprechende Festival bereits ausverkauft ist. Viele Fans wurde so die Möglichkeit genommen ihre Idole noch einmal zu sehen.


Persönlich war ich immer ein riesen Fan der Jungs aus Hamburg, auch wenn ich zugeben muss, dass sie auf den letzten drei Alben doch stark nach gelassen haben. Was nichts daran ändert, dass es für solch ein Event mehr als genug Klassiker gibt, die RUNNING WILD spielen hätten können bzw. spielen hätten müssen. Dies gelang leider nur zum Teil. War der Einstieg mit „Port Royal“ noch überraschend und ziemlich geil, so gab es am Ende der Show doch einige lange Gesichter. Der Schwerpunkt lag mit „Bad To The Bone“, „Riding The Storm“, „Tortuga Bay“und „The Battle Of Waterloo“ eindeutig auf dem 89er Masterpeace „Death & Glory“ und auch das Vorgängerwerk „Port Royal“ wurde mit dem Titelstück, „Raging Fire“ und „Conquistadores“ ausreichend bedacht.
Dazu kamen unverzichtbare Standards wie „Prisoners Of Our Time“, „Branded & Exiled“ oder auch „Under Jolly Roger“. Leider schlich sich auch B-Ware wie „Draw The Line“ oder ein mehr als verzichtbares Drumsolo ins Set. Und das ging dann auf Kosten von Göttergaben wie „Lead Or Gold“, „Chains & Leather“, dem vielfach geforderten „Treasure Island“ oder auch „Blazon Stone“, welche allesamt bei einer Abschiedsshow nicht hätten fehlen dürfen.
Statt dessen machte eine Piratenlaienschauspieltruppe Werbung für das demnächst erscheinende Tributalbum.

Was ich mir im Vorfeld auch erhoffte, war neben einer großen Show das Auftauchen diverser Ex-Piraten. Aber daraus wurde nichts. Anfragen aus dieser Richtung wurden vom RUNNING WILD Management als „nicht von Interesse“ abgelehnt. (allein drei Ex-Drummer waren sowieso vor Ort). Stattdessen zockte Rolf mit einer sehr lustlosen Begleitcombo bestehend aus Drummer Matthias Liebetruth, Gitarrist Peter Jordan und MASTERPLAN-Basser Jan S. Eckert (Piratenkostüm + Sonnenbrille geht gar nicht) vor sich hin. Es war nichts zu spüren: Keine Begeisterung, keine Freude und schon gar keine Passion. Das alles war Standfussball der drögsten Sorte.
Einer der oben genannten Ex-Drummer bemerkte recht treffend: „Da schiebt und drückt aber auch gar nix...sehr schade“ Und damit hatte er vollkommen recht.
Auch Showmässig wurde nichts geboten...kein Piratenschiff o.Ä.. Die wenigen Pyros welche gezündet worden, toppten IN FLAMES in wenigen Minuten ihrer Show.


Bleibt festzuhalten, dass es einerseits schade ist, dass eine der dienstältesten Heavy Metal Bands Deutschlands das Ruder aus der Hand gibt. In dieser Verfassung ist dies allerdings auch besser so. Rest in Peace.(fz)











Würdevoller geht es kaum noch. Die Urväter des Heavy Metal in Form von HEAVEN AND HELL, namentlich: Dio, Iommi, Butler nebst Drummer Appice, zelebrieren ihre Kunst geradezu. Sie haben es nicht nötig wie wild über die Bühne zu rennen oder sonst eine riesen Show aufzufahren. Ein stimmungsvolles Bühnenbild und eine entsprechende Lightshow reichen vollkommen aus.
Butler und Appice zementieren ein massives Rhythmusfundament, worüber Iommi seine unvergleichlichen Breitwandriffs legt und über allem thront der erhabene Gesang des nunmehr bald 70Jährigen Ronnie James Dio.
Die Setlist ist gespickt mit Classix à la „Mob Rules“, „Die Young“, „Children Of The Sea“, Neon Knights“, Heaven & Hell“ oder auch soon to be Klassikern vom neuen Album wie z.B. „Bible Black“.

Was soll man noch groß sagen, außer das dass die wahren BLACK SABBATH sind und es ganz wenige Künstler auf der Welt gibt, die eine solche Präsenz und Ausstrahlung auf der Bühne entwickeln. Das es keine Beanstandungen aus musikalischer Sicht gab, ist eigentlich selbstverständlich. So kann man nur hoffen, dass die Beteiligten noch ein paar Jahre weitermachen werden. Und wer zur Hölle ist eigentlicher dieser OZZY OSBOURNE??? (fz)



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