Konzert:

Wacken Open Air 2008 - Donnerstag

Konzert vom 31.07.2008(bereits Mittwoch Nacht - WET Stage!) Die legendären Briten SWEET SAVAGE gaben bereits am Mittwoch schon bei der Warm-Up Party ihren Wacken-Einstand und konnten aufgrund der kurzfristigen Absage von Stone Gods nun dem Samstag auf der True Metal Stage eröffnen. Dies schienen allerdings noch nicht alle mitbekommen zu haben, denn sowohl einige Fotografen, wie auch einige Fans schauten verwundert auf die Bühne, dachten sie doch, dass EXODUS spielen würden. Die Änderung der Running Order war offensichtlich nicht jedem bekannt, womit SWEET SAVAGE am Anfang zu kämpfen hatten. Doch schließlich schafften sie es, einen Teil der Fans mit ihrem NWOBHM zu überzeugen. Gezeigt wurde eine schöne Best-Of Mischung mit Hits wie dem Opener „Ground Zero“, „Into The Night“, „Eye Of The Storm“ oder auch „Queens Vengeance“. Spätestens den von Metallica gecoverten Track „Killing Time“ kannte schließlich jeder. (ten)


Donnerstag, 31.07.08, 16:00. Wacken, ein kleines Nest bei Itzehoe. Es geht los. Die fünfte Jahreszeit beginnt: Endlich WACKEN TIME! Und als erste am Start sind die „Grand Old Ladies Of Heavy Rock“, GIRLSCHOOL. Auch wenn der Bandname es heute nicht mehr ganz trifft, feiern die Schulmädels doch ihr 30. Bühnenjubiläum. Und das wie eh und je – mit schnörkellosem, treibendem Hardrock. Leider kann der Autor dem ersten Song nur aus der Ferne lauschen, denn der Backstage Bereich –und damit der Zugang zum Festivalgelände- wurde unverständlicherweise erst um kurz nach vier geöffnet. .. Dafür lassen es die Mädels unter strahlend blauem Himmel mit „Hit & Run“, „Screaming Blue Murder“, „Demolition Boys“ und „Emergency“ danach richtig krachen. Und haben so viel Spaß an ihrem Auftritt, dass Gitarristin Jackie Chambers beim Abklatschen der ersten Reihe kurzfristig abhanden kam. Bleibt die Hoffnung auf viele weitere Performances der weiblichen Motörhead. They really rock! (Jeckyll)


Die Vorurteile waren eindeutig:„Klar die Tochter vom Maiden Boss...“ und „Hübsches Mädchen, aber belanglose Musik“ – so die weit verbreitete Erwartungshaltung als LAUREN HARRIS die Bühne des größten Metal Festivals der Welt betrat. Aber die „Kleine“ zeigte Zähne. Denn auch mit einem großen Namen muss man sich Respekt erst verdienen. Und Fräulein Harris gab Vollgas und zeigte, dass sie neben dem Namen auch erstklassige musikalische Gene geerbt hat. So gaben sie und ihre großartigen Musiker unterhaltsam den Großteil ihres Debut-Albums „Calm Before The Storm“ zu besten. Und Unbeleckte animierte Lauren zum foc-Download von „Steal Your Fire“ auf www.myspace.com/laurenharrisuk. Auch wenn dem Autor die Stimmlage der schönen Dunkelhaarigen nicht immer behagte, seine Anerkennung nahm sie auf jeden Fall mit. Schließlich dürfte sie die erste Frau sein, die auf der Black Stage von Wacken barfuß performt. Respekt! Und wir freuen uns auf weitere Auftritte der Vorkämpferin der NWoPHM (New Wave of Pretty Heavy Metal)... (Jeckyll)


Zugegeben, NASHVILLE PUSSY hatte der Autor nicht auf dem Zettel. Er war eher auf der Suche nach erfrischendem Kühl aus einer Bremer Brauerei. Und stand plötzlich vor der Party Stage, wo ein seltsam gekleideter Typ in die Menge brüllte „You may think: who the fuck is this shit. Two chicks and bloody music“. Das zieht einen echten Metaller natürlich an. Insbesondere der Chicks-Hinweis... Aber schnell wird klar: Hier rotzt eine sehr geile Band brachial ab. Die Texte sind dreckig, vulgär und ungeheuer direkt. Songs wie „Pussy Time“ und „Hate And Whiskey“ sprechen eine deutliche Sprache. Und trotz zweier Ladies im Line Up kommt das alles richtig böse und dreckig von der Bühne. Dabei nehmen die Vier das Rock-Biz ordentlich auf die Schaufel . Ich lasse das Bier Bier sein und genieße die Überraschung. Genau das ist der Grund für den Kult des W:O:A. Du denkst an nichts Böses und kommst als Fan einer „neuen Band“ nach Hause. Geil! Aber genug gequatscht. Muss los: Pussy-CDs kaufen... (Jeckyll)



Die Rumänen NEGURA BUNGET galten, wie etwa im letzten Jahr die Taiwaner CHTHONIC, zu den eindeutigen Exoten des Festivals und polarisierten wie kaum eine andere Band. Nach dem Gig hieß es entweder: „Völlig genial!“ oder „Totale Kacke!“. Der Haufen legte eine mächtige Soundwand an den Tag, wozu unter Anderem auch ein Percussion-Instrument, das von weiter hinten wie ein Xylophon dreinschaute, äußerst behilflich war. So riss das Sextett eine mörderisch geile und höchst intensive Show ab, die im Bereich folkiger Metalklänge kaum hochverdichteter hätte ausfallen können. Frontmann Hupogrammos Disciple´s genoss den Auftritt sichtlich und bewies, dass man auch mit (wirklich grandiosen) Stücken im zweistelligen Zeitbereich der Marke „Tesarul De Lumini“ eine große Meute hinter sich versammeln kann. NEGURA BUNGET sind echt mit Abstand das Beste in Sachen Viking/Pagan/Folk Metal aus Osteuropa, das man hierzulande bisher hören durfte. Und zum Glück hatte die „Antifa“ den Gig im Vorfeld nicht verbieten lassen… (do)


Die Schotten ALESTORM konnten mit ihrem sehr coolen Debüt „Captain Morgan´s Revenge“ ein kleines Stück der großen Lücke schließen, die die in der Versenkung verschwundenen RUNNING WILD jüngst hinterlassen haben. Bereits auf dem „Rock Harz“ Open Air zeigte die Band, dass sie mit ihren äußerst mitsingkompatiblen Hymnen schon eine gehörige Fanschar um sich versammeln konnte. In Wacken waren das erwartungsgemäß noch einige Leute mehr, die zu Stücken wie „Nacncy The Tavern Wench“, „Wenches & Mead“ oder dem abgefeierten Titelsong des ersten und bislang einzigen Albums der Piraten abgingen wie Schmidt´s berühmte Katze. Es zeichnete sich hier schon ab, dass diese Truppe das Zeug dazu hat, in Zukunft auch größere Locations zu füllen als das für solch einen „Fast-Debüt-Auftritt“ bereits ordentlich gefüllte „W.E.T.- Stage“-Zelt. (do)


An dieser Stelle zuerst eine Entschuldigung: Ist gar nicht geplant, dass ich AIRBOURNE schreibe. Aber es gibt Dinge, die muss ein Mann einfach tun... (Sorry Nico!). Ich bin seit 10 Jahren in Wacken. Aber ich erinnere mich nicht daran, von einer Band jemals so weggeblasen worden zu sein. Airbourne werden von vielen als die legitimen Erben der großen AC/DC gehandelt, und tatsächlich hat die Band den Drive der Bon Scott Zeit. Tja, und so geschah es, dass als Airbourne um 18:30 ihren Feldzug auf die Ohren der Anwesenden starteten, der Autor zum wild tanzenden und grölenden Hardrock-Monster mutierte. Der ganze Auftritt war nichts weniger als eine einstündige Dauer-Druckwelle, die Wacken aus dem gemütlichen Sundowner riss. Ein Bombardement von Power, das mit „Running Wild“, „Too Much, Too Young, Too Fast“, „Hellfire“ und all den anderen Krachern des vermeintlichen „Debut Albums“ seinen Fortgang nahm. Und dass die Jungs nicht nur musikalisch klasse, sondern auch noch ausgesprochen sympathisch sind, zeigte sich beim späteren Interview (Danke Nico!). Und warum –verdammt- hört mein Fuß nicht auf zu wippen... Hilfeee, I am Airbourned!!!!!!! (Jeckyll)


Da war sie nun also - IRON MAIDEN, die größte Metal Band die jemals in Wacken gespielt hat - und es sollte ein Auftritt werden, der es so schnell nicht zu toppen sein wird.
Als um 21.30 Uhr endlich das Intro "Churchills Speech" ertönt, dazu Kampfbomber über die Leinwände fliegen dauerte es nicht mhr lange bis "Aces High" eine Schar an
Headbangern zum kompletten Ausrasten brachte. Mehr als amtlich ging es gleich mit "2 Minutes To Midnight" weiter bevor Bruce Dickinson erst mal mit dem Mann an der Schwenkkammera anlegte und ihn mehrfach aufforderte den Schwenkarm aus seinem Sichtfeld zu nehmen "I wanna see the people out there and the people wanna see us".
Ob abgesprochen oder nicht, zumindest hat auch uns dieses blöde Ding jetzt nicht mehr gestört. Nach dem ersten "Scream for me Wacken" ging es in Punkto "Somewhere Back In Time" mit "Revelations" und "The Trooper" weiter, wobei Bruce seine beiden UK Flaggen über die Bühne schwenkte. Die Spielfreude hat auch nach den ganzen Jahren bei IRON MAIDEN nicht nachgelassen. Bruce springt über die Bühne wie ein Bekloppter während Jannick Gers weiterhin seine Pirouetten dreht und dabei akkrobatische Dinge mit seiner Gitarre anstellt.
Auch Steve Harris zeigte sich agiel wie eh und je. Wechselnde Bühnenbackdrops passend zur jeweiligen Schaffensperiode unterstützten eine Setlist, die meiner Meinung nach leider ein klein wenig enttäuschte. Keine Frage - Songs wie "Number Of The Beast", "Iron Maiden" oder "Run To The Hills" sind umwerfende Klassiker, jedoch haben sich viele eingefleischte Fans nach den großen Ankündigungen im Vorfeld und sogar noch zu Beginn des Sets "We will play a couple of Songs which we haven´t played since 20 years..." vielleicht doch noch ein paar mehr Überraschungen erhofft. Ok, "Rime Of The Ancient Mariner", "Moonchild" und "Powerslave" waren echte Perlen für die Ohren. Allein das war schon weltklasse und hat sich gelohnt nach Wacken zu fahren. Trotzdem wären viele Fans für ein "Infinite Dreams" oder für ein "7th Son..." dankbar gewesen! Doch auch ein Best of Programm bestehend aus "Wasted Years", "Heaven Can Wait" mit den obligatorischen Fans auf der Bühne wie anno 1992 und natürlich die Hymne schlechthin "Fear Of The Dark" verwandelten Wacken in eine wahres Meer aus euphorischen Fans. Das war schon ziemlich genial. Das es, wie es später die Sanies berichteten, während IRON MAIDEN mächtig zur Sache ging und unzählige Fans raus gezogen wurden wundert einen da nicht wirklich. Einen kurzweiligen Überraschungsmoment bescherte uns Bruce mit der Ansage, sie würden jetzt einen Jazz Song spielen, der sich jedoch schnell als "Can I Play With Madness" herausstellen sollte. Des Jungfräuleins Maskottchen - EDDIE - wackelte mit seinen groben 4 Metern Höhe bei "The Clairvoyant" über die Bühne bevor ein wahrhaftes Megakonzert mit "Hallowed Be Thy Name" gelungen zu Ende ging. SCREAM FOR ME WACKEN! (xhb)

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