Wacken Open Air 2004 - Freitag

Für den einen noch früh am Morgen, für den anderen bereits Mittag. Zum Glück fühlten sich bereits mehrere Wacken-Fans eher nach Mittag, so dass doch immerhin bis zum FOH (der Turm mitm Mischpult drauf) die Reihen ganz gut gefüllt waren, als um 11.35 Uhr PARAGON die True Metal Stage betraten. Und die heizten auch gleich ordentlich ein mit Songs wie "Legacy" und "Palace Of Sin". Wie Sänger Andreas Babuschkin gleich treffend anmerkte "Frühsport" war angesagt und da kannte er auch keine Gnade. Voller Elan und Power animierte er immer wieder zum Mitmachen bei "Across The Wasteland", "Green Hell" und "Thunderstorm". Starker Melodic-Power-Metal, guter Sound, Sonnenschein und gute Laune, Metalherz was willst Du mehr? Vielleicht mehr Songs von PARAGON, denn mit "Steelbound" war der Gig leider nach 45 Minuten schon beendet. (tennessee)
Götter sterben nie, heißt es ja, und als Jutta WEINHOLD in den Achtzigern mit ZED YAGO zwei deluxe-Metalscheiben auf den Weg brachte, war sie auf dem besten Weg dazu, in den Metal-Olymp aufzusteigen...
Aber das ist ein paar Jährchen her, von ZED YAGO hat man seither nicht mehr all zu viel gehört, und auch um Jutta Weinhold, die ihre Brötchen auch als Gesangslehrerin verdient, ist es die letzten Jahre merklich still geworden. Bis zu diesem Sommer in Wacken, wo sie sich als Kopf ihres unter ihrem Namen firmierenden Projektes der Öffentlichkeit stellte.
Meiner Meinung nach war dieser Gig der überflüssigste des ganzen Festivals. Nichts ist mehr vom Esprit der früheren Scheiben übrig, ganz im Gegenteil, Frau Weinhold stellt sich als Mittelpunkt einer durchschnittlichen Band mit mehr als durchschnittlichen Songs dar. Langatmig, ohne irgendwelche schönen oder zumindest coolen Melodien wurden die Titel dargebracht, Frau Weinhold schreit die Teile im wahrsten aber nicht positiv gemeinten Sinn des Wortes in die Menge, da bleibt nichts hängen. Songs wie z.B. der Titeltrack des neuen Albums ‚From Heaven Through The World To Hell‘ sind einfach nur biedere Hausmannskost.
Auch die Ansagen sind mehr als peinlich. Beispiele gefällig? " Die Walküren haben mir geflüstert, dass wir auf den heiligen Feldern von Wacken stehen" oder " Das Leben ist ein Fels, und diesen Stein aus Metall (!!!) müssen wir alle überklettern"
Jutta Weinhold lebt in ihrer eigenen kleinen Welt, und dabei sollten wir’s auch belassen. Übrigens schien die Mehrheit der nicht all zu groß vertretenen Fanschar der gleichen Ansicht zu sein, und suchte sein Glück and Ess- und Trinkständen.(car)
Wieder einmal vor der True Metal Stage angekommen, standen bereits eine Stunde vorm Auftritt von BRAINSTORM die ersten Fans in der brütenden Hitze, um einen Platz in den vorderen Reihen zu ergattern. Und sie taten gut daran, denn das was folgen sollte, war sicher einer der geilsten Auftritte des diesjährigen Wacken Open Airs. Wie bereits auf der Tour im Frühjahr eröffneten BRAINSTORM ihren Gig mit "Shiva´s Tears". Grüner Nebel legte sich über die ganze Bühne (und stank wie die Hölle…). Sänger Andy B. Franck zeigte sich mal wieder professionell im Umgang mit den vielen Kameras und dennoch mehr als Fannah. Bereits beim zweiten Song verließ er die Bühne und sprang an die Fan-Absperrung, was er im Laufe des Auftritts noch mehrmals wiederholte. Derartige Fannähe würde man sich auch von der ein oder anderen Band sicher wünschen. Die Songs stammten hauptsächlich vom aktuellen Album "Soul Temptation" und so wurde zu " Doorway To Survive", "Forever" oder "The Leading" in den vorderen Reihen gerockt was bei der Hitze noch möglich war. BRAINSTORM hatten die Fans ganz klar im Griff, sei es eine Animation zur Laola-Welle oder die immer wieder zu hörenden BRAINSTORM-Rufe. Als kleines Bonbon wurde der Song "Amarillo" zum ersten Mal live in Deutschland gespielt. Zum Ende des Gigs ließ es sich Andy B. Franck nicht nehmen alle Fans, die aus der Menge in den Graben gezogen wurden, persönlich zu begrüßen. (tennessee)
Eines der Flagschiffe wenn’s um deutschen Heavy Metal geht sind zweifelsohne GRAVE DIGGER. Drei Jahre ist es nun her, das Chris B. und seine Kollegen eine wahnsinnig geile Metal DVD aufnahmen. Wie schon anno 2001 war es auch dieses Jahr hell und heiß, als gerockt wurde. Der Gig war zwar nicht sonderlich spektakulär, sprich - es folgte eine vorhersehbare Setlist bestehend aus Klassikern wie "In The Dark Of The Sun", "Rebellion" oder "Nights Of The Cross", dennoch machte er einmal mehr Spass und die Fanschar vor der Bühne schwitze ordentlich mit. Obligatorisches Ende mit "Heavy Metal Breakdown". (xhb)
Nach seinem Cousin David Feinstein als Anheizer auf der "Black Stage" legte dann Ronnie James DIO plus Begleitband los und sonderte ein cooles Best Of - Set ab, der nicht nur die gewohnten Standards "Man On The Silver Mountain", "Holy Diver", "Don’t Talk To Strangers", "Heaven And Hell", "Rock’n’Roll Children" und natürlich "Long Live Rock’n’Roll umfasste, sondern als kleine Überraschung auch noch das epische "Gates Of Babylon" und den vielleicht besten Hardrock - Song aller Zeiten, das unerreichte und göttliche "Stargazer", das bereits als zweite Nummer herhalten musste und ohne die Gänsehaut - Orchestrierung nicht ganz so fulminant tönte wie auf Konserve. Einen Song vom neuen Album "Master Of The Moon" gab es auch noch zu hören, der jedoch etwas sperrig wirkte und keine großen Reaktionen auslöste. Sei’s drum: all diese Jahrhundertsongs vom Maestro persönlich hören zu dürfen, ist schon eine Pracht für sich, obwohl DIO nicht ganz so spektakulär waren, wie ich mir erhofft hatte. Aber einen schlechten Gig wird diese Band wohl nie im Leben spielen, zumal Ronnie wie immer alles aus sich herausholte. Der Sound mag einer der Gründe dafür sein, dass die Songs etwas leblos daherkamen, aber das ist ein rein subjektiver Eindruck, den sicher nicht jeder wird bestätigen können. An dem alten Herrn muss sich aber auch in Zukunft noch mancher Neuling messen lassen müssen. Nach Ende der Show kam dann noch Joey De Maio, der schon einen Gastauftritt bei FEINSTEIN hatte, auf die Bühne zu DIO und ehrte Ronnie für sein grandioses Lebenswerk ("You’ve written the book of Heavy Metal! I have read it, we all have read it…"). Dazu bekam Ronnie einen großen Schild mit zwei gekreuzten Schwertern überreicht, der fast so groß war wie er selbst. Kleiner Mann, aber große Stimme! (do)
Ich glaube was einem bei DORO & ORCHESTER erwartet wusste vorher keiner so genau. Üblich sind ein paar Hansels auf der Bühne die
ein bisschen zum normalen Bühnenset fiedeln. Doch hier weit gefehlt: ein überdimensional großer Vorhang verhüllte die Bühne als plötzlich auf mehreren Geigen "FEAR OF THE DARK" angestimmt wurde. Der Vorhang öffnete sich und ca. 20 Musiker eines Düsseldorfer Orchesters (Philharmoniker oder Symphoniker!")" saßen in Reih´und Glied auf der Bühne. Am Mikro - BLAZE im Duett mit DORO. Welch ein Auftakt - die Musiker von Doro spielten dazu die E-Instrumente ohne dabei die klassischen Elemente in den Hintergrund zu drängen. Ein tolles Ding! "I Rule The Ruins" interpretierte DORO dann ohne BLAZE, doch der sollte später nochmal zurück kehren.... Die Bühnedeko bestand aus laaaangen Vorhängen mit Säulen Aufdruck, so daß das Ambiente wirklich passte. Auch der "Metal Tango" rockte in seiner klassischen Art und Weise. "Bird Of Fire" und "Always Live To Win" gehören dann ja noch zum Standart Programm der Frau Pesch. Wie erwähnt kam BLAZE noch mal zurück und ließ seiner Sangeskunst bei "The Trooper" und "Man On The Edge" freien lauf. Ich denke ich war nicht der einzige dem dieses geniale Konzert eine Gänsehaut bescherte. Und sogar "Breaking The Law" wurde noch zelebriert. Als weiteren Special Guest holte DORO kurzerhand Chris Caffery von SAVATAGE auf die Bühne, um ihr bei "Für Immer" ein herrliches Solo zu spielen. Leute - herrlich.
Ups, hätte ich doch glatt vergessen: Nach knapp 15 Minuten Umbaupause kam WARLOCK in original Besetzung, seid 16 Jahren gab´s das nicht mehr. Und wisst ihr was - auch an denen ist die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen. "Fight For Rock", "Midnight In China", "Burning The Witches" oder "True As Steel" um nur einige Songs zu nennen. Spaß hatten alle und etwas nostalgisches hatte dieser Gig alle mal. (xhb)
BLACK STAGE
Zu relativ unchristlicher Zeit (12.25 ist nicht so mein Ding) lockten dann CATHEDRAL so um die 800 Leutchen vor die Black-Stage. Der Zeitpunkt des Sets war für mich persönlich nicht so toll gewählt, denn mit ihrem ultra-langsamen Slow-Doom-Metal wären Cathedral nachts zum gemütlichen Ausklang eines Festivals doch weitaus besser aufgehoben als irgendwann zur Mittagszeit als Anheizer.....
Aber egal, die Jungs machten das Beste draus und präsentierten uns in gewohnter Form die Hits ihrer immerhin auch schon 7 Longplayalben, wobei das letzte Release ‚‘The VIIth coming‘, auch schon wieder 3 Jahre zurückliegt. Lee Dorrian machte seine Sache wie immer gut, sein leicht rotziger Gesang ist allerdings immer noch nicht jedermanns Sache. Den Leuten scheint es gefallen zu haben, wobei das ‚Abgehpotential‘ doch sehr eingeschränkt war. Wie geht man aber auch zu Musik ab, die langsamer als Jens Nowotny ist Alles in allem auf jeden Fall gute Hausmannskost !(lar)
Bisher hatte mich die "neue" Frontfrau des Schwedenhaufens noch nicht überzeugen können - weder auf Konserve noch live (u.a. WFF 2002). Von daher waren meine Erwartungen auch heuer nicht sonderlich hoch, doch schon beim ersten Song war klar: alles wird gut! Angelas Stimme klang kräftiger und viel aggressiver als ich sie in Erinnerung hatte. Über die Leistung ihrer Sidekicks muss man keine großen Worte verlieren, technisch gehören ARCH ENEMY sicher zu den versiertesten Bands der Metal-Szene, was sie an diesem Tage locker unter Beweis stellten. Die Amotts zelebrierten ihre melodisch-brutalen Gitarrenläufe mit einem dicken Grinsen im Gesicht, hielten sich dabei aber meistens showmäßig zurück und überließen Frau Gossow das Rampenlicht. Und wie schon gesagt, hat die Frau endlich mal überzeugend bösartig gesungen und selbst bei alten Sachen dem Vergleich mit ihren Vorgängern standgehalten. Nur die Ansagen waren etwas peinlich. So was wie "Etwas Gewalt ist immer gut!" braucht man nicht weiter kommentieren. Geile Show und für mich eines der Highlights dieses Jahr! (lh)
David "Rock" FEINSTEIN war zusammen mit seinem Cousin Ronnie James Dio nach Wacken gereist und hatte nebst eines Sets seiner neuen, gleichnamigen Band noch einen Reunion - Gig seiner alten Kult - Formation THE RODS im Gepäck. Sie waren es dann auch, die beginnen sollten. Mit David Feinstein an der Gitarre, Bassist Gary Bordonaro und Drummer Carl Canedy legte das Trio einen viertelstündigen (!!!) Set hin, der nicht sonderlich essentiell war, da er nur drei Songs der Altrocker zum Besten gab. Die Vocals übernahm der Meister selbst und insgesamt konnten scheinbar nicht allzu viele Leute etwas mit diesem Gig (Gag")" anfangen, da sicher die Wenigsten THE RODS kannten und auch nicht viele Banger gekommen waren… eine coole, nett umgesetzte Idee war’s aber allemal. Wesentlich essentieller, qualitativ hochwertiger, aber nicht unbedingt bewegungsfreudiger präsentierten sich im Anschluss FEINSTEIN, die mit dem ehemaligen ROYAL HUNT - Sänger John West nicht nur einen superben Fronter in ihren Reihen haben, sondern mit "Regeneration", "Third Wish", dem geilen "Rule The World" oder "Streaming Star" auch noch einen Sack voller Klassesongs. Als Mr. Feinstein dann zu "Far Beyond" ein ehemaliges THE RODS - Mitglied und einen alten Freund auf die Bühne bat, rechnete kaum jemand mit Joey De Maio, der zu dem treibenden Stück seine Rhythmusgitarre schwang. Pralle Augen und eine aufkochende Stimmung waren zu verspüren und machten zumindest den Wackener FEINSTEIN - Gig zu einem kleinen Highlight des Festivals für echte Hardrocker. (do)
Um fast genau 22.30uhr begann die "Zerstörung" in Wacken. DESTRUCTION fegten alles weg was sich ihnen in den Weg stellte... Und mit "Curse the God’s" ein genialer Einstieg in ein absolutes "Best of Programm" das Schmier und seine zwei Jungs auf Wacken los ließ!!! Zum ersten mal an diesem Abend hab ich auch die mächtigen Pyros zur Geltung genommen, die doch zahlreich abgefackelt wurden, am Sound war auch nix auszusetzen( wie eigentlich das ganze Festival über)!!! Und wer das mit dem "Best of Programm" nicht glauben will, im Anhang die Setlist! Dann war auch leider schon Schluß, aber ich glaube länger hätte ich und bestimmt auch die anderen in Scharen erschienen Fans das nicht mehr durchgehalten, es wurde Gebangt und Gemosht auf Deifel komm raus...
Vielen dank Schmier für ein(wieder mal) gelungen Gig, bis demnächst!!! (hellusch)
Intro/ Curse the Gods
Mad Butcher
Nailed to the Cross
The Antichrist
Eternal Ban
The Ravenous Beast
Life without Sense
The Butcher strikes Back
Metal Discharge
Trash till’ Death
Desecrators(of the new age)
Bestial Invasion
Intro/ Total Desaster(with Abbath, Sabina Claasen und Peter Tätgren)
Was hatte ich mich auf Johann und seine Wikinger-Freunde gefreut. AMON AMARTH spielen und der AA-Fan drängelt sich endlich mal wieder weit nach vorne. Doch was war das? Trotz idealen Standorts in der geschätzten zehnten Reihe ist von den Schlachtepen der Schweden so gut wie nichts zu hören. Eine Viertelstunde lang stimmen zwar Songs und Gepose, doch im Öhrchen kam kaum was an. Das änderte sich schlagartig, der "Siegreiche Marsch" mutierte zum Triumph-Zug, zwei neue Songs machten mächtig Appetit auf die anstehende Tour und "Fate Of Norns". AMON MARTH sind ein heißer Anwärter auf eine Top-Platzierung in allen Metal-Sparten. Diese Wikinger werden Europa erobern, wetten? (memme)
PARTY STAGE
Die Autorin dieser Zeilen durfte das fast schon unverschämte Glück ihr eigen nennen, gleich Freitags morgens um 11.00 die erste Band des Tages auf der Partystage zu bewundern, nämlich die Finnen von MNEMIC. Um so verwunderlicher, dass bestimmt 300-400 Frühaufsteher zugegen waren, die sich das Ereignis nicht entgehen lassen wollten. Und es war das Aufstehen wert. Der Sound von MNEMIC läßt sich wohl am ehesten mit ‚STRAPPING YOUNG LAD‘ oder anderen Devin Townshend-Projekten vergleichen, einfach wie ‚ne große dicke Wand, die dich in die Ecke drückt (???). MNEMIC, die 2 EPs und 1 Full-lenght-Album ihr Eigen nennen können, sind wirklich sehr energiegeladen, hart und aggressiv. Aber an die Klasse der Devin Townshend-Bands (nennen wir’s einfach mal so) kommen sie bei weitem nicht ran. Auf Dauer wirken die Songs ein wenig zu eintönig, andauerndes Stakkato-Riffing geht einem halt irgenwann mal auf den Keks. Einerlei, die Jungs gaben sich Mühe und für die erste Band des Tages war‘s schon recht.(car)
Letztes Jahr noch auf der Tent-Stage zu Hause, durften RAUNCHY diesmal
immerhin die Party-Stage rocken. Und das taten sie im wahrsten Sinne des
Wortes, die Dänen gaben alles und zeigten sich von der besten Seite.
Blickfang war natürlich der Sänger, der den anwesenden Damen sicher den
einen oder anderen Schmatchseufzer entlockt haben dürfte. Doch nicht nur
optisch machten RAUNCHY (bei denen der ehemalige HATESPHERE-Drummer die
Felle verdrischt) was her, sondern konnten auch musikalisch gute Laune
verbreiten und mit ihrem eingängigen Material punkten. Immer mehr Leute
kamen vor die kleine Bühne, mit jedem Song stieg die Zahl derer, die
mindestens dezent das Haupt wippten. Sieg auf der ganzen Linie! (lh)
DIONYSIUS, das schwedisch-deutsche Melodic Metal Gespann um Sänger Olaf Hayer (man ich hab mir den mal ganz anders vorgestellt….) ist vielleicht noch nicht sonderlich bekannt, aber ihre beiden Alben "Sight Of Truth" und "Anima Mundi" sind Sahnehäppchen im Bereich des Happy Metals. 5 Minuten zu früh gings los. Es war definitv zu heiss zum mit machen, und so waren die Publikumsreaktionen eher zurückhaltender Art. "The Bringer Of War", "What" oder ""Sing Of Truth" zeigten zumindest das breite Repertoire der Band und "March For Freedom" am Schluss dürfte einige Leute zum CD Dealer seiner Vertrauens locken. Kurz aber schön!(xhb)
SATAN standen erstmals seit 1989 wieder gemeinsam auf einer Bühne. Die Band um die beiden SKYCLAD - Gründer Steve Ramsey und Graeme English feierte auf der Party - Stage eine Reunion im alten Line - Up vor den diversen Namensänderungen. Aber ehrlich: sonderlich überzeugen konnten die angegrauten Herren nicht wirklich. Zwar war der Sound prima abgemischt und ließ besonders die herrlich altbackenen Gitarren super zur Geltung kommen, aber echte Begeisterung stellte sich beim Großteil der Anwesenden nicht ein. Lediglich direkt vor der Bühne bildete sich ein kleiner Pit aus Altmetallern, die sichtlich erfreut über die Reunion waren. Die Band wirkte auf mich doch sehr hüftsteif und man merkte ihr das fehlende Zusammenspiel auf der Bühne über all die Jahre hinweg merklich an. Bevor es zu negativ klingt: für "Very Old Schooler" war es mit Sicherheit eine sehenswerte Angelegenheit, denn die alten Songs können auch heute noch manchen Newcomer von der Piste drängen. (do)
Letztes Jahr noch mit Stratovarious auf der großen Bühne, dieses Jahr Solo mit seiner eigenen Band auf der Party Stage. Nicht wenige waren gekommen, um sich den Auftritt von TIMO KOTIPELTO anzusehen, der in diesem Jahr sein zweites Solo-Album "Coldness" veröffentlichte. Klaro, dass denn auch hauptsächlich Nummern vom aktuellen Release gespielt wurden. Die zunächst recht ruhigen Fans - ein langer Tag voller Sonnenschein und Wärme lag bereits hinter den Meisten - schienen noch ein wenig skeptisch, was da so auf der Bühne passierte. TIMO KOTIPELTO schaffte es jedoch mal wieder seine Sangeskunst eindrucksvoll unter Beweis zu stellen und schmetterte mit "Waiting For The Dawn" und "Seeds Of Sorrow" Metal vom Feinsten um die Ohren. So langsam rockten sich denn auch die Fans ein und "Snowbound" oder "Can You Hear The Sound" wurden mit Beifall belohnt. TIMO KOTIPELTO ließ es sich nicht nehmen in Anbetracht des treffenden Songs "S.O.S." von seinem (Pyro-)Unfall von ein paar Jahren in Wacken zu erzählen, bevor mit "Reasons" das Set bereits beendet wurde. (tennessee)
Angeblich kann man die Finnen nur mit mindestens zwei Promille im Blut als lustig ansehen. Ganz so viel hatte ich Freitag Abend nicht im Blut, aber gefallen haben mir die Rentner trotzdem. Was soll man über ELÄKELÄISET noch groß sagen? Da werden Hits der Rock-Geschichte durch den Kakao gezogen, mit finnischen Texten wiedergegeben und durch den Humpa-Wolf gedreht. Wenn man erst mal zu "Smoke On The Water" in der ELÄKELÄISET-Version mitgeschunkelt hat und laut mitsang (mehr oder weniger), kann man die eine Stunde finnische Kunst nur genießen. Hin und wieder flitzte ein Haufen Langhaariger (sicherlich finnische Landsleute) über die Bühne und tanzte, später gab’s noch wildes Akkordeon-Zertrümmern und jede Menge komische Ansagen (weil auf finnisch). Und tausende Metals standen vor der Bühne, lagen sich in den Armen und gingen laut "Humpa!" gröhlend Richtung Ausgang. Wacken kann so schön sein…. (lh)
Wacken 06.08.2004, 2.00 Uhr morgens vor der Party-Stage - Time for Rock’n’Roll!!
Es ist Zeit für THE QUIREBOYS ... Es haben sich ca. 800 Nasen versammelt um den "Sleaze/ Rock’n’Roll"(irgendwas zwischen AC/DC, Guns’n’Roses und Mötley Crüe) zu huldigen. Nicht gerade viel, aber für die Uhrzeit nicht schlecht, denn waren die meisten doch ziemlich besoffen. Das Licht ging an und die fünf Briten legten ordentlich los, rockten was die müden Knochen hergaben. Die späte Spielzeit merkte man vor allem Spike, dem Sänger der Truppe an, er war doch schon ziemlich platt. Was sich teilweise in den Ansagen die nicht mehr so recht klappen wollten("The next song is about... anyway let’s start the next song") aber auch in seinem Stageacting wiederspiegelte. Vor lauter Mikrophonständer durch die Luft schmeißen, hat er seinem Basser das Teil voll über den Schädel gesemmelt. Was aber nicht sonderlich schlimm gewesen sein kann, denn nach einem kleinen Küsschen war die Welt wieder in Ordnung!!! Nach Ihren größten Erfolgen "7 o’clock" und "Sex Party" und ca. 8 Jacky-Cola im 0,4 Becher(wohlgemerkt für den Sänger, ich hab nur noch ein paar Bier gekippt) war dann um kurz nach 3.00 Uhr die Party vorbei. Der Wacken-Freitag hat wie ich finde ein geiles und witziges Ende durch "The Ouireboys" erlebt!!!(Hellusch)
WET STAGE
6. August 2004, 16.55 auf der Wet-Stage (Für alle Nicht-Wackenianer: Die Wet-Stage ist ein ca. 25 x 12 m großes Zelt), kann sich irgendjemand vorstellen, was da für Temperaturen ihr Unwesen trieben? Und noch Gewächshaus mäßiger wurde es, als die Schweden von ASTRAL DOORS die Songs ihres Debüts "Of The Son And The Father" zum Besten zu geben. Um eins gleich vorweg zu nehmen: ASTRAL DOORS haben das Rad (bzw. den Metal) nicht neu erfunden, ums mal klipp und klar zu sagen: Sie kopieren. Sie kopieren Rainbow, Dio, Black Sabbath usw., und sie kopieren VERDAMMT GUT! Sänger Patrik hört sich auch Live original wie Tony Martin zu "Headless Cross"-Zeiten an, die Instrumentierung schmeckt nach Rainbow und der Sound war bis zu diesem Zeitpunkt einer der Besten des ganzen Festivals.
Da ASTRAL DOORS bisher leider nur eine Veröffentlichung vorzuweisen haben, wurden die Songs des Albums einer nach dem anderen heruntergespielt, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Im Gegenteil: Die Band wurde von den Anwesenden ziemlich abgefeiert. Der einzige Makel war die doch recht dürftige Bühnenshow, das gibt’s noch einiges zu verbessern, Jungs.
Ein klitzekleiner fader Beigeschmack bleibt jedoch, zur gleichen Zeit spielten SATAN auf der Partystage… (lar)
Schon verrückt, diese Australier von HOBBS ANGEL OF DEATH: Da wird in den guten alten Achtzigern (1988 um genau zu sein) eine Platte raus gebracht, sieben Jahre später noch mal eine und weitere acht Jahre darauf eine Best Of der ersten beiden !!! Da kann man auch mal 20.000 km weit fliegen um in Wacken in einem 40 Grad warmen Zelt zu spielen (aber die sind‘s ja bestimmt gewohnt ;-)).
Bandleader Peter Hobbs, mittlerweile doch schon deutlich lichter behaart und mit guter
Australischer Foster’s-Wampe, ist wie immer der unangefochtene Star der Truppe. Die schönen alten Thrash-Songs werden einer um den anderen in die Masse geschleudert, egal ob ‚House O Death‘, ‚Chainsaw Massacre‘ oder ‚Satans Crusade‘, die Menge nimmt sie dankbar auf. Lange nicht mehr so reinen, puren 80er Thrash gehört (Hatte auch schon ganz vergessen, wieviel Höhen damals im Gitarrensound waren).
Nach einer Stunde guten Kopfschüttelns war das Ganze dann vorbei, und ich ging an vielen grinsenden und zufriedenen Gesichtern vorbei in Richtung Cocktail-Bar, um mich für diesen Tag zu verabschieden....(lar)
Warum zur Hölle spielt eine solche Band im (völlig überfüllten) Zelt? Schon lange vor dem Beginn der Show war das Zelt absolut überfüllt und die Luft zum Schneiden dick. Wer sich über die tropischen Temperaturen aufgeregt hat, sollte mal fünf Minuten in dieser Backofenatmosphäre aushalten! MISERY INDEX hatten dann mit der enthusiastischen Meute leichtes Spiel und knallten einen Killersong nach dem anderen in die Menge. Live kommen die Songs vom aktuellen "Retaliate"-Album einen Tick grooviger rüber. Beim FTC vor zwei Jahren hatten MISERY INDEX noch ein gnadeloses Highspeed-Geprügel abgeliefert, diesmal sorgten sie für ein bisschen mehr Abwechslung, freilich ohne die Brutalität darunter leiden zu lassen. Eine Death Metal-Granate nach der anderen wurde abgefeuert, Jason growlte wie ein junger Gott und die Menge tobte. Geil! Nur draußen, mit frischer Luft, wär’s noch toller gewesen… (lh)
SUFFERAGE haben in Hamburg schon alles Mögliche gedeatht. Aber die Nord-Todmörtler mal in Wacken zu sehen, is schon watt Feines. Zumal das Heerscharen von Fans ähnlich sahen und die WET-Stage ordentlich füllten. So schien auch die Band sichtlich erfreut über das große Entgegenkommen. Nach einem eindringlichen Intro kloppten sich die Jungs und das Mädel durch einen amtlichen Gig, der von der "Cunt" bis über "Neurotic" bis hin zu "Necromantic" vieles bot und wirklich viel Spaß machte. Da wird sich alle Aufregung doch schnell gelegt haben, oder? Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass SUFFERAGE den Sprung aus der Hansestadt heraus endlich schaffen - vielleicht auch mit Hilfe eines ehrlichen Labels? (memme)
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