Konzert:

Wacken Open Air 2004 - Donnerstag

Konzert vom 05.08.2004Pünktlich um 19.30 Uhr starteten MOTÖRHEAD als zweite Band des Festivals bei der langsam untergehenden Sonne. Die meisten Wacken-Fans schienen schon angereist zu sein, den der Platz war gerammelt voll, was sicher zum Teil auch an der nachfolgenden Band, den BÖHSEN ONKELZ gelegen haben mag. Die Lautstärke ist überraschend human, auch ohne Gehörschutz kann man dem Genuss in vollen Umfang frönen. Na ja, während des Auftritts von MOTÖRHEAD zumindest überwiegend. Denn hier und da sind der Gesang und die Ansagen mehr als schlecht verständlich und auch ein paar Feedbacks machen sich unsanft bemerkbar, insbesondere zum Anfang. Die Stimmung ist dennoch gut und so lassen sich Lemmy und Co. in vollen Zügen feiern. Klassiker wie "No Class", "Metropolis" oder "Civil War" werden ordentlich abgerockt. Die Schlagzeugprobleme des mal wieder herausragend spielenden Mikkey Dee konnten zum Glück schnell behoben werden. Auch der Song "Life´s A Bitch" vom neuen Album kam im Volke gut an und veranlasste denn den ein oder anderen zu Diving-Aktionen. Einer der Burner des Abends war sicher "Sacrifice" mit dem starken Schlagzeugsolo des Herrn Dee, welches trotz der enormen Länge von knapp 5 Minuten keinesfalls ermüdend wie viele andere wirkte. Ein MOTÖRHEAD Konzert ohne Songs wie "Ace Of Spades" und "Overkill" ist irgendwie nicht vollständig und so gab es zum Ende noch einmal richtig was auf die Ohren. (tennessee)




Um kaum eine andere Band wurde im Vorfeld eines Festivals ein solcher Wirbel veranstaltet wie um die BÖHSEN ONKELZ. Viele Leute, meine Wenigkeit eingeschlossen, hatten die Befürchtung, dass das ansonsten so friedliche "Wacken Open Air" von einer gehörigen Horde dummer Krawallmacher überrannt werden könnte. Für ihre "Fans" können die ONKELZ ja leider nix, aber am Ende stellte sich alles als ganz harmlos heraus. Zwar hatten sich einige Leute nur ein Zwei - Tages - Ticket geordert, um die Veranstaltung zu boykottieren, die Mehrheit jedoch feierte die Frankfurter nach allen Regel der Kunst ab, die sich keine Blöße gaben und eine Bombenshow auf die Beine stellten. Soundtechnisch war alles im grünen Bereich; lediglich Sänger Kevin Russell wird wohl niemals ein großer Entertainer werden. Die teilweise sehr netten Ansagen an das Publikum kamen fast ausschließlich von Stephan Weidner und ob der gute Kevin nichts sagen durfte oder es einfach nicht gepeilt bekommt, wird die Band mit in die ewigen Jagdgründe nehmen. Die Setlist des Abends orientierte sich grob an der des "Live In Dortmund" - Albums, wobei viele ältere Schoten durch neuere Hits ersetzt wurden. Vom neuen Album etwa wurden "Onkelz Vs. Jesus", "Superstar" und "Immer Auf Der Suche" gezockt, die prächtig mit den gewohnten ONKELZ - Standards harmonierten, wobei "Hier Sind Die Onkelz", "Dunkler Ort" (diese beiden Opener tönten lauter als die Band selbst…), "Nichts Ist Für Die Ewigkeit" (von Kevin im ersten Refrain leicht verbockt), "Heilige Lieder", "So Sind Wir", "Kirche" (obergeil!!!), "Danket Dem Herrn", "Terpentin", "Lieber Stehend Sterben", "Nur Die Besten Sterben Jung", "Ich Bin In Dir" (in der neuen Version nicht so gut wie im Original), "Auf Gute Freunde", "Danket Dem Herrn" oder "Wieder Mal ´Nen Tag Verschenkt" nichts anbrennen ließen und aus lauter Kehle mitgesungen wurden. Eine echte Überraschung bot "Stunde Des Siegers", mit dem wohl nur die Allerwenigsten gerechnet hatten und das eine wohlige Gänsehaut verursachte. Hammer! Wie gesagt, die Setlist an sich bot keine großen Überraschungsmomente, trotzdem war es ein echtes Erlebnis, die ONKELZ auf ihrer letzten Tour abfeiern zu können. Mit "Mexico" und dem geilen "Erinnerung" folgten die üblichen Zugaben, bevor die Jungs nach zweieinhalb Stunden von der Bühne verschwanden. Die Metalheads, die, wie ich selbst auch, die Band als erdige Rocktruppe in der Tradition von AC/DC oder ROSE TATTOO sehen und sich nicht zum Boykott entschieden hatten, werden diesen tollen Abend nicht so schnell vergessen… ganz im Sinne der Veranstaltung eben: "A Night To Remember"!



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