Konzert:

Vixen, Dark Sky - Stuttgart, Universum

Konzert vom 04.12.2018

Männer, seien wir ehrlich: Wenn man in den 80ern oder frühen 90ern angefangen hat Metal zu hören, dann tat man das nicht um sich Poster von hübschen Frauen an die Teenyzimmerwände hängen zu können. Als ich gefragt wurde, wer denn das hübsche Mädel sei, welches oben ohne über meinem Schreibtisch hängen würde, musste ich sagen: „Sebastian Bach“. War also ne harte Zeit. Zu den Lichtblicken DORO, LITA FORD und natürlich LEE AARON gehörten auch die Mädelscombos PHANTOM BLUE und VIXEN und letztgenannten beehrten seit gefühlten 200 Jahren endlich mal wieder good ol‘ Germany.Bis auf die tragischerweise 2013 verstorbene Gitarristin Jan Kuehnemund traten VIXEN im Line-Up der beiden Klassiker Alben „Vixen“ und „Rev It Up“ an.

Zuvor durften aber DARK SKY auf die Bühne. Normaler mag ich ja leicht naiven Melodic Metal mit Hang zum Kitsch. DARK SKY jedoch machten mir es extrem schwierig. Einerseits hatte Sänger Frank Breuninger seine liebe Not mit den Höhen und andererseits präsentierte sich seine Backingmannschaft als optisch nicht gerade einheitlich. Die Herren wären auch bei Florian Silbereisen nicht weiter aufgefallen. Als Breuninger dann noch erzählte, dass er sich bis heute nicht erklären kann, warum seine Band nachdem man 2005 einen Deal mit AOR Heaven unterschrieb, nicht durch die Decke ging, war man geneigt zu rufen „Ich habe dazu ne Idee…oder auch zwei“. Jedenfalls boten DARK SKY eine gekürzte Version ihrer Live DVD und vielen Anwesenden schien es ganz gut gefallen zu haben.

Das Universum war mehr als gut gefüllt als VIXEN die Bühen betraten. Und die die Damen schwangen auch gleich die Klischeekeule als Roxy als erste Tat erst einmal ein Paar Zebra High Heels an ihr Schlagzeug hängte. Lustig und sympathisch zugleich.Mit „Rev It Up“ starteten VIXEN dann auch gleich richtig durch. Janet Gardner ist nach wie vor super bei Stimme und hat sowohl diese als auch ihre (wohl nur partiell echte) Wahnsinnsmähne gut im Griff. Share Ross lieferte ein fettes Bassfundament und sehr starke Backingvocals während Roxy Petrucci immer noch über einen Powerpunch verfügt, der viele männliche Kollegen vor Neid erblassen lassen dürfte. Neuzugang Britt Lightning spielte ihre Parts souverän und taute im Verlauf des Abends immer mehr auf. Oder um eine Dame (!) vor mir zu zitieren: „Mein Gott, ist die süß“. Wer bin ich dem zu widersprechen?

VIXEN griffen tief in die Klamottenkiste und „How Much Love“, „Cryin‘“, „Love Is A Killer“ oder „Only A Heartbeat Away“ wurden dankbar aufgenommen und die Ladies hatten richtig Spaß.Mit „Big Brother“ gab es auch einen neuen Song zu beklatschen, der Hoffnung auf ein baldiges Studioalbum in der jetzigen Besetzung schürte.Warum es mit dem (von Share gesungenen) „I don’t Need No Doctor“ und denen in Form eines Medleys dargebotenen „Perfect Strangers“ und „Come Together“ gleich drei Cover geben musste, erschließt sich mir nicht ganz. Da wäre auch noch eigenes Material übrig gewesen. Trotzdem entließen VIXEN nach dem finalen „Edge Of A Broken Heart“ eigentlich nur glückliche Menschen in die kalte Stuttgarter Nacht.

 

 



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