Konzert:

Vader, Cryptopsy, Dying Fetus, Kataklysm, Catastrophic, Aborted in Hamburg - MarX

Konzert vom 10.09.2001Als ich am Montag abend gegen 20 Uhr in der Markthalle aufschlug (einer der üblichen Hamburg Verkehrsstaus hatte mich ´ne halbe Stunde gekostet), sah ich zu meiner Verwunderung, daß dieses Package im MarX, der 300 Leute fassenden kleinen Schwester der Markthalle spielten. Die Zahl der Fans, die sich vor der Halle aufhielt, ließ mich auf ähnliche Sardinenbüchsenverhältnisse wie beim letzten Napalm Death-Gig im MarX fürchten. Na, abwarten und Tee trinken.




Leider waren die Belgier von ABORTED schon um 19 Uhr auf die Bühne gestiefelt, sollen Ohrenzeugen zufolge aber ziemlich cool gewesen sein, auch wenn sich zu dem Zeitpunkt wohl nur ca. 50 Nasen vor der Bühne aufhielten.



CATASTROPHIC waren also dann die erste Band, die ich mir anschaute. Überzeugen konnten mich die Amis nicht. Man merkte schon die Obituary-Vergangenheit ihres Mainmans an, die ganze Mucke klang halt wie ein Klon der legendären Floridianer. Nur eben langweiliger. Zwar boten die Jungs eine gute Show und spielten ihren Set professionell runter, richtig Stimmung wollte aber zu keiner Zeit aufkommen.




Ganz anders bei KATAKLYSM. Schon bei den ersten Klängen rastete ein großer Teil der Fans total aus und feierte die Frankokanadier nach allen Regeln der Kunst ab. Diese boten einen Querschnitt durch alle Alben, wobei die Songs der letzten beiden Longplayer die besten Reaktionen brachten. Unglaublich, wie tight Kataklysm bei aller Geschwindigkeit waren. Vor allem der Drummer zeigte sein ganzes Können, als er die Suche nach einer Ersatzsaite mit eienm genialen Drumsolo überbrückte und für staunende Fans sorgte. Leider war die Band ein wenig vom Pech verfolgt, neben der erwähnten Gitarrensaite (für Ersatz war erst nach eingien Minuten gesorgt) gab auch noch das Mikro von Grunzer Maurizio den Geist auf, was wiederum zu einigen Minuten Verzögerung sorgte und den Set leider um zwei Songs kürzte. Auch die von der Menge geforderte Zugabe war dadurch nicht drin. Doch trotz dieser Pannen blieben Kataklysm cool und waren später den ganzen Abend vor der Halle und entpuppten sich als superfreundliche Burschen, mit denen man super schnacken konnte.




Nach einer erstaunlich kurzen Pause enterten dann DYING FETUS die Bühne. Nicht nur ich war gespannt, wie sich die Band nach einem fast kompletten Line-Up-Austausch (einzig John Gallagher ist von der "Destroy...."-Besetzung übriggeblieben). Vor allem der Weggang Jason Nethertons hat ja für viel Unmut gesorgt. Aber was soll man sagen? Dying Fetus im neuen Gewand klingen wie eh und je! Ausgestattet mit einem fetten brutalen Sound ballerten sie uns ihre Version des Ami-Death/Grind um die Ohren. Spätestens bei "Epedemic of Hate" tobte alle Anwesenden, Crowdsurfer segelten in Massen und der neue Shouter lud jeden ein, zu ihm auf die Bühne zu kommen, er fände das sehr cool. Überall nur noch zuckende, pogende, moshende Metaller, einfach geil! Das ließ auch den zu Anfang etwas schüchtern wirkenden neuen Gitarristen (genau wie John und der neue Shouter ein Glatzkopf) aus sich herauskommen. Fetter Auftritt der Band!




Und weiter gings mit der nächsten Hammerband. CRYPTOPSY! Nach wiederum sehr kurzer Umbauphase (kein Vergleich zum Fuck The Commerce, wo die Herren 90 Minuten dafür brauchten) ging´s los. Der neue Sänger (nach dem Wacken-Auftritt verließ Mike DiSalvio ja die Band) präsentierte sich als totales Gegenstück zu seinem Vorgänger, der mir immer wie ein großer Teddybär vorkam. Nein, der Neue machte einen auf Psycopathen und wirkte mit seiner großen hageren Gestlat und der Mördermatte auch optisch völlig anders. Wie immer ultratight und brutal päsentierten sich die Kanadier und ballerten uns Songs aller Alben um die Ohren. Allerdings gefiel mir die Stimme DiSalvios besser, aber das ist Geschmackssache, oder? Jedenfalls ein gelungener Auftritt, auch wenn die Publikumsreaktionen verhaltener waren als noch bei Dying Fetus.




Dann sollten eigentlich die Polen von VADER die Bühne unsicher machen, aber sie ließen sich verdammt viel Zeit, bis es dann endlich losging. Und was soll man noch sagen? Man merkt den Jungs logischerweise ihre ca. 10.000 Konzerte an, die sie bereits abgerissen haben. Und Peter wird irgendwann noch ein Loch in den Boden bangen! Doc bewies einmal mehr, daß er einer der besten Metaldrummer überhaupt ist und auch der Rest der Combo brauchte sich hinter ihm nicht zu verstecken. Musikalisch gab´s die Highlight´s jedes Albums, was die Fans mit fast so guten Reaktionen wie bei Dying Fetus honorierten. Alles in allem ein gelungener Abend, auch wenn sechs Bands mal wieder zwei zu viel waren.