Konzert:
United Forces Festival No. 5 - Osterode, S34 (Haus Der Jugend)
by Dennis Otto

Den Anfang machten NONHUMENTAL aus dem nicht fernen Northeim, die mit ihrem sehr technischen, vertrackten, aber nicht immer nachvollziehbaren Black / Death Metal - Gemisch die ersten Fans begeistern konnten. Verglichen mit später aufgetretenen Bands war die Stimmung zwar noch verhalten, aber ein deutliches, positives Feedback war nicht zu übersehen. Mir persönlich war der wie "DIMMU BORGIR auf High Tech - Prog" klingende Sound ein wenig zu wirr und die Performance der Band deutlich zu statisch. Diese Probleme mit der Nachvollziehbarkeit schien trotz der angesprochenen positiven Reaktionen aber nicht nur ich zu haben, denn nicht minder gut aufgenommen wurden während des Gigs die sehr freundliche und zügige Performance der Damen am Bierstand…
Setlist NONHUMENTAL (wie immer ohne Gewehr und Flitzebogen):
False Humility
Memento
Entrance
Inside
Penta
Scenario
Baronia
Deutlich besser ging da schon der Fünfer von BRANDED SKIN ab, der mit seinem traditionellen, stampfenden Death Metal für eine nette Party vor der Bühne gut war. Sänger Alex Hille präsentierte sich als cooler Frontmann und hatte auch eine ansprechende Bühnenshow auf Lager. Auch das oben herum unbehaarte Zwillings - Axtgeschwader Sven Rahe / Sven Sievering ging gut mit und machte BRANDED SKIN zu einem echt sehens, - und hörenswerten Anheizer, wobei die Stimmung auch hier noch nicht ihr Maximum erreichte. Trotzdem cool!
Setlist BRANDED SKIN:
Intro
Shadows Of Fear
Against The Unknown
Lost
The Spectral Ones
Walk Through Blood
Demonic Voices
Spreading The Shreds
Second War
Burn By The Cross
Ein echtes Highlight waren MAUSOLEIA, die mit ihrem meist sehr schnellen, technischen, aber dennoch traditionellen und nachvollziehbaren Death Metal ohne Ende "good friendly violent fun" verbreiteten und sich als äußerst professionell entpuppten. Nicht nur das Agieren auf der Bühne erinnerte an "große" Bands, auch das fette Growlen von Stefan Steinmetzer passte wie Popo auf Eimer! Auch im Klampfenbereich hörte man die offensichtliche Inspiration VADER / CANNIBAL CORPSE heraus, jedoch gaben MAUSOLEIA eher die lehrreichen Schüler, denn die verblassenden Abziehbilder. Eine tolle Vorstellung, die sichtlich Begeisterung fand und bei der man aufpassen musste, beim Mitmachen nicht das Bier zu verschütten… top!
Setlist MAUSOLEIA:
Dead Corpses
Domestic Animal
Rather No Killing
Cancer Ward
Medicine Man
Mothers Collapse
Docteuer Petiot
Unity Inconsequence Of Mental Purge
Sudden Infant Death
Fools Tower
Anatomical Theater
So cool HEADSHOT in Sachen Bühnenaktivität und cooler Performance auch waren, fast jeder Ton des Braunschweiger Quintetts klang nach SLAYER. Und wenn doch mal nicht SLAYER zu hören waren, dann kamen einem die Riffs von woanders her bekannt vor. Zuletzt hatte ich einen ähnlichen Effekt bei AMON AMARTH. Top Band, aber alles irgendwo schon mal gehört. Das mag jetzt negativ klingen, aber HEADSHOT lieferten eine wirklich gute Show ab, bei der, vielleicht auch gerade wegen der offensichtlichen Bekanntheit des Materials, vor der Bühne (besonders - natürlich - bei der Zugabe "Master Of Puppets") ein heftiger Pit abging, der unterstrich, dass die Jungs live echt was draufhaben. Nur etwas mehr Eigenständigkeit wäre trotz der großen Professionalität wünschenswert gewesen.
Setlist HEADSHOT:
Intro
Cancer
No Justice Till Death
Old Patterns
In Your Face
Emotional Overload
Silent Cry
Isolation
Denial Of Life
Master Of Puppets
Dass sich der Großteil des Publikums auf den Headliner THE ATMOSFEAR gefreut hatte, war ja irgendwo klar. Und wenn die Jungs alkoholtechnisch nicht gerade unter Vollast fahren, dann sind sie live eine Macht! Ich gebe zu, dass ich Olle, Andi und Co. insgesamt schon stärker gesehen habe als hier auf dem UFF (zum Beispiel auf dem "Rock Harz" - Festival), aber die Band hielt sich vorher (zumindest sichtlich) zurück und machte eine coole Show, mit Olle als gewohnt psychopatischem Entertainer. Mit der aktuellen Dampfwalze "Lost Pain" hat man auch ein starkes, neues Album in der Hinterhand, dessen Material sowohl auf Konserve, wie auch on stage mühelos überzeugt. Absolutes und einmaliges Highlight des Gigs war die endgeile Coverversion von AMON AMARTH´s "Death In Fire", die zusammen mit Toni von D.A.M.N. als Gastfurie eingerotzt wurde. Dafür wurde dann auch das obligatorische "Roswell 47" weg gelassen, für das die Meisten durch diese Aktion aber wohl mehr als entschädigt wurden. Und obwohl (subjektiv gesehen) schon öfter in besserer Spiellaune, dürfen uns THE ATMOSFEAR jederzeit gerne wieder für ein Heimspiel beehren! Eine gute Party ist bei den Jungs nämlich immer drin!
Setlist THE ATMOSFEAR:
Intro
Warmachine
Cancer In Your Mind
Devil Inside
Born To See The Grave
Lost Pain
Skin Deep Fear Thing
Death In Fire
Loneliness
Sodomized
Millenium Of Thorns
Confidence
Thoughts Of A Son
Success After Death
Reaping Fear























