Konzert:

Unheilig, Schandmaul, Be One & Megazwei - Sparkassenpark, Mönchengladbach

Konzert vom 12.08.2016

UNHEILIG ist auf großer „Ein-Letztes-Mal“-Tour. 17 Jahre lang war der Graf unterwegs und hat nicht nur große Erfolge gefeiert, sondern auch viele Menschen mit seiner Musik verzaubert. Nun ist er auf den letzten Konzerten seiner Tour angelangt und wir dürften in Mönchengladbach noch ein letztes Mal dabei sein als der Graf und UNHEILIG im Sparkassenpark tausende von Menschen verzaubert hat.

UNHEILIG war natürlich nicht alleine im riesigen Sparkassenpark, sondern hatte gleich noch 3 Vorbands dabei, plus special, special Guest, aber dazu später mehr.

Recht früh, noch vor 18 Uhr gingen MEGAZWEI auf die Bühne. Open-Air hat den Nachteil, dass meistens um 22 Uhr die Veranstaltung zu Ende sein muss, weil die Lärmschutzbestimmungen die Anwohner schützen wollen. Mag schließlich nicht jeder die Bands, die Bands, die im Sparkassenpark auftreten, oder andere haben Kinder oder müssen am nächsten Tag arbeiten. Ist also schon sinnvoll, zum Nachteil für die Bands, die bereits so früh auftreten müssen, weil es wirklich noch sehr leer ist. So auch bei MEGAZWEI. Die haben es aber mit Humor genommen, ebenso die Tatsache, dass wohl niemand die äußerst sympathische Band kannte. Trotzdem hatten besonders die beiden Sänger jede Menge Spaß und UNHEILIG supporten zu dürfen ist für so eine neue Band natürlich ein ganz großes Los. Musikalisch und von der Show her, kann man sie ein bisschen mit IRIE REVOLTES vergleichen, nur eben auf Deutsch. Nach gut einer halben Stunde musste MEGAZWEI das Feld räumen, damit BE ONE Platz hatten.

Viel Platz brauchten BE ONE nicht, denn BE ONE sind nur 2 Personen. Sänger Amiens hat Engergie für eine ganze Band und zieht alle anwesenden sofort mit auf dem Gute-Laune-Boot. Bei der Musik von BE ONE kann man auch einfach nicht anders als mit zu machen. Die erfrischenden, positiven Klänge erzeugen einfach ein gutes Gefühl und machen Spaß. Zwischendurch wurde immer mal wieder zur Akustikgitarre gegriffen, aber die Songs blieben fröhlich und nicht, wie man vielleicht bei Akustikgitarre vermuten würde, trister. Musikalisch erinnert die Band an die Zeit des Eurodance, so 90‘s Style. Kam gut an und so langsam füllte sich der Hockeypark auch. Auch BE ONE durften gut 30 Minuten spielen.

Ein schneller Umbau und das erste Highlight des Abends sollte die Menge zum Toben bringen: SCHANDMAUL. SCHANDMAUL ist nun auch eine Band, die eine ordentliche Hallengröße füllen kann. Sie hat einen großen Bekanntheitsgrad und wird wohl einigen Zuschauern bei UNHEILIG auch bekannt gewesen sein. Falls nicht, haben sie es sich nicht anmerken lassen, denn bei SCHANDMAUL ging die Post ab. Das Publikum lag der Band quasi zu Füßen und es wurde ordentlich gerockt. Natürlich liegt es auch immer ein bisschen an der Band, wie das Publikum mit macht. SCHANDMAUL sind „Alte Hasen“ im Geschäft und wissen, wie man die Menge mitreißt. Der Sparkassenpark hat sich in der Zwischenzeit auch ordentlich gefüllt, so dass es als Band natürlich auch angenehmer ist zu spielen. SCHANDMAUL haben ein großartiges Konzert abgeliefert und haben für UNHEILIG die Menge ordentlich aufgeheizt. Für alle die Gefallen an SCHANDMAUL gefunden haben und nicht eh schon Fan waren und alle News kennen: Die Band tourt im Herbst durch Deutschland und mit Bochum (19.11.2016), Bielefeld (03.12.2016) und Köln (10.12.2016) sind auch drei Sektor Termine dabei.

Es folgte ein weiterer Blitzumbau und dann sollte es endlich mit UNHEILIG weiter gehen. Ist natürlich auch ein langer Abend, wenn 3 Vorbands spielen dürfen, besonders weil auch viele Kinder anwesend waren und die haben manchmal nicht so die Geduld noch länger zu warten. Als anstatt der Graf auf einmal ein junger Mann mit Gitarre die Bühne betreten hat, war die Verwunderung groß. Kurz hat er sich vorgestellt und erklärte, dass er eigentlich normaler Gast wäre und gefragt wurde, ob er nicht auch zwei Songs spielen möchte. Natürlich wollte er, denn wer bekommt schon die Chance bei UNHEILIG vor 9.000 Menschen zu spielen. Sehr mutig! Eine gewisse Ähnlichkeit zu ED SHEERAN war vorhanden, so wunderte es nicht, dass er einen Song von ihm spielte. Der Applaus war riesig und das Publikum war sichtlich begeistert. Tolle Leistung, tolle Aktion und wirklich Hut ab vor so viel Mut! A new star is born!

Jetzt sollte es aber wirklich mit UNHEILIG weiter gehen. Nach eines recht langen Intros stürmte der Graf auf die Bühne und die Menge war außer sich! So sollte es jetzt knapp zwei Stunden weiter gehen. Ruhige Momente gab es nur bei den wenigen Balladen, oder wenn der Graf eine seiner sehr persönlichen und auf die Kariere rückblickenden Ansagen gemacht hat. Ansonsten stand weder der Graf still, noch das Publikum. Eine unglaubliche Energie ging von UNHEILIG auf das Publikum rüber und hat einfach jeden mitgerissen. Schön zu beobachten war, dass der viele Erfolg, die der Graf zweifellos die letzten sechs Jahre hatte, sich nicht negativ auf die Show ausgewirkt hat. Oft beobachtet man, dass aus Bands, die früher sehr spontan und fannah waren, „Stars“ geworden sind, die nur noch ihr Programm abspielen und die Konzerte überhaupt nicht mehr persönlich sind. Natürlich geht ein bisschen vom Persönlichsein immer weg, wenn die Hallen größer werden, aber wer UNHEILIG 2010, zu Beginn des (kommerziellen) Erfolges gesehen hat, und jetzt, der wird keinen Unterschied bemerkt haben. Der Graf hat immer wieder den Leuten zugewunken und hat immer wieder kleine Herzchen mit seinen Händen geformt, war bemüht zu allen Seiten gleichviel zu gehen, damit jeder ihn auch mal von nahen sehen könnte. Sowas sieht man wirklich sehr selten. Man hat sich nicht auf einen Open-Air mit 9.000 Leuten gefühlt, sondern von UNHELIG’s Art her eher wie in einem kleinen Club, wo man wirklich noch Blickkontakt zu der Band hat und die Band einen auch sehen kann. Schön war auch zu sehen, dass UNHEILIG eine Band für Jung und Alt ist. Von 5 – schätzungsweise über70 war wirklich alles dabei und vom Alter her so gemischtes Publikum hat man nicht so sehr oft. UNHEILIG galt immer als sehr kinderfreundlich und oft hatten Eltern mit Kinder einen separaten Bereich, damit sie nicht umgestoßen, oder Ähnliches, werden. Ja, natürlich kann man sagen, dass so kleine Kinder nichts auf Konzerte zu suchen haben, aber wo ist das Problem? Für Kinder ist sowas ein tolles Erlebnis. Etwas, was sie wohl nie mehr vergessen werden und in einem Land, was so kinderunfreundlich ist wie Deutschland und wo die Eltern eh immer die Dummen sind, egal, was sie machen, ist es schön zu sehen, dass es auch noch andere Beispiele gibt, wo Familien herzlich willkommen sind. So manche laszive Dancemoves des Grafens waren aber eher 18+,aber gut, sollte ja für jede Altersstufe etwas dabei sein. Natürlich ging bei der Zugabe und bei „Geboren Um Zu Leben“ die Menge nochmal richtig ab. Als bei „der Vorhang Fällt“ der Graf dazu aufgerufen hat, dass doch bitte alle etwas was leuchtet hochhalten sollten, hat man richtig Gänsehaut bekommen. Der Sparkassenpark sah mega aus! Ungewöhnlich natürlich, dass mit einer Ballade das Konzert beendet wird, aber bei einer Abschiedstour wohl nicht verwunderlich. Sehr bewegende Worte auch vom Grafen, bevor er sein letztes Lied für diesen Abend angestimmt hatte. Man hat sich persönlich angesprochen gefühlt und man hatte wirklich auch das Gefühl, dass es ehrliche Worte sind, die vom Herzen kamen.

Ein runder Abend, der leider viel zu schnell zu Ende ging. Die Vorbands waren sehr gut gewählt und haben super gepasst, der Sound war 1a und UNHEILIG hat es einfach krachen lassen. Selten ein Konzert erlebt, was so Energiegeladen war und wo so viel von der Energie auch an das Publikum übergeschwappt ist. Die Songsauswahl war gut gemischt, so dass bestimmt für jeden etwas dabei war. Ein besonderer Abend, der leider viel zu schnell zu Ende ging, aber für die meisten wohl unvergesslich bleiben wird.

Intro

(Ein letztes Mal - Intro)

Hinunter bis auf Eins

Als wär's das erste Mal

Glück auf das Leben

Eisenmann

Unter deiner Flagge

Feuerengel

An deiner Seite

Mein Leben ist die Freiheit

Lichter der Stadt

Zeitreise