Konzert:

U.D.O., Rebellion, Majesty - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 12.05.2004Das Wetter ist immer noch mehr April wie Frühling, könnte fast aufs Gemüt schlagen gäbe es da nicht den einen oder anderen Lichtblick in Form von gut sortierten Livepackages. Eines dieser Packages stand am heutigen Mittwoch im Colos-Saal in Aschaffenburg auf dem Programm. MAJESTY, REBELLION und natürlich Meister U.D.O. spielten zum Bangen auf; und für einen Termin mitten unter der Woche war die Veranstaltung auch mehr als gut besucht.


Es scheint ja im Aschaffenburger Colos-Saal schon fast so was wie Tradition zu sein - und so war es auch wieder diesmal soweit. Die erste Band des Dreierpacks enterte die Bühne nicht wie veröffentlicht um 20 Uhr, sondern bereits fast 20 Minuten vorher. Allerdings hat sich dies mittlerweile rumgesprochen, so dass der Saal doch bereits um dieser Zeit ansehnlich gefüllt war. Und MAJESTY machten dann genau das, was sie verdammt gut können - sie fungierten als Anheizer für die erwartungsfrohen Headbanger vor der Bühne. Nach kurzem Intro betraten Tarek & Co. die Bühne und legten mit dem Titeltrack ihrer letzen Scheibe "Reign Into Glory" furios los. Wer MAJESTY noch nicht Live gesehen hat - das die Jungs absolute Manowar-Fans sind war in jeder Minute des Sets zu hören. Mit geilen Riffs und eingängigen Refrains im Stile ihrer Vorbilder - und trotz allem einer Portion Eigenständigkeit - wussten die Taubertäler auch die anfänglich zum Teil skeptischen Fans zu überzeugen. Gegen Ende des knapp 40-minütigen Auftritts wurden das epische "Sword & Sorcery" und die Quasi-Bandhymne "Keep It True" allgemein abgefeiert. Bei "Metal To The Metalheads" wusste dann auch der letzte Anwesende was mit wirklichem True-Metal gemeint ist. Gut gemacht MAJESTY.



Setlist MAJESTY:

Reign In Glory

Hail To Majesty

Into The Stadiums

Heavy Metal Battlecry

Sword & Sorcery

Keep It True

Metal To The Metalheads



Nach angenehm kurzer Umbaupause (ich konnte gerade noch mein Bier hinunter stürzen) betrat mit REBELLION die Combo einiger ehemaliger Grave Digger Protagonisten die Bühne, vor der es mittlerweile noch voller geworden war. Mit "Born A Rebel" eröffneten sie ihren 45-Minütigen voller ungeschliffenen aber ins Ohr gehenden Heavy Metal. Vor allem Michael Seifert, seines Zeichens Shouter der Band konnte mit seiner kraftvollen, energiegeladenen Stimme voll überzeugen. Aber auch dem Rest war die Spielfreude wahrlich anzumerken, vor allem die Grave Digger Aussteiger Uwe Lulis (Gitarre) und Bassist Tomi Goettlich legten wie der Teufel drauf los. Die neun Songs waren ein Querschnitt der beiden bisherigen Alben und als gegen Ende des Gigs die Shakespeares MacBeth-Hymne "Disdaining Fortune" ausgepackt wurde (der klasse Opener des REBELLION-Debüts) waren nahezu allen Hände oben. Obwohl die meisten der Anwesenden nur wegen U.D.O. den Weg in den Colos-Saal gefunden hatten, dem euphorischen Beifall war eindeutig zu entnehmen, dass REBELLION an diesem Abend sich einige neue Fans erspielt hatten.



Setlist REBELLION:

Born A Rebel

Letters Of Blood

One For All

Word Is War

Adrenalin

The Prophecy

Dragons Fly

Through The Fire

Disdaining Fortune



Viertel vor zehn ging dann endlich das Licht aus und mit einer bekannte James Bond Melodie (Thunder-Gold-Finger) als Intro betrat Udo Dirkschneider im futuristischen Thunderball-Outfit die vernebelte und blau durchflutete Bühne. Und U.D.O. startete furios. Nach dem Titeltrack des starken aktuellen Longplayers "Thunderball" und dem prognostizierten Livekracher der neuen Scheibe "The Bullet And The Bomb" kam an Nummer drei schon der Accept-Übersong "Metal Heart". Mann, die Menge rastete geradezu aus. Der Track hat nichts, aber auch gar nichts seiner Popularität eingebüßt, und abgehört hat er sich Live schon gar nicht. Herr Dirkschneider und sein langjähriger Weggefährte Stefan Kaufmann mögen zwar in die Jahre gekommen sein - musikalisch ist da aber immer noch alles erste Sahne und an der Bühnenperformance kann sich manch Newcomer auch noch was abschneiden.

U.D.O. spielten an diesem Abend die gewohnte Mixtur aus alten Accept-Klassikern wie "Restless And Wild", und den starken U.D.O.-Songs der letzten Jahre ("Independence Day"). Unterbrochen wurde das Ganze durch ein gelungenes Schlagzeugsolo welches sich an den Klassiker "Living For Tonight" anschloss (schon wieder tobte der Mob) und einem Gitarrensolo das den U.D.O.-Überhit "Man And Machine" beendete. "Man And Machine", mit einem Mr. Dirkschneider schon wieder in neuen Klamotten, erwies sich Live wieder mal als einer der besten Songs welcher man im Repertoire hat - und damit meine ich auch die Accept-Phase. Der reguläre Set wurde dann mit "Up To The Limit", "Animal House" und dem überragenden "Balls To The Wall" standesgemäß beendet. Es wurde Dunkel, und die "Heidi, heido, heida"-Chöre starteten unvermittelt. Die erste Zugabe nach 90 Minuten begann dann aber mit dem "Holy"-Hammer und Udo im Pfarrersgewand - krass. Der folgende Knaller "I’m A Rebel" (noch aus den Siebzigern) konnte im modernen fetten Sound kaum einer widerstehen und mit "Trainride In Russia" kam dann ein Song zu ehren, welchen ich auf der CD als nicht so toll empfand. Sorry muss ich sagen, Live knallte der voll rein - sogar im Fotograben wurde getanzt (wer das Partyanimal da auch immer reingelassen hat). Und ein Schifferklavier spielender Stefan Kaufmann sieht man auch nicht alle Tage. Schon direkt nach dem Ende des "Trainride In Russia" waren die wiedererstarkten "Heidi, heido, heida"-Chöre durch den Saal zu hören, nur um im Jubel über die ersten Töne eines göttlichen "Princess Of The Dawn" unterzugehen. Und dann kam er doch, der letzte Song - "Fast As A Shark" mit seinem hundertfach mitgegröltem kultigem Intro beendete die Heavy Metal Vollbedienung - einfach großartig dieser Doppelpack zum Ende. Der furiose Schluss tröstete auch darüber hinweg, dass gegen Ende des Sets die Herren am Mischpult doch etwas zu viel am Regler spielten (oder wollten die den Absatz des für 2,- Euro am Merchandisingstand zu erwerbenden Ohrschutzes steigern). Es war ein wenig zuviel des Guten. Warum, na ja, weil das halt zum Schluss auch etwas auf den Gesamtsound ging - was aber irgendwie niemand störte. Nicht desto trotz, U.D.O. und seine Mitstreiter ernteten stürmischen Beifall und die Fans wollten sie gar nicht von der Bühne lassen. So soll’s sein.



Setlist U.D.O.:

Thunderball

The Bullet And The Bomb

Metal Heart

Independence Day

Pull The Trigger

Living For Tonight

Metal Eater

Restless And Wild

Son Of A Bitch

Blind Eyes

Neon Nights

Man And Machine

Slaves To Metal

Up To The Limit

Animal House

Balls To The Wall

Holy

I’m A Rebel

Trainride In Russia

Princess Of The Dawn

Fast As A Shark


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