Konzert:

Treat, Dark Sky, Jessica Wolff - Mannheim, Universum

Konzert vom 04.12.2018

Die schwedischen Melodic Rock Helden TREAT lockten den Rezensenten nach Mannheim, um ihm zu zeigen, dass nicht nur die Platten seit 2010 wieder erste Sahne sind, sondern auch Live noch einiges an Feuer in den nicht mehr ganz so jungen Herren steckt.Leider hörten diesen Ruf nicht allzu viele, denn als die hübsche Finnin JESSICA WOLFF die Bühne betrat war der 7er Club eher überschaubar gefüllt. Davon unbeirrt legten Jessica und ihre Begleitmusiker engagiert los. Allen voran Basser Taneli, welcher als lebender Gummiball kaum zu bremsen war. Ihr poppiger Rock ist zwar recht soft, gewinnt aber durch die energetische Performance, die tollen Vocals und die sahnigen Hooklines. Nummern wie „Playing For Keeps“, „Grounded“, „Trophy Girl“ oder das zum Sterben schöne „Love Me Like You Never Did Before“, bekommt man einfach nicht mehr aus den Lauschlappen. Jessica selbst präsentiert sich als äußerst sympathische Frontfrau. Selbstbewusst und sicher während der Songs und fast schon etwas schüchtern bei den Ansagen. Dieser Kontrast machte es dem Publikum sehr einfach die Finnin und ihre Mannen gern zu haben und so wurden JESSICA WOLFF mit viel Applaus bedacht.

Zu den darauffolgenden DARK SKY habe ich eigentlich schon in meinem Review aus Stuttgart alles gesagt. Im Prinzip glichen sich die beiden Auftritte mit dem Unterschied, dass die Band optisch noch zerfahrener wirkte. Klar zählt die Musik, aber auch der haftet leider der Muff des provinziellen an. So leid es mir tut.

TREAT waren dann von ganz anderem Kaliber. Auch wenn an z.B. Sänger Robert Ernlund (Nicht zu verwechseln mit Robert Englund – das ist der mit dem Ringelpullover, den Hautproblemen, Messerhänden und Schlafstörungen) der Zahn der Zeit mehr als nur genagt hat.

Trotzdem war er gut bei Stimme und TREAT ließen sich von dem eher mageren Zuschauerzuspruch nicht demotivieren und zündeten eine Melodic Metal Perle nach der anderen. Mit „Skies Of Mongolia“ erwischten TREAT einen Einstand nach Maß. Da sich TREAT mitnichten als Retrocombo verstehen, bestand ein Großteil des Sets auch aus Songs der letzten drei „Post-Reunion“ Alben. Einzig der 1989 Dreher „Organized Crime“ wurde mit 4 Songs recht ausführlich bedacht. Aber auch die neuen Songs funktionierten großartig. „Papertiger“, „Riptide“ oder „Ghost Of Graceland“ sind feinstes Melodicfutter. Der größte Hit ist aber immer noch aus den 80ern und so wurde die überschaubare Melodic-Gemeinde mit „World Of Promises“ in den finalen Plüschhimmel geschossen.

Alles in allem ein feiner Konzertabend, welcher ein deutlich größeres Publikum verdient gehabt hätte und bei dem es allen drei Bands hoch anzurechnen ist, dass sie trotzdem alles gegeben haben und sichtlichen Spaß vermittelten.

 

 



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