Konzert:
Thrash Till Death Festival 2006 - Freitag
by Dennis Otto

Bevor es zur Mühle Of Death ging, genehmigte sich die Metal Inside Mannschaft noch kurz die Einfuhr des WM Viertelfinales Deutschland-Argentinien auf dem Eiermarkt in Braunschweig. Public Viewing bei bestem Wetter und bester Stimmung mit ca. 2.500 Leuten. Nach dem Triumph und hemmungslosen Jubel Arien ging es dann schnurstracks zum Festival-Gelände. Hier wurde im Backstage Bereich das Spiel verfolgt und sofort im Anschluss Hatchery und Bullshit auf die Bretter geschickt. Den leider nicht zu zahlreich vertretenen Fans - vielleicht 150 Nasen - zufolge, sollen beide Bands ordentlich was abgeliefert haben. (lk)
CRIPPER kommen aus Hannover und haben mit Frontdame Britta ein Organ am Mikro, das sich gewaschen hat. Dagegen hat Angela Gossow eine Engelstimme, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer den Schreihals nur gehört und nicht gesehen hat, wird immer noch denken, dass da ein Mann gegrunzt und geshoutet haben muss. Beim Publikum kamen die Hannoveraner jedenfalls prächtig an und konnten mit dem Material vom aktuellen Demo "Killer Escort Service" mächtig Eindruck schinden. Melodie, Brutalität und ansprechendes Stageacting, diese Truppe sollte man im Auge behalten.(lk)
Setlist CRIPPER:
Shortcut
Wake Up Dead
Strike The Force
Break Out
Sun; Colour: Black
Dreams Your Master
Fire Walk With Me
Trapped
Black Terra (Killer Escort Service)
Disciples Of The Watch (TESTAMENT - Cover)
Die Belgier um Gitarrist Dries konnten mich mit ihren letzen beiden Alben "Mercury Rising" und "The Vermin Breed" schon voll und ganz überzeugen und machten auch live auf mich einen prima Eindruck. Neben alten Songs kamen auch einige Tracks von der neuen Scheibe "This Violent Decline" zum Einsatz. Fronter Piet Focroul zeigte sich besonders engagiert, sang und brüllte sich quasi seine Seele aus dem Leib, während der Rest der Mannschaft damit beschäftigt gewesen ist, reihenweise fette Riffs und mächtige Double Bass gen Mühle zu schleudern. Der auch durch den Gesang häufig an Anthrax, mit denen AFTER ALL auch schon zwei Mal fetourt haben, erinnernde Heavy-Speed-Thrash Metal wurde also kompetent und mit Hummeln im Arsch dargeboten, hätte aber wesentlich mehr Zuspruch verdient gehabt. (lk)
Auch auf dem "Thrash Till Death" zeigten sich die Spanier SILVER FIST, die aus der anscheinend kultigen Formation MURO (die ich nach wie vor nur dem Namen nach kenne) hervorgegangen sind, ähnlich spielfreudig wie im April beim "Keep It True". Wieder gab es einige alte Hits aus MURO - Zeiten zu hören, die mit aktuellem Material von SILVER FIST ergänzt wurden. Nur leider waren nicht annähernd so viele Fans anwesend wie im Süden der Republik, so dass das wirklich hörenswerte Traditionsbrett der Band leider nur mäßigen Zuspruch fand. Trotzdem scheinen SILVER FIST irgendwie ein Underground - Tipp zu sein, bei dem man sicher keinen Fehler macht, wenn man ihn im Hinterkopf behält! (do)
Danach folgte der Abschuss durch MORE THE HEAD, die, der Bandname deutet es bereits an, natürlich "more the head" sind als Lemmy selbst. Um ehrlich zu sein, gehen mir solch reine Coverbands mächtig auf den Eumel, da viele dieser unsäglichen Kapellen wegen Vergewaltigung verheiligen Kulturgutes hinter schwedische Gardinen gehören. Aber nachts gegen… die Uhrzeit war nicht mehr unfallfrei ablesbar, jedoch verschob sich aufgrund des WM - Viertelfinales alles ein wenig nach hinten… war es völlig egal, wer dort "We Are Motörhead", "Killed By Death" oder "Ace Of Spades" herunterschrubbte. MORE THE HEAD waren zumindest ein netter Absackerbegleiter und eigentlich auch echt gut, vorausgesetzt, man definiert für sich selbst die Existenz von Coverbands als unverzichtbar. (do)