Konzert:
This Will Destroy You, Mom - Bremen, Lagerhaus

MOM kamen pünktlich um 21 Uhr auf die Bühne, besser gesagt: huschten. Denn die beiden Herren waren sehr zurückhaltend und kommunizierten im Laufe ihres halbstündigen Sets nur wenig mit dem Publikum. Lieber konzentrierten sie sich auf ihre sphärige Musik, die sie mit Cello, Akustik- wie E-Gitarre und Geige erschufen, die Instrumentierung wurde dabei fröhlich gewechselt. Zum Headliner passte das sehr gut, auch MOM ergingen sich in ausladenden Instrumentalsongs, die dezent an neuere THRICE erinnern, wenn auch in einer sanfteren Variante. Sehr schöner Auftakt zweier symphatisch-schüchterner Musiker.
Auch THIS WILL DESTROY YOU waren nicht die großen Redner, selbst für die lange Umbaupause gab es nur eine genuschelte Entschuldigung des an Jack (LOST) erinnernden Gitarristen. Der nerdige Typ am Bass entpuppte sich im Laufe des Sets als gesprächiger, vom Redefluss eines echten Entertainers ist aber auch er noch weit weg. Ist aber nur konsequent, denn eine Stimme wird bei THIS WILL DESTROY YOU nicht genutzt, die Herren beschränken sich auf die klassische Instrumentierung, mit der sie Postrock vom Feinsten spielen. Mal ruhig und verträumt, mal rockend ging auf eine 70minütige Reise durch das Klanguniversum der Texaner, die das Publikum fesselte und zu langem Applaus nach jedem Song hinriss. In sich gekehrt wie sie waren, schienen die Kerle gar nicht wahrzunehmen, was sie auslösten und verschwanden nach ihrem Set flugs von der Bühne, um nach vehement geforderter Zugabe zurückzukommen und zwei weitere Songs zu spielen. Die rundeten einen sehr guten Gig ab, der der pefekte Ausklang für einen anstrengenden Wochentag war. Und die Beine taten mal nicht vom langen Stehen weh…



