Konzert:

This Is Hell, Feed The Rhino - Hamburg, Rote Flora

Konzert vom 20.05.2012

THIS IS HELL gehören zu den Bands, die völlig unverdienterweise unbeachtet bleiben und sich trotzdem nicht unterkriegen lassen. Mit ihrem fantastischem „Black Mass“-Album im Gepäck ist die Band auf Tour (direkt nach der Europa-Tour geht es für einige Wochen weiter durch die USA und Kanada). Die Show in Hamburg wurde recht spontan vom Headcrash in die Rote Flora verlegt, wohin sich an einem sonnigen Sonntagabend gut 60 Leute begaben. Fraglich, ob es im Headcrash mehr gewesen wären, viel Werbung ist für die Show im Vorfeld nicht gemacht worden, da ist die kurzfristige Verlegung in die Flora, die ja ein anderes Publikum anzieht, vielleicht keine schlechte Sache gewesen.



Die UK-Hopefuls FEED THE RHINO machten relativ pünktlich den Anfang – und gingen von Beginn an steil. Die komplette Band, abgesehen vom Drummer natürlich, nutzte den Raum im kleinen Saal und sprang moshend durch die Gegend. Schön zu sehen, wenn eine Band mit so viel Einsatz und Herzblut bei der Sache ist. Für das Publikum galt das leider nicht so, auch wenn die ersten zwei, drei Reihen halbwegs aktiv waren, kam doch kaum jemand mehr über Kopfnicken hinaus. Der Einsatzfreude der Briten tat das keinen Abbruch, die ließen sich auch nicht vom scheinbar spontanen Verständnisverlust der Besucher bei den englischen Ansagen irritieren. Knapp 30 Minuten Vollgas und 100% Einsatz hinterließen eine ausgepumpte Band und einen sehr guten Eindruck.



THIS IS HELL hatten dann zumindest die tiefsten Augenringe des Abends vorzuweisen, allen voran Shouter Travis mit Augenringen bis nach Meppen. Die Band hat seit ihrer Europa-Tour mit THE BLACKOUT ARGUMENT und DEAD SWANS die Rhythmusfraktion und einen Gitarristen ausgetauscht, so dass nur noch Travis und Gitarrist Rick von der Ur-Besetzung übrig sind. Die standen dann auch merklich im Rampenlicht – während Travis zwischen den Songs mit dem Publikum kommunizierte (das seine Englisch-Legasthenie noch nicht überwunden hatte), poste Rick wie ein Großer und glänzte zudem in den Backing Vocals. THIS IS HELL gingen ähnlich motiviert wie FEED THE RHINO zur Sache, ließen sich aber ab der Mitte ihres Sets den Frust über das hüftlahme Hamburger Publikum anmerken, was sicher auch dazu geführt hat, das sie ihren Set verkürzten, nach gut 40 Minuten war bereits Schluss. Die Setlist konzentrierte sich auf „Black Mass“ und ließ heimliche Hits wie „Polygraph Cheaters“ vermissen, was eben auf eine Verkürzung der Setlist zurückzuführen sein könnte. Sei es drum, THIS IS HELL haben erneut unter Beweis gestellt, wie gut sie als Live-Band sind und hätten ein aktiveres Publikum verdient gehabt. Es ist der Band zu wünschen, dass sie beim nächsten Abstecher in die Hansestadt mehr Glück hat, vorher hat es ja auch geklappt.


 



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