Konzert:

The Sisters Of Mercy, Sulpher - Fürth, Stadthalle

by Gast
Konzert vom 11.04.2003"Ein Überraschungsabend in Fürth"



Na so was - kein "Dominion", kein "First and last and always" und kein "Alice"! Aber......, lest selbst und der Reihe nach.



Das erste "Auswärtsspiel" der Tour also im Frankenland. Nach problemloser Anreise erreiche ich die Stadt im "Sisters - Fieber". Tja - Plakate sind keine zu sehen, was nicht ungewöhnlich ist - wer braucht schon Werbung? Aber auch ansonsten wirkt die Stadt ziemlich ausgestorben. Immerhin, an der Stadthalle trifft sich dann doch ein schwarz-buntes Völkchen und begehrt Einlass. Also rein in die Halle. Oh, netter Saal - hat ein "Goldene Hochzeit" - Ambiente, nicht sehr groß und eher gediegen. Mal wieder sehr passend für die selbsternannte "militant sex machine" aus der People´s Republic of West Yorkshire. Aber was soll´s - da auch die Bühne hier nicht so breit ist, bin ich froh, noch einen Platz in der ersten Reihe ergattern zu können. Nun heißt es mal wieder warten - auf Sulpher. Nichts Neues, nur scheint Sänger Rob Holliday heute noch schlechtere Laune zu haben. Keine Mühe macht es ihm hingegen, neben dem phantasievollen "Does everybody feel good?" in einem Satz mindestens vier Mal das Wort Fuck zu benutzen. Richtig nette Bühnenpräsenz - sterben diese Plattitüden nie aus?



Pünktlich um 21.15 Uhr dann das Drum - Intro der Sisters. Dies dauert diesmal ziemlich lange und nach ein paar Minuten merkt auch der Hausmeister in Fürth, dass man das Saallicht nun ausmachen kann. Los geht´s wieder mit "Temple of Love" - aber wie. Eine druckvolle Version und viel Energie auf der Bühne. Der Sound ist hervorragend, nicht nur lauter als in Frankfurt, sondern auch wesentlich besser definiert und präsenter. Weiter geht es mit "Crash and Burn" (Jubel beim Autor...) und "Ribbons" in bester Qualität. Es folgt die erste kleine Überraschung - "Come together". In diesem Stil geht es dann weiter, einige Premieren für diese Tour und Songs, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte. So packt Adam Pearson seine legendäre Gibson Firebird beiseite und kommt mit der Strat nach vorne. Das ist zum einen eher selten und passiert zum anderen normalerweise erst gegen Ende der Gigs bei "Flood II". Der Grund ist eine rockende Version von "Dr.Jeep", die schließlich in "Detonation Boulevard" endet. Nach einer der besseren Versionen von "War on Drugs" gibt es einen Song, den man als kleine Sensation bezeichnen darf: "Marian" !!! Gerüchteweiser soll dieses Stück ja bei einigen Soundchecks gespielt worden sein, aber wer hätte ernsthaft damit gerechnet, es einmal beim Konzert zu hören? Auf dieser Tour ist es jedenfalls eine Premiere - sehr zur Freude der meisten Fans. Die Sisters präsentieren eine moderne, etwas schneller und härter gespielte Version im Vergleich zur Original-Fassung. Ein Höhepunkt dieses Abends! Nach "Will I dream" und (dem immer noch hervorragenden) "Summer" kommt der neue Song "Slept".
Nach der letzten Zeile "I´ve slept with all the girls in Berlin" meint Andrew diesmal: "and you are next".
Ah ja, Andrew...



"Burn" und "Anaconda" sind auch nicht die gewöhnlichsten Stücke und wie gewohnt beschließt "Flood II" das reguläre Set. Die erste Zugabe gehört ebenfalls nicht zum Standard-Repertoire: "Valentine", eines der ganz alten Stücke und ziemlich unerwartet, vor allem als Zugabe. Ein kompaktes und treibendes "Lucretia my Reflection" beschließt das erste Zugaben-Set . Die Sisters kommen noch einmal für "Top Nite Out" und "Vision Thing" auf die Bühne. Mit diesen Songs geht es tempomäßig noch einmal nach vorne und schau an - Chris Starling ohne Sonnenbrille. Wusste gar nicht, dass so was bei den Sisters erlaubt ist.... Und auch Adam Pearson hat fast schon ein Dauergrinsen im Gesicht - also wirklich viel Neues heute.



Dieser Gig war vielleicht nicht die geballte Hit-Show wie in Frankfurt. Dafür gab es einige wirkliche Überraschungen - Songs, die man so gut wie nie live hören kann. Der Sound war exzellent und die Sisters haben einen sehr überzeugenden Gig gespielt. Es ist vielleicht nicht jedermanns Ding, aber ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut, dass es so viel Abwechslung in der Playlist gab.



Morgen geht es dann nach Stuttgart
und hier ist die Playlist von Fürth - war ein klasse Abend in Franken:



temple of love

crash and burn

ribbons

come together

we are the same, susanne

doctor jeep / detonation boulevard

war on drugs

marian // !!!

will i dream

summer

slept

on the wire/teachers

burn

anaconda

romeo down

flood II

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valentine // !!!

lucretia my reflection

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top nite out

vision thing



(DJD, mit freundlicher Genehmigung von The-Gothicworld.de)