Konzert:

The Dillinger Escape Plan, Maybeshewill, The Hirsch Effekt - Hamburg, Knust

by Gast
Konzert vom 23.10.2013Ein ganz normaler Mittwoch Abend im Knust, Hamburg. Bis jetzt. Abriss kommt noch.
Drei Bands sollen auftreten, die erste, nämlich THE HIRSCH EFFEKT spielen schon. Die drei Jungs aus Hannover können deshalb nur kurz auf der Leinwand im Foyer angeguckt werden zwecks des Interviews mit THE DILLINGER ESCAPE PLAN, Headliner des Abend. Überzeugend erschienen sie auf den ersten (wenn auch kurzen) Eindruck allemal.

Der Abend fängt deshalb erst richtig an mit dem darauf folgenden Supportact: MAYBESHEWILL brechen auf mit mit ihren anfangs schmusigen, schleichend ruhigen instrumentellen Electro-Post-Rock. Dann aber auf einmal alles aufwirbeln und über das horchende Publikum zusammenbrechen lassen, das kam gut an .- Überraschungsmomente fehlen aber doch, ebenfalls ein gewisser Grad an Erkennungswert. Der Flucht jeder Post Rock-Band die nach MOGWAI kam. Schön war's trotzdem, die netten Briten waren sichtlich leidenschaftlich dabei und konnten auch das Publikum verträumt zum hin-und her swingen bewegen (mit Augen geschlossen!). „Klingt wie 65DAYSOFSTATIC bevor diese angefangen haben total am Rad zu drehen!“ höre ich einen Typen neben mir sagen. Das schlechteste Kompliment ist das ja auch nicht. Einen Shoutout für den größten Fan der Band, aber eigentlich auch des ganzen Abends, gab's freundlicherweise auch noch. Einfach super nett, diese MAYBESHEWILL.

Der angesprochene junge Mann (nennen wir ihn einfach mal Steven, hab den Namen vergessen) konnte aber erst beim Headliner des Abends so richtig ausrasten, denn Endzeitstimmung ist bei DILLINGER ESCAPE PLAN immer vorprogrammiert. Schon als beide Screens stehen, auf welchem Stummfilm -Szenen aus dem 20ten Jahrhundert abgespielt werden und dem dramatischen Intro bevor die Band die Bühne betritt, sollte man sich überlegen ob man lieber doch einen sicheren Platz aussucht wenn man den Abend überleben will. Die nächsten 75 Minuten vergehen dann wie im Flug: man weiß gar nicht wo man hingucken soll, hüpft da links einer und rechts, hängt sich an die hängenden Oberboxen, springt aufs Treppengelände und rein in die Menge. Zeit zum ausruhen bleibt da nicht wirklich. Ohne große Ansagen kommt ein Kracher nach dem anderen rausgehauen, wo man die einzelnen Songs durch den Soundmatsch zeitweise nicht mehr auseinanderhalten kann .Ein einziger Wall an Krach also kommt da rausgeschossen und Steve mittendrin. Gefeiert von dem Rest der Menge, lässt der sich gern von Sänger Greg aus der Menge ziehen, schreit ins Mikrofon und lässt sich vom Rest der Menge per Crowdsurf feiern. Schöne Bilder gibs davon übrigens auch genügend. Was Bühnenpräsenz betrifft, bewegt sich vor allem Ben in einem Bereich wo man einen (einstudierten) epileptischen Anfall vermuten könnte. Greg dagegen haut einfach alles weg was ihm entgegenkommt, was auch seine Bandkollegen betrifft, wenn die im Weg stehen. Also, eigentlich alles wie immer im Hause Dillinger, abgesehen vom teilweise schlecht abgemischten Sound. Sonst normale Welle, auf welcher Steven auch mit schwimmen konnte, der wahrscheinlich glücklichste, zerstörteste Junge im ganzen Knust. Da kann man sich sicher sein, mindesten einer hatte Spaß. Süß.

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