Konzert:
Konzert vom 04.01.2010The Carrier, Dead Swans, Any Port In The Storm - Hamburg, Hafenklang
Von Post-Silvester-Müdigkeit war im Hafenklang keine Spur, der Kultladen an der Elbe war an diesem kalten Montagabend gut gefüllt, so dass selbst ANY PORT IN THE STORM vor einer ordentlichen Zahl Leute den Abend beginnen konnten. Die Kieler profitierten von einem guten Sound, der klar und druckvoll zugleich war und den modernen Hardcore der Combo gut in Szene setzte. Auch wenn die ganz großen Songs noch fehlen und manche Gesten zu gewollt wirkten (das Mitsingen der Gitarristen beispielsweise), war der Gesamteindruck wie schon beim Gig mit RUINER in Kiel ein guter.
DEAD SWANS sind Live Licht und Schatten, haben aber durch ihr Bridge9-Debüt ordentlich an Bekanntheit zulegen können und in Folge der Veröffentlichung auch einen Haufen Shows gespielt. So war alles durchaus routiniert, was die Briten (verstärkt um einen MORE THAN LIFE-Typen, der die zweite Gitarre bediente, da der etatmäßige Gitarrist erst am Folgetag zur Band stoßen würde) in den gut 30 Minuten abließen. Allerdings zeigte sich, dass manchen Songs der „Sleepwalker“ sich Live zu sehr ähneln, gerade wenn sie wie an diesem Abend noch einen Tacken schneller als auf Platte gespielt werden. Und warum „Fix My Head“ in der Setlist fehlte, werden wohl nur Insulaner verstehen…
Wo DEAD SWANS auf den ersten Blick als Engländer zu erkennen waren, gab es bei THE CARRIER kein Zweifel, dass es sich um Amis handelte. Gut, wusste eh jeder, trotzdem immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sehr ein Land seine Bewohner prägen kann. Sehr sympathisch waren die Bostoner auf alle Fälle, zudem hatten sie mächtig Bock auf die Show und legten in den kommenden 45 ein ordentliches Brett hin. Die Setlist bestand dabei hauptsächlich aus Songs ihres Albums, die neue EP „No Love Can Save Me“ und das in Bälde bei Deathwish erscheinende neue Album wurde nur kurz gestreift. Die Band hatte dabei genauso viel Spaß wie das Publikum, das gut in Bewegung war (Circle Pits!) und THE CARRIER vom ersten Ton an liebte. Nachdem es Anfang 2009 auf der Tour mit KILLING THE DREAM ja mit der Hamburg-Show nicht geklappt hatte (das Equipment war mit einem Teil der Band zu spät auf die Fähre gegangen), gaben THE CARRIER alles, um die Hansestädter an diesem Abend zu entschädigen – ist ihnen locker gelungen!
