The Awesome Machine, Mannhai - Hamburg, Logo

... aber dann ging das Licht aus, ein Flugzeug-Geräusch heulte aus den Boxen und holte die Leutchen aus den Sitzen. Das hier ist für die Finnen MANNHAI die allererste Tour durch Kontinentaleuropa, der dritte Gig - und sie schaffen es tatsächlich, mit ihrem ersten Song "Spiritraiser" die Launen zu heben. Oder, anders: "Spiritraiser" war der stärkste Song aus ihrem Repertoire, ein Song wie konzentrierter Kaffee, danach waren alle wach. Die Musiker selbst laufen über die Bühne wie Matrosen bei schwerer See, Bassist Olli-Pekka Laine ist immer noch der lange Schlacks und Sänger Trond Skog hat jeden einzelnen Zuschauer fest im Blick und beginnt, zu dirigieren. MANNHAI haben den Hünen mit dem weißen T-Shirt bei den norwegischen Stonern von HONCHO ausgespannt und konnten ganze drei Mal vorher mit ihm proben - alle Achtung, was der Junge da aus seinen Stimmbändern an Timbre rausholt. Von den Anwesenden hier in Hamburg kennt zwar kaum einer die bisherigen drei Alben, auf denen Ex-Xysma-Sänger Jánitor Muurinen singt, aber Trond braucht keinen Vergleich zu fürchten, weder in Stimme oder Gestik noch in seiner Wirkung aufs Publikum. Trond scheint die Band auf Stoner-Kurs zu halten - vom aktuellen Album "The Exploder" werden die Popsongs nicht angerührt, dafür buddeln die Finnen ihrem Wikinger zu liebe die zentnerdick zugestaubten Stoner-Songs wieder aus.
Setlist MANNHAI:
Spiritraiser
Psychowaltz
Error 67
Black Water Swan
Mr Out Of Sight
Laugh Like Insane
Masto
Gazers Of The Red Hot Stones
Songs nicht gekannt? Den einen oder anderen Song doch nicht mitgeklatscht? Das kann auch bei dieser kleinen Schar THE AWESOME MACHINE nicht passieren. Wie von der Tarantel gestochen schwirrten die Zuschauer im Saal herum und r.o.c.k.t.e.n. In dieser Band sind allerdings auch die coolsten Rockstars südlich von Stockholm vereint - unbeschreiblich, wie Gitarrist Christian seine Riffs runterschrubbt und gleichzeitig wie ein Honigkuchenpferd in die Menge grinst. Drummer Tobbe stand noch Minuten vorher als ruhigster seiner Bandmitglieder im Zuschauerraum, um MANNHAI anzufeuern - auf der Bühne wird er zum Schlagzeugtier. Aber klarer Mittelpunkt ist der neue Sänger John Hermansen. Wirkte es auf der letzten Tour mit Interimssänger oft so, als wedele der Schwanz mit dem Hund, ist jetzt wieder klar, wer Frontkopf und Sangeswunder ist. John größter Vorteil ist seine etwas eigene Stimme, die deutlich höher als die von Lasse Olausen ist - aber der Vergleich fällt eher so aus, wie einer von Ozzy mit Rob Halford. Und THE AWESOME MACHINE sind so unverschämt charmant zu ihrer Handvoll Gäste: Gestern beim STONE AGE AHEAD III Festival in Rostock sei es zwar voll gewesen, aber die Zuschauer seien nicht halb so sehr abgegangen - ja, ja, es tut so gut, zu einer Elite zu gehören und einen exklusiven Geschmack zu haben. Auch wenn man danach total durchgeschwitzt ist und sich wundert, was man die vergangenen 75 Minuten getan hat außer zu schwitzen und sich die Stimmbänder wund zu gröhlen. Und zu grinsen. Fast so breit wie Gitarrist Christian...
Setlist THE AWESOME MACHINE:
Intro
I Never Knew
Gasoline
El Banjo
Stand Out Beat It
Black Hearted Son
Mula
Kick
Demon King
My Way
Nail Inside Your Head
God Damn Evil
Supernova
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Bring Out The Dead
Ompa Bompa