Konzert:

The Atomic Bitchwax, Kreisor - Hamburg, MarX

Konzert vom 12.05.2004Stoner-Rock zieht nicht wirklich, jedenfalls nicht in Hamburg und erst recht nicht im MarX. Und auch der Name Ed Mundell bewirkt keinen Massenauflauf - ganz gut, denn der langhaarige Zottel und Leadgitarrist von Monster Magnet stand zwar als Werbeträger zur Verfügung, ist letztlich aber gar nicht anwesend. Finn Ryan (Core) ersetzte den Star aufgrund dessen ständiger Tourverpflichtung mit "MM" zunächst vorübergehend, inzwischen dauerhaft. Also: THE ATOMIC BITCHWAX headlinen, KREISOR supporten und die angekündigten BLACK NASA fehlen, springen erst in Österreich auf den Tour-Tross.



"Reloader", Rock’n’Roll-Reloader, jawoll, die ehemals nach dem deutschen Querkopf "Aytobach KREISOR" benannten New Yorker legtn los wie die berühmte Feuerwehr aus gleichem Ort. Und der Opener der aktuellen Scheibe "Graveyard Of Your Mind" rockt in der Tat wie Spritze. Doch was fein beginnt, entpuppt sich mit zunehmender Spielzeit als ziemlicher Langweiler, vor allem die Gitarrensoli des schwarzgelockten und –gekleideten Kenny Sehgal erinnern eher an den Zahnarzt-Bohrer denn an gepflegte Melodiebögen. "Here Tomorrow, Gone Today” sorgt noch Mal für einen ordentlichen Mitwipper, der unglaublich fingerfertige Schlagzeuger ist ehedem über jeden Zweifel erhaben. Vielleicht hat die Band den kurzfristigen Ausstieg ihres Bassisten noch nicht ganz verarbeitet.


So, nun also BITCHWAX. Die Jungs um Chris Kosnik (auch Black Nasa, früher Godspeed und Slaprocket) zeigen sich trotz des angesprochenen Besetzungswechsels tight as fuck und groovten das MarX nach allen Regeln der Kunst. Auf einem ganz dicken Bass-Teppich haut der flotte Dreier eine heimelige Hymne nach der anderen in das kleine Wohnzimmer des Hamburger Veranstaltungszentrums. Wie schon auf "Spit Blood" sprechen bei den Atomaren eher die Instrumente, die Kosnik-Stimme bleibt nicht nur beim ersten Stück des Abends stumm. Die Band explodiert auf der klitzekleinen Bühne förmlich, der Live-Auftritt schlägt die mehr als brauchbare aktuelle CD um Längen. Und hinten sitzt mit Keith Ackermann (auch mal Godspeed) ein ebenfalls göttlicher Drummer, Finn ersetzt Monster-Mundell hundertprozentig, von Blickfang Kosnik ganz zu schweigen. Diese Art von Stoner Rock ist geil: Scheinbar total einfach gestrickt entfalten die Songs mit jeder Sekunde einen nicht zu bremsenden Groove, der den Hörer für immer gefangen nimmt. Kurz nach Mitternacht kloppen die Atomic-Amis noch eine undefinierbare Coverversion ins MarX und schon ins Schluss. Nur ein leichtes Pfeifen in den Ohren begleitet die gerade Mal 30 Gäste auf ihrem Weg nach Hause. Schön war’s, auch ohne Ed.


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