Konzert:
The Atmosfear, Undercroft, Carbon, Izegrim, Anima - Osterode, S34 (Haus Der Jugend)
by Dennis Otto

Los ging es an diesem Abend gegen 20 Uhr mit den Nordhäuser Metalcore´lern ANIMA, deren Mitglieder erst zwischen 15 und 18 Jahren alt sind. Aber ich habe selten eine so geile "Teenie - Band" gesehen, denn die Jungs scheinen als Vorbilder ihre direkten Nachbarn MAROON, sowie auch HEAVEN SHALL BURN oder meinetwegen auch ILLDISPOSED zu haben, denn von Emo - Grütze und Heulsusen - Core war nix zu hören. Stattdessen gab es Groove, Dampf und immer auf die Zwölf, wie auch bei ihren Einflussgebern, nahe am Death Metal gelegen. Die beiden Gitarristen Steven Holl und Andre Steinmann, sowie Bassist Justin Schüler machten gut Show und bangten sich fast die Rübe von den Schultern, und Sänger Robert Horn growl - kreischte sich vorbildlich durch den Set, der allerdings ein paar mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Da wundert es auch nicht wirklich, dass bereits ein Deal mit "All Life Ends Records" eingefahren wurde, auf dem auch das Debüt "Souls Of The Decedents" erscheint. Definitiv ein Newcomer, die man sich besonders als Metalcore - Fan merken sollte!
Kleine Anekdote am Rande: beim Blick auf die ausgelegte Setlist der Band sah man nur Zahlen, die aber nicht etwa die Nummer des jeweiligen Songs auf der CD darstellten, sondern die Reihenfolge, in der die Band die Stücke geschrieben hat. O - Ton Robert Horn: "Das können wir uns so besser merken!".
Setlist ANIMA (wie immer ohne Gewähr):
Massaker
10
15
11
16
12
13
Outro
Eigentlich kann man die Holländer IZEGRIM schon als Lokalband im Raum Südniedersachsen bezeichnen; ein Indiz dafür, dass sich Jeroen, Kris und Co. dort sehr wohl fühlen müssen. Darum wollten sie wohl auch schon als zweite Band an diesem Abend auftreten, denn so hat man länger Zeit zum Feiern. Außerdem musste Neuzugang Bart vorgestellt werden, der sich IZEGRIM erst vor kurzer Zeit als zweiter Gitarrist angeschlossen hatte. O - Ton Kris: "He doesn´t have a girlfriend, so it´s up to you, ladies!?? ganz rot lief er an, der schüchterne Axtschwinger. Ansonsten gab es wieder IZEGRIM as usual, mit einem Querschnitt durch alle Veröffentlichungen plus einen neuen Song. Die Live - Erfahrungen der letzten Jahre haben aus der Underground - Band mittlerweile eine echt fiese Walze gemacht, die jedem qualitätsbewussten Thrasher gut reinlief - inklusive der nach wie vor optischen Reize durch Sängerin Kris und Bassistin Marloes. Wie immer schön!
Setlist IZEGRIM:
For God And Country
Persona Non Grata
In The Name Of Freedom
Sword Of Damocles
Deliverance
World Power Or Downfall
Warmonger
Die wohl exotischste Band des Festivals war die CARCASS - Cover - Truppe CARBON, die nicht alle Besucher ansprechen konnte. Ganz objektiv muss man den Jungs um Sänger Stefan Kinski? äh? Bollmann bescheinigen, dass sie auch hier einen akkuraten Job erledigten und die eher technischen Stücke der Originale wirklich gut umsetzten, doch verliert eine solche Coverband schnell ihre Magie, wenn man nicht Fan der gecoverten Band ist. Alle CARCASS - Fans, - und Kenner rasteten ganz vorne aus, der Rest schaute eher bei einem Bierchen von hinten zu. Allerdings entging einem bei zu großer Distanz die unglaubliche Mimik des Sängers, der zwischen schmerzverzerrtem Gesicht und fiesem Grinsen alle Facetten des geborenen Psychopaten beherrscht - wie der große Klaus!
Eine echt positive Überraschung waren dann die Hamburger Chilenen UNDERCROFT, die leider ohne ihren Sänger Erik auftreten mussten, da dieser aus gesundheitlichen Gründen verhindert war. Dafür übernahm Gitarrist Etienne den Gesang und lieferte, wie der Rest der Band, eine famose Performance ab. Stilistisch - natürlich traditionell südamerikanisch - stark an alte SEPULTURA erinnernd, ballerten die Wahlhamburger eine ebenso schnelle wie harte Breitseite ins Publikum, das den Brutalo - Thrash des improvisierten Trios mit gereckten Fäusten entgegennahm. Die sehr sympathischen Ansagen des Frontmannes ("There wouldn´t be a Metal Underground without you?!") verliehen dem Gig zusätzlich Klasse, so dass UNDERCROFT sogar als heimlicher Headliner die Bühne verließen. Trotz der offensichtlichen Inspiration durch DIE südamerikanische Band schlechthin ein geiler Aggro - Trip!
Setlist UNDERCROFT:
Empire Of Orgies (Intro)
Evilusion
Demonized
Dark Water´s Captive
Carros De Fuego
You Are Blind
Under The Broken Sign
Lapidation
Spit At Them
Danza Macabra
Bury My Burden
To The Final Battle
Es gibt böse Zungen, die behaupten, ein Gig von THE ATMOSFEAR hänge primär vom Alkoholpegel einiger Bandmitglieder ab? ein Gerücht, das nach zahlreichen Gigs, unter Anderem auf dem "Rock Harz", durchaus Bestätigung fand. Aber wenn sich die Jungs, die mittlerweile zum Quartett geschrumpft sind, weil Gitarrist Dennis nicht mehr dabei ist, auf das Wesentliche beschränken, dann sind sie live eine Macht und noch besser als auf Platte. So war es auch hier, und ich muss gestehen, dass ich THE ATMOSFEAR lange nicht mehr so gut gesehen habe wie bei diesem "UFF". Natürlich war der Sound wegen der fehlenden zweiten Klampfe ein bissel dünner, aber das Auftreten, die Power und das Zusammenspiel passten einfach. "Solange wir keinen zweiten Mann haben, geht es auch so, und wir haben uns schon daran gewöhnt, nur zu viert zu spielen!", gab der verbliebene Axtschwinger Andi noch kurz vorher zu Protokoll. Nur das ewige Zerkratzen seines Torsos sollte Vorgrunzer Olle (der sich im Laufe des Sets noch ein Duett mit IZEGRIM - Frontfrau Kris lieferte) ruhig mal lassen, denn das wirkt im Laufe der Zeit immer alberner. Einen neuen Song, "der noch nicht ganz fertig ist, und zu dem es noch keinen Text gibt", gab es auch zu bestaunen, der sich aber sehr gut in das ältere Material einfügte und sehr technisch anmutete. Da sind wir mal gespannt?
Ansonsten war hier ein gewohnt cooler Headliner am Werk, der die Fans in eine Aftershow - Party bis um fünf Uhr morgens entließ. Wir freuen uns schon auf September!
Setlist THE ATMOSFEAR:
Intro
Warmachine
Born To See The Grave
Lost Pain
Loneliness
Reaping Fear
Skin Deep Fear Thing
Sodomized
Devil Inside
Neuer Song
Wild Pig
Confidence
Die Insane
Cancer In Your Mind



















































