Konzert:

Taubertal Festival 2004 - Randnotizen

Konzert vom 15.08.2004Das dreitägige Taubertal Festival hat sich ja mittlerweile schon fest als
eine Art "Kultfestival" fest etabliert und startete in 2004 bereits mit
seiner 9. Auflage. Die Nachfrage nach den begehrten Tickets war trotz
wirtschaftlich angespannter Lage war, wie eigentlich immer in den letzten 6
Jahren, wieder riesengroß (ca. 70% der Besucher sind Stammkunden!) und so
war die Veranstaltung bereits Wochen zuvor logischerweise ausverkauft. Die
magische Anziehung der "Eiswiese", die unvergleichliche Stimmung und eine
wie immer ganz ureigene Programmvielfalt mit Bands aus allen Stilfacetten
des Rocks sowie auch dessen Grenzbereichen haben für rd. 9.000 Besucher (pro
Tag) gesorgt. Apropos zum 9. mal - das heißt, im nächsten Jahr gibt es lt.
Veranstalter eine riesengroße Jubiläumsveranstaltung zum 10-jährigen und da
soll auch eine hammergeile Besetzung am Start sein, warten wir es mal ab.
Die Vorfreude darauf war aber schon jetzt allerorten im "lieblichen"
Taubertal zu spüren und zu hören.


Wettertechnisch war es allerdings, seit meinem Gedenken eigentlich zum
ersten mal, leider gar nicht so toll wie wir dies sonst beinahe
selbstverständlich gewohnt waren. Durchwachsenes Wetter, vor allem am
Samstag mit ergiebigen Landregen und danach Schlamm, Schlamm & Schlamm. Gab´
s in 2003 noch die große Hitze folgt diesmal also direkt der große Regen
2004. Aber die Besucher des Festival sind Extreme jeglicher Art bereits
bestens gewohnt und so zeigte sich der Großteil der Fans absolut
erfindungsreich um sich windbeständig, wasserfest sowie matschresistent zu
zeigen. Mit umfunktionierten Müllsacken, Plastikplanen oder umgebundene
Tütenüberzieher als Ersatzschuhwerk konnte man viele hilfreiche neue
Anti-Regen-Kollektionen bewundern. Relativ schnell hatten sich unter den
längst zum richtigen Dauerregen ausgewachsenen Niederschlägen die ersten
Lachen gebildet und so gab es dann auf dem aufgeweichten und schmierigen
Untergrund (fast) kein unfallfreies Gehen mehr. Der Matsch sorgte
stellenweise aber auch für ein nicht zu verachtendes gewisses Woodstock
Revival-Feeling. Die meisten Fans ließen diese Wetterkapriolen ziemlich
recht kalt, der Stimmung tat dies schon gar keinen Abbruch. Außerdem sind
Schlammschlachten geil und am berühmten Hügel war sogar Schlammrutschen den
steilen Hang herunter angesagt - solche Aktivitäten hoben die Laune wieder
beträchtlich an. Dass es dann sogar noch am letzten Tag wieder richtig
wärmer wurde und die Sonne durch die Wolken brach lässt drauf hoffen, dass
es nächstes Jahr so wird wie immer: Trocken und warm, damit man wieder in
der Tauber sein Bierchen genießen kann.


Brechend voll waren bei dem Dauerregen verständlicherweise besonders die
vielen überdachten Essens- und Getränkeausgabe, was sich auch nicht gerade
negativ fürs Geschäft ausgewirkt haben dürfte. Insgesamt waren die Getränke
und Essenspreise auf dem Gelände auch relativ in Ordnung nur bei so manchem
"Fressstand hätten die Portionen schon etwas größer sein können (u.a. ein
dürftiger Kebab für 4?!!). Als weiteren besonderen Service gab es beim
Campingbereich im Tal auch noch Zeltsupermarkt, der mit relativ üppigen
Sortiment und wirklich absolut "normalen" Preisen, regen Zuspruch fand.


Und außerdem muss ich auch mal ein großes Lob an die Security loswerden: Da
macht man auf manchen Veranstaltungen ja oft die unmöglichsten Erfahrungen -
ganz anders beim Taubertal Festival. Hilfsbereit, auskunftsfreudig und
jederzeit freundlich - und trotzdem bestimmt und routiniert den Job
erledigend. So soll es sein. Und wer in den drei Tagen miterlebt hat, wie
die Herren der Security vor der Bühne ständig wahre Fronarbeit zu verrichten
hatte um surfende Fans an Land zu ziehen (siehe auch unsere Fotogalerie),
kann dem wohl nur zustimmen.


Des weiteren gab es heuer bereits zum fünften mal eines der Finale des
EMERGENZA Nachwuchswettbewerbs. Auf einer dritten Bühne war wiederum
Vielseitigkeit angesagt, denn die Sieger aus diversen Städtekontests wie
London, München, Barcelona und gar aus Philadelphia/USA und aus Kanada
wurden, wechselweise zu den Acts auf der Hauptbühne, wieder die
unterschiedlichsten Stilrichtungen zu Gehör gebracht - neben viel Nu/New
Rock traten u.a. auch einige Soul, Hip Hop, Crossover oder Reggae
Formationen auf. Nach 8 Monaten voller Musik, mehr als 1.200 Shows und 8000
Bühnenumbauten, gab EMERGENZA Nordamerikas und Europas größter Bandkontest
wurde auf dem TAUBERTAL MR BROWN aus Hamburg (Musikrichtung: Rock & Roll)
gekürt. Ihre technische Hingabe, Leidenschaft und Originalität hat sowohl
die Jury, das Publikum als auch die restlichen Bands beeindruckt, die mit
ihnen auf der Hauptbühne den Sieg feierten. Die Siegesfeier dauerte die
ganze Nacht und ist zweifelsohne in den Herzen und den Erinnerungen all
jener geblieben, die das Glück und die Ehre hatten, mitfeiern und sich
mitfreuen zu können. Die 4 Jungs aus Deutschland freuen sich nun riesig auf
ihre erste Amerika - Tour, die durch die Zusammenarbeit zwischen EMERGENZA
und Music Man - Ernie Ball möglich gemacht wird. In der Zwischenzeit freuen
sie sich über ihre gewonnen Preise als beste Band ( eine maßgeschneiderte
Music Man Axis Super Sport Gitarre, einen maßgeschneiderten Music Man
Sterling Bass und einen kompletten Satz Sabian Becken).
Aber auch all die anderen Bands und Musiker haben einen fabelhaften Auftritt
geleistet; alle, die es bis hier her geschafft haben, haben nie in ihrer
Eigenmotivation nachgelassen und wollten stets das Beste hervorbringen. Sie
haben eine sehr fesselnde Show vor einem stets wachsendem Publikum
geliefert. Das ist auch genau das, was EMERGENZA auszeichnet, jedes Jahr
etwas Größeres und Besseres bieten zu können.


Zum dritten mal gab es bei diesem Festival wiederum die sogenannte SOUND FOR
NATURE Bühne. Bei SOUNDS FOR NATURE (SFN) handelt es sich um eine
Kooperation zwischen dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Musik-Agentur
K.O.K.S., der Deutschen Rockmusikstiftung und dem Institut für
Umweltkommunikation (ifu Bonn). Dabei werden unter der Hauptprämisse eine
gesteigerte sowie aktive Miteinbeziehung der Jugend in Punkto
Ökologieverständnis und Umweltschutz folgende weitere Ziele verfolgt: SFN
verbindet Natur, Musik und junge Menschen, fördert die Auseinandersetzung
mit dem Thema Natur, veranstaltet Musikwettbewerbe für Nachwuchsmusiker,
macht Open-Air-Festivals umweltverträglicher und soll es ermöglichen
Botschaften bzw. Produkte in einem positiven Kontext zu vermitteln. Am Ende
eines jeden teilnehmenden Festivals werden dann die Veranstalter nach vielen
unterschiedlichen Gesichtpunkten "bewertet" wie u.a.
Müllentsorgung/Trennung, Verwendung von Stromaggregate statt Diesel,
Sanitäre Einrichtungen, Einhaltung von Lärm DIN normen usw.. Als
Auszeichnung sind dann als eine Art Umwelt-Oscar bis zu fünf Gitarren (inkl.
Zertifikat) möglich - im letzten Jahr landete man beim Taubertal immerhin
schon bei drei SOUND FOR NATURE Gitarren.


Ach ja, die letztes Jahr neu eingeführte Videoleinwand rechts neben der
Bühne hatte diesmal keinerlei größere Ausfälle und bot somit Allen im
Publikum neben den meist wieder sehr guten Sound auch die Gelegenheit einen
ausführlicheren Blick auf die Bands und die Show zu werfen. Nur die manchmal
etwas nervigen elektronischen Spielereien wie u.a. das Verzerren oder
unterlegen mit psychedelischen Farbklecksen sollte sich der Bayern 3 das
nächste Jahr lieber sparen - da ist weniger (viel) mehr.


Danke an Florian, Verena & Co. (maio/hardy)



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