Konzert:
Konzert vom 21.01.2011Aurich war traurich an diesem Wochenende, denn die Söhne der Stadt in ON A BAD TRIP spielten ihre letzte Show. Vor der ging es einen Tag vorher in die Bremer G18, um sich da schon mal warmzuspielen. Los ging es mit CRUDE JUSTICE, für die ich aber zu spät vor Ort war, dafür gleich in die Vollen mit CURBBITE. Die waren eine Woche vorher in Hamburg heftig, aber wortkarg, was diesen Abend leicht anders war. In Sachen Heftigkeit macht dem Quartett keiner was vor, beim Heimspiel bekam der Sänger aber auch zwischen den Songs die Zähne auseinander und macht ein paar gute Ansagen, ehe es mit dem nächsten Geschoss weiterging. Das Publikum in der gut gefüllten G18 ging bereits gut ab, ohne dass es zu Kickbox-Einlagen und ähnlichem Schmonzes kam. Tackleberry, On A Bad Trip, Curbbite - Bremen, G18
Die heimlichen Helden des Abends waren danach an der Reihe und bewiesen mit einer sympathischen Punkrock-Show, die Welt in Zukunft vermissen wird. ON A BAD TRIP lachten über sich, die Welt und das Publikum, waren spielerisch sicherlich nicht die fitteste Band des Abends, aber hatten einfach Spaß an ihrem Gig – und das Publikum auch. Mehr wollte niemand, dafür waren alle gekommen. So gab es eine gute halbe Stunde Aurich Punkrock vom Feinsten, inklusive Gefrotzel innerhalb der Band, ordentlich Action im Club und viel guter Laune. Logisch, dass im Laden danach subtropische Zustände herrschten. Feiner Gig und eine gelungene Generalprobe für die Last Show Ever.
Von TACKLEBERRY wird hoffentlich noch lange was zu hören sein, gehören die Kieler doch zu den Bands im Hardcore-Zirkus, die noch was zu sagen haben. Heuer eindeutige Ansagen in Richtung ENDSTILLE und NS-Black Metal (wobei „NSBM“ für einige Versprecher sorgte), ex-Gitarristen und die Flippers. Eigentlich ist es bei jeder TACKLEBERRY-Show so, dass mehr Ansagen, weniger Songs super wäre. Oder wenigstens längere Ansagen… hach ja. Wenn die Kieler in die Saiten hauten, gab es gewohnt direkte und schnörkellos nach vorne gehende Hardcore-Songs, die gut ankamen und den größten Mob des Abends zustande kommen ließen, inklusive einiger Crowdsurf-Versuche. Wie immer eine kurzweilige und witzige TACKLEBERRY-Show, mit der die Kieler nicht nur ihren Status als eine der Live besten deutschen HC-Bands unter Beweis stellten, sondern auch wieder einmal politische Message, Musik und Humor gekonnt unter einen Hut brachten.
