Konzert:
Konzert vom 05.10.2011Die Heilige Dreifaltigkeit des Progressive Metals rief und fast alle kamen.Symphony X, Pagan’s Mind, DGM – München, Backstage
Den Anfang machten die Italiener DGM, welche trotz exzellenter Alben bis jetzt nicht über den Status eines Insidertips hinaus kamen. Diese Tour sollte der sympathischen Combo aber einige Türen öffnen, denn mit ihrem harten und überaus virtuos dargebotenen Progressive Metal passten sie perfekt zum heutigen Headliner. Auch wenn es DGM nun schon auf sage und schreibe 7 Alben gebracht haben, so konzentrierten sie sich ausschließlich auf Material ihres letzten Albums „Frame“.
Da Selbiges aber bereits im Jahre 2009 veröffentlicht wurde, wird es Zeit, dass bald der Nachfolger in den Läden steht. Ich hoffe, dass DGM den Schwung der Tour nutzen können und endlich mal ein paar Schritte nach vorne kommen. Verdient hätten sie es.
Als die Norweger PAGAN'S MIND die Bühne stürmten, machte sich erst einmal Verwunderung breit. Traten sie doch mit zwei Sängern an, und keiner davon war der etatmäßige Frontmann Nils K. Rue. Des Rätsels Lösung: Rue hatte „anderweitige Verpflichtungen“ und so sprangen für drei Shows der Sänger und der Drummer der Kollegen CIRCUS MAXIMUS ein. Diese machten ihre Sache überraschend gut und hatten sichtlich Spaß. Eine sehr sympathische Aktion.
Musikalisch waren PAGAN'S MIND mit Sicherheit die melodischste Band des Abends. Trotzdem kamen sie super an und dürften auch einige neue Fans hinzugewonnen haben. Trotz kurzer Spielzeit versuchten sich PAGAN'S MIND zumindest an einer Art Best of Programm: So kamen nicht nur Songs der aktuellen Langrille „Heavenly Ecstasy“ zum Zuge, sondern auch ältere Kracher wie „Through Osiris' Eyes“, „God's Equation“ oder „United Alliance“.
Als dann die mit Spannung erwarteten Proggötter SYMPHONY X auf die Bühne stapften, war sofort klar wegen welcher Band die meisten Anwesenden gekommen waren. Die Menge frass Fronthüne Russel Allen sofort aus der Hand. Musikalisch war es von Sekunde Eins eine Demonstration musikalisch-technischer Brillianz. Und während sich die Instrumentalisten eher im Hintergrund hielten, füllte Allen die Halle mit seiner Präsenz beinahe allein. Er schauspielerte, scherzte mit den Fans, war nach Sekunden nassgeschwitzt und sang wie ein Gott. Egal ob gefühlvoll oder als Aggromonster.
Alles perfekt also? Leider nicht ganz, denn in Sachen Setlist haben sich SYMPHONY X etwas vergriffen. So bestand ein Großteil der Show nur aus Songs des aktuellen Longplayers „Iconoclast“. Gewürzt mit zwei älteren Songs und einem „Paradise Lost“ Zugabeblock. „When All Is Lost“ bot die einzige Verschnaufpause, denn sonst gab es nur auf die Glocke. Wo waren die epischen Meisterwerke wie „The Accolade“ oder „The Lady Of The Snow“? Eine abwechslungsreichere Setlist hätte den Abend noch magischer werden lassen. Aber das ist Meckern auf verdammt hohem Niveau. SYMPHONY X haben allen Anwesenden gezeigt, wo der Hammer hängt, und am Zuschauerzuspruch lässt sich ablesen, dass SYMPHONY X so langsam die Früchte ihrer Arbeit ernten können.
Setlist:
Iconoclast
End Of Innocence
Dehumanized
Bastards Of The Machine
Electric Messiah
When All Is Lost
Children Of A Faceless God
Heretic
Inferno (Unleash The Fire)
Of Sins And Shadows
-
Eve Of Seduction
Serpent's Kiss
Set The World On Fire (The Lie Of Lies)
